Marktbericht

Die Furcht vor einem internationalen Handelskrieg wiegt schwer. Das zeigt sich auch an den Metall- und Metallschrottpreisen. Erleichterung ist aber in Sicht: Meldungen von heute legen nahe, dass die EU von US-Strafzöllen verschont bleibt. Der wöchentliche Marktbericht für NE-Metalle.

Diskussion um Strafzölle lastet auf Metallpreisen


Seit heute Mittag (22. März) verdichten sich die Agenturmeldungen, dass US-Präsident Donald Trump die Europäische Union verschonen will. Demnach soll die EU Ausnahmeregelungen für die angekündigten Strafzölle auf Stahl- und Aluminiumimporte in die USA erhalten. Das habe Trumps Handelsbeauftragte Robert Lighthizer am Donnerstag vor einem Ausschuss des US-Senats erklärt.

Trump hatte vor zwei Wochen umfassende Einfuhrzölle auf Stahl in Höhe von 25 Prozent und auf Aluminium in Höhe von 10 Prozent verhängt. Ausnahmen hatte er zunächst nur für die Nachbarländer Mexiko und Kanada gemacht, mit denen die USA in einem Freihandelsabkommen zusammenarbeiten. Gestern hatte der US-Handelsbeauftragte Lighthizer vor Kongressabgeordneten schon angedeutet, dass „mehrere wichtige amerikanische Handelspartner“ zumindest für den Moment keine Strafzölle auf Stahl und Aluminium fürchten müssen, berichtet das Handelsblatt.

Für die Metall- und Metallschrottpreise sind das gute Nachrichten. Beide litten in den vergangenen Wochen unter den angekündigten Strafzöllen. Schon als am gestrigen Mittwoch (21. März) die Hoffnung für die EU bekannt wurde, erholten sich die Metallpreise. Dennoch pendelten sich die Metallpreise deutlich unter den Werten der Vorwoche ein.

Stark traf es unter anderem Kupfer und Nickel. Der Dreimonatspreis von Kupfer lag gestern bei 6.711,50 US-Dollar je Tonne, über 300 Dollar unter dem Vorwochenwert. Nickel musste im Vergleich zur Vorwoche rund 650 US-Dollar abgeben. Der Dreimonatspreis von gestern liegt bei 13.320 US-Dollar je Tonne.

Glimpflicher kamen Aluminium, Blei und Zink davon. Bei ihnen fiel der Preisrückgang deutlich moderater aus. Der Dreimonatspreis für Aluminium lag gestern bei 2.078 US-Dollar je Tonne – knapp 40 Dollar unter dem Vorwochenwert.

metallpreise

Auf der Metallschrottseite verlief die Preisentwicklung parallel zur Primärseite. Verluste gab es vor allem für Kupferschrott. Die meisten Preissenkungen bewegen sich in einer Bandbreite von 50 bis 100 Euro je Tonne. Blanker Kupferdrahtschrott (Kabul) erlöste am gestrigen Mittwoch (21. März) zwischen 5.230 und 5.410 Euro pro Tonne, wie aus der aktuellen Preiserhebung des Verbands Deutscher Metallhändler hervorgeht. Die Preise für Schwerkupferschrott (Keule) bewegen sich zwischen 4.720 und 4.960 Euro je Tonne.

Die Preise aller anderen Metallschrottsorten blieben weitgehend unverändert. Nur Weichbleischrott und Nickelschrott gaben zum Teil um 10 bis 20 Euro nach.

ne-metallschrottpreise

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