Lebenszyklus für Batterien

Von der Wiege bis zur Bahre: Die drei Konzerne BMW, Northvolt und Umicore arbeiten künftig zusammen, um den Lebenszyklus von Batterien für Elektroautos abzudecken. Umicore übernimmt den Part fürs Recycling.

E-Auto-Batterien: Konzerne schließen sich zusammen


Die drei Konzerne BMW, Northvolt und Umicore arbeiten künftig zusammen, um in Europa die Entwicklung von Batteriezellen bis hin zum Recycling voranzutreiben. Die Unternehmen haben hierfür ein Technologiekonsortium gebildet, das die gesamte Wertschöpfungskette für E-Auto-Batterien abdecken soll.

Die Zusammenarbeit umfasst alle Bereiche, teilen die Unternehmen mit. Das beginnt bei einem recycelbaren Zelldesign und dem Herstellungsprozess, der überwiegend erneuerbare Energien nutzt. Der nächste Schritt ist eine lange Nutzungsphase als Antriebsbatterie, möglicherweise gefolgt von einer weiteren Phase der sekundären Nutzung als stationäre Energiespeichervorrichtung. Am Ende des Lebenszyklus wird die Zelle recycelt, die Rohstoffe wiederverwendet und damit der Kreislauf geschlossen.

Neue EU-Batterieallianz

Die Zusammenarbeit der drei Unternehmen ist vor dem Hintergrund zu sehen, dass die Beschaffung von Batteriezellen für Elektrofahrzeuge aufgrund des wachsenden Marktes immer wichtiger wird. Die Aufgabenteilung sieht dabei vor, dass Northvolt sein Wissen über eine nachhaltige Produktion einbringt und BMW sein Know-how über die Entwicklung von Batteriezellen. Umicore wird seine Erfahrung in der Entwicklung und Produktion von aktiven Materialien für Batteriezellen einbringen sowie sein Know-how im Bereich Batterierecycling.

Wie die Unternehmen betonen, unterstützt das Konsortium die jüngst gegründete EU-Batterieallianz. Die EU-Kommission will die Entwicklung leistungsfähiger Batteriezellen in den kommenden zwei Jahren mit fast 200 Millionen Euro fördern. Im Januar 2019 solle ein Aufruf zur Forschung an Projekten starten, die mit dem Batteriesektor in Verbindung stehen, sagte EU-Energiekommissar Maros Sefcovic am Montag in Brüssel. Dafür sollten 114 Millionen Euro aus dem EU-Forschungsprogramm „Horizon“ stammen. Im Folgejahr sollten weitere 70 Millionen Euro aus dem EU-Haushalt zur Verfügung gestellt werden.

Wegen der wachsenden Zahl von Elektroautos in Europa steigt in den kommenden Jahren die Nachfrage nach Batterien sowie Batteriezellen. Derzeit kaufen viele Autobauer ihre Zellen jedoch in Asien und bauen diese dann selbst zu großen Akkus für ihre Elektroautos zusammen. Vor einem Jahr hatten mehrere EU-Staaten und Vertreter aus der Wirtschaft deshalb eine sogenannte Batterie-Allianz gegründet.

Im September hatte Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) den Bau einer Batteriezellen-Fabrik in Deutschland angekündigt. Details gab er nicht bekannt. „Aber wir sind mitten in den Vorbereitungen“, sagte er.

 

© 320°/dpa | 16.09.2018

Mehr zum Thema
Was bislang zum EU-Batteriepass bekannt ist
Kreislaufwirtschaft: Deutschland und China vereinbaren Aktionsplan
Alternative Papiersorten: Wie gut sind die Top Ten wirklich?
Rohstoffimporte: „Höchste Zeit für einen Kurswechsel“
Gute Nachfrage lässt Altpapierpreise steigen
Recyceltes Graphit so gut wie neues
Deutsche Industrie weiter im Plus