Schadstoffhaltige Abfälle

Vor einem Jahr hatte die Deutsche Umwelthilfe das Entsorgungsangebot für schadstoffhaltige Abfälle in Kommunen bereits bemängelt. Jetzt hat der Umweltverband das Angebot nochmals überprüft. Das Fazit ist aber nicht besser geworden.

DUH erneuert Kritik an kommunaler Schadstoff-Sammlung


In vielen Kommunen und Städten wird es Verbrauchern unmöglich gemacht, schadstoffhaltige Abfälle wie zum Beispiel Bauschaumdosen und ausgediente Energiesparlampen ordnungsgerecht zu entsorgen. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Untersuchung der Deutschen Umwelthilfe (DUH). Bürger würden mit ihren Schadstoffen allein gelassen und fangen an, diese „kreativ“ zu entsorgen, kritisiert Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der DUH. Die sei ein unhaltbarer Zustand.

Der Umweltverband hatte Ende vergangenen Jahres die Rückgabemöglichkeiten schadstoffhaltiger Abfälle in insgesamt 102 Landkreisen und kreisfreien Städten in den Bundesländern Schleswig-Holstein, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Hessen, Saarland, Bremen und Hamburg untersucht. Demnach stehen den Bürgern bei fast einem Drittel der Kommunen keine festen oder regelmäßig geöffneten Sammelstellen zur Verfügung, um ihre schadstoffhaltigen Abfälle zurückzugeben. Zudem stellte die DUH fest, dass es bei knapp 30 Prozent der untersuchten stationären Rücknahmestellen „ernstzunehmende Mängel beim Bürgerservice“ gab.

„Eine ordnungsgemäße Entsorgung steht und fällt jedoch mit dem flächendeckenden Angebot kommunaler Sammelstellen und deren bürgerfreundlicher Ausgestaltung“, so Resch. „Doch genau daran hapert es gewaltig. In 30 von 102 untersuchten Landkreisen und Städten wurden ausschließlich mobile Sammelfahrzeuge eingesetzt oder eine Abgabe von Schadstoffen war nur an wenigen Tagen im Jahr möglich.“

Problematische Öffnungszeiten

Schadstoffmobile können stationäre Sammelstellen ergänzen, diese jedoch nicht ersetzen, betont die Umweltorganisation. Bürger müssten in zumutbarer Entfernung regelmäßig eine Möglichkeit erhalten, Schadstoffe ordnungsgemäß zu entsorgen. Tests der DUH belegten jedoch, dass Öffnungszeiten in vielen Fällen arbeitnehmerunfreundlich sind, Hinweisschilder fehlen, Bürger falsch informiert oder Schadstoffe unsachgemäß entsorgt werden, sagt Thomas Fischer, Leiter der DUH-Kreislaufwirtschaft.

Bei der Hälfte der untersuchten Sammelstellen waren nach Einschätzung der DUH die Öffnungszeiten problematisch. Sie waren nur an wenigen Tagen in der Woche geöffnet, boten keine Abgabemöglichkeiten nach 17 Uhr an oder waren samstags geschlossen. Nur 28 Prozent der getesteten Wertstoffhöfe wiesen einen sehr guten Bürgerservice auf.

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