Altmetall-Sammlung

Seit gut einem Jahr sammelt der Ennepe-Ruhr-Kreis sperrige Teile aus Metall ein. Das Fazit fällt aus Sicht des Kreises positiv aus: Mit dem Angebot habe man eine Entsorgungslücke geschlossen und das flächendeckende Verwerten von Metall intensiviert.

Ennepe-Ruhr-Kreis zieht positives Fazit


Wohin mit sperrigen Teilen aus Metall, wie dem ausgedienten Heizkörper oder der alten Badewanne? Auf diese Frage liefert der Ennepe-Ruhr-Kreis seit Anfang letzten Jahres mit einem Angebot eine Antwort. „Seit gut zwölf Monaten sammelt die AHE im Auftrag der Kreisverwaltung im wahrsten Sinne des Wortes schwer zu entsorgendes Altmetall der Bürger ein. Damit haben wir eine Entsorgungslücke geschlossen und das flächendeckende Verwerten von Metall intensiviert“, berichtet Elisabeth Henne, Abfallexpertin der Kreisverwaltung.

Der neue Service hat zu einer erfolgreichen Bilanz beigetragen: 2016 verbuchte der Kreis im Vergleich zum Vorjahr ein Viertel mehr Altmetall. In Zahlen: 469 statt 377 Tonnen. „Dieses Plus ist auch für die Bürger ein Gewinn. Mit dem gesamten Altmetall konnten wir einen Reinerlös von rund 35.000 Euro erzielen. Einnahmen, die sich positiv auf die Kalkulation der Müllgebühren auswirken und so zu weniger Ausgaben bei den Bürgern beitragen“, rechnet Henne vor.

Große Gegenstände werden abgeholt

Die von der Stadt Wetter (Ruhr) gestartete Altmetalloffensive bezeichnet Henne als beispielhaft. Damit sei es gelungen, das ohnehin schon gute Ergebnis um fast 50 Prozent zu steigern. Gute Erfahrungen gebe es auch in Breckerfeld und Ennepetal. Dort wird Altmetall inzwischen im Rahmen der mobilen Schadstoffsammlungen angenommen. „Dies sowie die wachsende Bereitschaft vieler Bürger, Altmetall getrennt zu entsorgen, sind Schritte in die richtige Richtung“, so Henne.

Die Abfallexpertin nimmt die Jahresbilanz zum Anlass, um aufzuzeigen, wie Metall entsorgt werden sollte. Für kleine bis mittelgroße Gegenstände gelte: Die alte Pfanne kommt in die Restmülltonne und ihr Metallanteil wird nach dem Verbrennen aussortiert, der verrostete Grill landet auf den Sperrmüll und der ausgediente Gartenstuhl aus Metall kann beispielsweise an den Umladeanlagen in Gevelsberg und Witten oder an Schadstoffsammlungen in Breckerfeld und Ennepetal abgegeben werden.

Für besonders große Gegenstände aus Altmetall verweist Henne auf die 2016 gestartete Sammlung in Kooperation mit der AHE. „Wer etwas entsorgen möchte, ruft uns an und lässt sich auf eine Liste setzen. Wir koordinieren dann das Abholen direkt an der Haustür.“ Im letzten Jahr gab es insgesamt sechs Touren. Die Abholung sei auch 2017 kostenlos.

Auch für Hartkunststoffe bieten Kreis und Städte ein nahezu flächendeckendes Abgabenetz an. Angesteuert werden könnten die Umladeanlagen in Gevelsberg und Witten sowie die städtischen Wertstoffhöfe in Hattingen, Herdecke, Schwelm und Wetter. Auch dieses Angebot kommt laut Henne gut an: Für 2016 meldet der Kreis ein Annahmeplus von 66 Prozent.

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