Endoskopie für Entsorgungsanlagen

Eigentlich wurden Endoskope für die humanmedizinische Diagnostik entwickelt. Seit einigen Jahren werden sie aber auch industriell genutzt, etwa für die Inspektion von Kanalgängen. Der Hersteller von Absauganlagen zur Luftreinhaltung Keller Lufttechnik geht nun einen Schritt weiter und wartet seine Systeme damit. Die Baden-Württemberger benutzen die Geräte, um in die Rohrleitungen von Entstaubungsanlagen zu schauen.

„Insbesondere in Entstaubungsanlagen setzen sich feuchte oder klebrige Staubpartikel an den Wänden der Rohre ab“, so das Unternehmen. Als Beispiel nennt die Firma Stäube, die in Abfallbehandlungsanlagen entstehen. Mit der Zeit verringere sich der Rohrdurchmesser und die Anlage könne nicht mehr mit der nötigen Intensität absaugen.

Um dem zuvorzukommen, führen die Servicetechniker eine Sonde in Anlagenteile ein, die sonst nicht einsehbar wären. Die Sonde ist mit einer Lichtquelle und einer Kamera ausgestattet. Werden Ablagerungen entdeckt, erfolgt die Reinigung über ein Spezialunternehmen, mit dem Keller Lufttechnik zusammenarbeitet. Dabei führen die Techniker rotierende Spezialbürsten über die Revisionsöffnung in die Rohrleitung ein und lösen die Beläge.

Vorteil der neuen Technik ist nach Angaben der Baden-Württemberger, dass die Absauganlage während des Vorgangs in Betrieb bleibt und die gelösten Partikel gleich abtransportiert werden. Früher sei es in der Regel nötig gewesen, die Leitungen, die an der Hallendecke verlaufen, zu demontieren und sie am Boden zu reinigen. Ein Anlagenstopp ist also nicht nötig.

Zudem sparen die Auftraggeber Zeit: „Mit dem aktuellen Verfahren ist die Reinigung im Vergleich in rund ein Zehntel der Zeit erledigt“, heißt es von Unternehmensseite.