Personalie

Im Zuge der geplanten Verkaufs des angeschlagenen dualen Systems ELS gibt es einen Wechsel an der Spitze: Sascha Schuh zieht sich aus der Geschäftsführung zurück. Ein Sanierungsmanager übernimmt.

ELS-Krise: Sascha Schuh geht, Sanierungsmanager übernimmt


Sascha Schuh zieht sich aus der Geschäftsführung der ELS Europäische LizenzierungsSysteme GmbH zurück. An seiner Stelle wird der Restrukturierungsexperte Dirk Umbach aus Hamburg das Unternehmen führen.

Wie ELS mitteilt, soll mit diesem Schritt der M&A-Prozess der ELS forciert werden. „Zielsetzung ist es, den aktuellen M&A Prozess möglichst straff zu koordinieren, um auch zukünftig mit der ELS GmbH eine wirksame Rolle im Markt der Verpackungslizenzierung spielen zu können“, heißt es.

Verkauf bis Ende Mai?

Dirk Umbach ist als selbstständiger Interimsmanager tätig und hat laut ELS umfangreiche Erfahrungen bei Sanierungs- und Restrukturierungsmandaten. Unter anderem habe er auch Geschäftsführertätigkeiten in Unternehmen ausgeübt, die sich im Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung befanden. Er verstärkt das Team um den Insolvenzanwalt Sebastian Braun.

ELS hatte am 19. März einen Antrag auf Sanierung in Eigenverwaltung gestellt. Das zuständige Amtsgericht Bonn ordnete daraufhin die vorläufige Sachwaltung über das Vermögen des Unternehmens an. Zum vorläufigen Sachwalter wurde der Düsseldorfer Sanierungsspezialist Rechtsanwalt Rüdiger Weiß von der Kanzlei WallnerWeiß bestellt.

Weiß will ELS bis Ende Mai verkaufen. Derzeit laufen offenbar Gespräche mit potenziellen Investoren. Sollte der Verkauf bis Ende Mai nicht gelingen, droht die Einstellung des Geschäftsbetriebs.

Neue Ausrichtung der Ascon-Gesellschaften

Wie es heißt, wird sich Sascha Schuh nach dem Rückzug aus ELS auf den Aufbau der internationalen Verwertungskapazitäten der Ascon Holding und ihrer Tochtergesellschaften konzentrieren. Mittlerweile verfügt die Gesellschaft über mehr als 80.000 Tonnen eigener Verwertungskapazitäten innerhalb der Europäischen Union sowie in Indien, Malaysia, Vietnam und den USA. Die amerikanische Ascon Resource Management Corporation beliefert mehr als 30 Recycler in Ostasien und der Europäischen Union, insbesondere in Deutschland und deren Anrainerstaaten.

„Das neue Verpackungsgesetz legt seine Finger in die Wunde der Verwertungsquoten. Wir werden mit unseren Unternehmen dazu beitragen, dass diese Quoten erreicht werden. Nach der Lizenzierung der Verkaufsverpackungen liegt die Hauptaufgabe bei der Verwertung. Und auf genau diese Fragen haben wir die Antworten“, skizziert Schuh die neue Ausrichtung der Ascon Holding Gesellschaften.

 

© 320° | 11.05.2018

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