Neue MVA

Die Realisierung der neuen Müllverbrennungsanlage in Wiesbaden schreitet voran. Die Bau- und Betriebsgesellschaft wurde inzwischen gegründet. An der Gesellschaft sind aber nicht nur der Entsorger Knettenbrech + Gurdulic beteiligt, sondern auch zwei Energieversorger.

Energieversorger beteiligen sich an MHKW Wiesbaden


An der neuen Bau- und Betriebsgesellschaft „MHKW Wiesbaden GmbH“ werden künftig drei Gesellschaften beteiligt sein: Den Mehrheitsanteil von 51 Prozent wird die Knettenbrech + Gurdulic Service GmbH & Co. KG halten. Daneben beabsichtigen die beiden Energieversorger ESWE Versorgung und ENTEGA, sich jeweils mit 24,5 Prozent an der MHKW Wiesbaden GmbH zu beteiligen. Die Aufsichtsräte hätten bereits zugestimmt

„Ich freue mich ganz besonders, dass wir ESWE Versorgung und ENTEGA als Projektpartner gewinnen konnten“, erklärt Steffen Gurdulic, Geschäftsführer von Knettenbrech + Gurdulic. „Wir haben seit Jahren zu beiden Unternehmen ein sehr gutes Verhältnis. ESWE Versorgung war einer meiner ersten Kunden, als ich mich vor 17 Jahren selbstständig machte. Und die ENTEGA betreibt für den Zweckverband Abfallverwertung Südhessen (ZAS) das Müllheizkraftwerk in Darmstadt, mit dem wir schon lange bestens zusammenarbeiten.“

Die ESWE Versorgungs AG hat ihren Sitz in Wiesbaden und versorgt die Landeshauptstadt mit Strom, Erdgas, Fernwärme und Erneuerbare Energien, bietet aber inzwischen auch überregionale Versorgung an. Der Versorger ist die Nachfolgegesellschaft der im Jahr 2000 aufgelösten Stadtwerke. Durch die Partnerschaft im Rahmen der MHKW Wiesebaden werden der ESWE auch langfristig eine ausreichende Fernwärmebelieferung garantiert, betont Vorstandsmitglied Jörg Höhler.

Mit der ENTEGA ist zudem ein Energie- und Infrastrukturdienstleister dabei, der Erfahrungen im großtechnischen Anlagenbau nachweisen kann. „Wir verfügen über eine hohe Kompetenz im Bau und Betrieb von Erzeugungsanlagen. Darüber hinaus betreiben wir für den ZAS seit Jahren verlässlich und erfolgreich das MHKW Darmstadt. Daher sind wir ein idealer Partner für die MHKW Wiesbaden GmbH“, sagt die Vorstandsvorsitzende Marie-Luise Wolff.

Gesellschafter verspreche niedrigen Emissionen

Wie Knettenbrech + Gurdulic hervorhebt, wollen die drei Gesellschafter die neue Abfallentsorgungsanlage als modernste Anlage im Rhein-Main-Neckar-Gebiet konzipieren. So sollen die gesetzlich vorgeschriebenen Emissionsgrenzwerte auf freiwilliger Basis unterschritten werden. „Hierdurch werden Ergebnisse erzielt, die zum derzeitigen Zeitpunkt keine andere Müllverbrennungsanlage in der Region erreichen kann“, betont der Entsorger.

Geplant ist außerdem, einen öffentlich zugänglichen Wertstoffhof in das Betriebsgelände für das MHKW zu integrieren. Insgesamt sollen auf dem Dyckerhoffbruch 25 neue Vollarbeitsplätze entstehen. „Als nächsten Schritt werden wir im Januar den Genehmigungsantrag für die Anlage einreichen“, kündigt Geschäftsführer Gurdulic an. Die Gesamtinvestitionssumme liege im niedrigen dreistelligen Millionenbereich.

 

© 320° | 17.12.2018

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