Marktentwicklung für 2015

Das dritte Jahr in Folge steht zu wenig Silber für die einzelnen Industrien zu Verfügung. Hauptgrund ist das sinkende Aufkommen an Silberschrotten, sagen Marktanalysten. Der Silberpreis dürfte steigen.

Engpass am Silbermarkt


Für das laufende Jahr könnte weltweit weniger Silber zur Verfügung stehen als im Vorjahr. So lautet das Fazit der Marktanalysten (GFMS Team) beim Wirtschaftsinformationsdienst Thomson Reuters. Die Experten prognostizieren für 2015 ein Silberangebot von insgesamt 1,014 Milliarden Unzen (31.538 Tonnen). Das entspricht einem Rückgang gegenüber dem Vorjahr um drei Prozent.

Über alle Branchen gerechnet, wird die Nachfrage 2015 zwar ebenfalls um etwa 2,5 Prozent sinken. Dennoch fehlen der Industrie in diesem Jahr rund 1.328 Tonnen. Das Silberangebot reicht damit das dritte Jahr in Folge nicht aus, um die weltweite Nachfrage zu decken, so die Analysten. Davon betroffen ist insbesondere die Photovoltaik-Branche, die 17 Prozent mehr Silber nachgefragt als im Vorjahr.

Mittelfristig steigt der Silberpreis

Einer der Gründe für den Rückgang ist den Marktanalysten zufolge das rückläufige Schrottaufkommen. Das GFMS Team erwartet zum Jahresende 2015 einen Rückgang von fünf Prozent. Damit sinke die verfügbare Schrottmenge nun schon zum vierten Jahr in Folge.

Zuletzt hatte das Silver Institute in Washington im September mitgeteilt, dass die Schrottmenge 2011 innerhalb des Jahres um 13 Prozent auf 6.430 Tonnen gestiegen ist. Seitdem jedoch ging es rapide abwärts. Im vergangenen Jahr lag die Silberschrottmenge bei knapp über 164 Millionen Unzen (5.100 Tonnen). Eine Mengensteigerung werde auf sich warten lassen, glaubt das Silver Institut.

In den kommenden drei Jahren wird demnach die globale Schrottmenge mehr oder weniger stagnieren. Für 2015 gehen die Analysten davon aus, dass die Schrottmenge leicht auf 168 Millionen Unzen (5.210 Tonnen) steigen wird. 2017 soll die Menge dann auf 178,0 Millionen Unzen (5.536 Tonnen) zulegen. Das sind aber immer noch 14 Prozent weniger als 2011.

Diese Entwicklungen laufen den laut Marktanalysten von Thomson Reuters mittelfristig darauf hinaus, dass Silber teurer wird. „Auch wenn das Angebotsdefizit nicht unbedingt die Preise in naher Zukunft beeinflusst, könnten mehrere Jahre rückläufigen Silberangebots die Preise in der Folgezeit in die Höhe treiben“, erklären sie. Aktuell notiert die Feinunze Silber (31,103 Gramm) bei 14,20 US-Dollar, also 13,31 Euro. Für das Gesamtjahr erwartet das GFMS Team einen Durchschnittpreis von 15,51 US-Dollar.

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