Aufruf an Druckkassetten-Industrie

Bislang führt die Druckkassetten-Industrie nur einen kleinen Teil der alten Kassetten zurück. Geht es nach dem Willen eines Herstellers, soll sich das bald ändern. Doch nicht nur die Rückführung soll ausgebaut werden, auch die Wiederverwendung und Aufbereitung soll gestärkt werden.

Druckerhersteller fordert mehr Recycling


Der Druckerhersteller Lexmark hat heute die Druckkassetten-Industrie in Europa aufgerufen, die Wiederverwendung und das Recycling von Druckkassetten zu fördern. Nach Schätzungen von Lexmark werden jährlich 30.000 bis 50.000 Tonnen Druckkassetten auf Deponien entsorgt, da die Industrie nur eine geringe Rate von Altkassetten von den Endverbrauchern zurückführt. Schätzungen zufolge liegt die Rückführungsquote bei höchstens 20 Prozent.

In seiner Eingabe für die „Preparatory Consultation on the Circular Economy” der Europäischen Kommission fordert Lexmark gesetzgeberische und regulatorische Veränderungen. In dem Papier hebt Lexmark hervor, dass es nicht ausreicht, Maßnahmen für die Rückführung, Wiederverwendung und Aufbereitung von Druckkassetten in Europa festzuschreiben. Vielmehr müsse auch ein fairer Wettbewerb gewährleistet werden zwischen solchen Unternehmen, die umweltfreundliche Verfahrensweisen anwenden, und solchen, die dies nicht tun.

Im Einzelnen schlägt Lexmark der EU folgende Maßnahmen vor:

  • Alle Lieferanten sollen ein kostenloses Rückführungsverfahren für die Druckkassetten einführen, die sie auf dem europäischen Markt verkaufen.
  • Alle Druckkassetten, die ab 2020 in Europa verkauft werden, sollen 50 Prozent wiederaufbereitete Komponenten enthalten oder recycelbar sein.
  • Die Einführung obligatorischer Umweltkriterien in den Anforderungen für öffentliche Ausschreibungen, die Druckkassetten betreffen.
  • Die Förderung von Wiederaufarbeitung und Recycling von Produkten durch ein Gütesiegel, das Anwendern ein qualitativ hochwertiges Produkt garantiert.
  • Ein Verbot der Entsorgung von Druckkassetten auf Deponien oder durch Verbrennung ohne Energierückgewinnung sowie die Schaffung von Anreizen für Hersteller, ihre Produkte zurückzunehmen bzw. wiederzuverwenden.

Lexmark schlägt auch Maßnahmen vor, um die Recycling-Quote zu steigern. Das Unternehmen selbst hat durch die Einführung des Lexmark Druckkassetten-Rückführungsprogramms (LCCP) ein Kreislaufwirtschaftssystem etabliert und dadurch nach eigenen Angaben im Bereich Wiederverwertung folgendes erreicht:

  • Die LCCP-Rückführungsrate liegt mit 35 Prozent fast doppelt so hoch wie der Branchendurchschnitt und keine der an Lexmark zurückgesandten Druckkassetten wird den Angaben zufolge auf Deponien oder durch Verbrennung entsorgt.
  • Das Recycling gebrauchter Lexmark Druckkassetten verringert deren gesamten ökologischen Fußabdruck um mehr als 50 Prozent.
  • Die Lexmark „Corporate-Druckkassetten“ enthalten bis zu 90 Prozent wiederverwendete Komponenten und 92 Prozent aller Druckkassetten von Lexmark enthalten recycelte Teile aus gebrauchten Produkten.
  • Die Wiederaufarbeitung ist ein Kernbereich des Lexmark Druckkassetten Geschäfts. Bis 2018 plant Lexmark 50 Prozent, bezogen auf das Gewicht aller zurückgesandten Druckkassetten, wiederzuverwenden – mit 34 Prozent ist das Unternehmen bereits heute Branchenführer in diesem Bereich (Lexmark Lifecycle Assessment).

„Lexmark unterstützt das Konzept der Kreislaufwirtschaft bereits seit der Gründung des Unternehmens im Jahre 1991, und die Wiederaufarbeitung von Druckkassetten stand von Anfang an im Mittelpunkt unserer Geschäftsstrategie. Mit der Veröffentlichung der neuen Vorschläge zur Unterstützung der Kreislaufwirtschaft durch die Europäische Kommission ist nun der richtige Zeitpunkt gekommen, um die Druckkassetten-Industrie in Europa zur Unterstützung von Maßnahmen aufzufordern, durch Wiederverwendung und Recycling das Abfallaufkommen zu reduzieren,“ sagt Udo Schlauch, General Manager, EMEA Annuities & Channel, Lexmark. „Wir appellieren jetzt an unsere Branche, vernünftige Maßnahmen zu unterstützen und anzuwenden, um die durch den Druckkassetten-Abfall und die geringen Rückführungs- und Wiederverwendungsquoten entstehenden Probleme zu verringern.“

 

Mehr zum Thema
Mehr Rezyklate, weniger Plastik: Was Apple bislang erreicht hat
Einweg-E-Zigarette mit abnehmbarem Akku
Kreislaufwirtschaft: Deutschland und China vereinbaren Aktionsplan
Der längste Streik in der Geschichte der IG Metall
iPhone-Reparatur: Apple lässt gebrauchte Originalteile zu 
Dopper führt digitalen Produktpass ein
„Wir bieten moderne Büroräume und günstige grüne Energie“
Künstliche Intelligenz soll Elektroaltgeräte analysieren