Marktbericht

Die Kupferschrottpreise sind in dieser Woche abermals gestiegen. Ein Großteil der Verluste aus den Vorwochen ist damit wieder wettgemacht. Auf Primärseite lief es vor allem für Zink gut. Der wöchentliche Marktbericht für NE-Metalle.

Erneuter Preissprung für Kupferschrott


Für viele NE-Metallschrottpreise ging es auch in dieser Woche weiter aufwärts. Vor allem die Preise für Kupferschrott werden derzeit von einem kräftigen Aufwind getragen. Wie schon in der vergangenen Woche, gelingt den beiden Schrottsorten das mit Abstand stärkste Plus.

Diese Metallschrottpreise werden derzeit erzielt:

  • Blanker Kupferdrahtschrott und Schwerkupferschrott legten auch in dieser Woche im Gleichschritt zu. Die Preissteigerung belief sich auf von 150 Euro je Tonne, wie aus der Preiserhebung des Verbands Deutscher Metallhändler (VDM) hervor. Die Preissteigerung fiel damit noch höher als in der Vorwoche.
  • Die Nickelschrotte entwickeln sich weiterhin uneinheitlich. Nickel V2A legt am unteren Ende leicht um 10 Euro zu, verliert am oberen Ende aber 40 Euro. Der untere Preis für Nickel V4A steigt ebenfalls um 10 Euro. Der Preis am oberen Ende verharrt bei 1.600 Euro. Damit hat sich hier in der dritten Woche in Folge nichts verändert.
  • Die Preise für Weichbleischrott bewegen sich wie in der Vorwoche in einer Spanne von 1.510 bis 1.620 Euro je Tonne.
  • Altzinkschrott gewinnt am unteren Ende 40 Euro hinzu, am oberen Ende kann sich diese Schrottsorte mit 60 Euro noch etwas stärker steigern.
  • Dasselbe Bild ergibt sich für Drahtschrott aus Reinaluminium. Aluminiumprofilschrott hingegen bleibt unverändert auf dem Niveau der Vorwoche

ne-metallschrottpreise

So haben sich die Metallpreise an der LME entwickelt:

In dieser Woche haben sich die Preise für die meisten Industriemetalle weiter positiv entwickelt (Stand 26. September). Und zwar recht deutlich mit Preissteigerungen zwischen 3,07 und 4,3 Prozent. Unterstützung dürften sie dabei vom schwächeren US-Dollar bekommen haben.

  • Das mit Abstand größte Preisplus hat Zink erreicht. Der Dreimonatspreis ist um über 4,3 Prozent in die Höhe geklettert.
  • Kupfer kann sich an seinen jüngsten Kursgewinnen festhalten. Trotzdem bleibt der Preis noch immer leicht unter der Marke von 6.300 US-Dollar. Der Preis dürfte aber weiter anziehen, denn bislang entwickelt sich die Kupfernachfrage stark. Laut aktueller Daten der International Copper Study Group (ICSG) bestand am globalen Kupfermarkt im ersten Halbjahr ein Defizit von 51.000 Tonnen.
  • Ein ähnlich starkes Plus erzielt Aluminium (plus 3,07 Prozent). Auch hier könnte der Dreimonatspreis weiter steigen. Denn es scheint, als ob Aluminium wieder etwas unter Druck geraten wird. Denn seit sechs Wochen wird eine Anlage des Aluminium-Produzenten Alcoa in Australien bestreikt.
  • Nickel scheint seine Verluste der zurückliegenden Wochen in Sieben-Meilen-Stiefeln wettmachen zu wollen. In der Vorwoche konnte das Metall um fast 200 US-Dollar zulegen, in dieser Woche springt der Dreimonatspreis um 410 US-Dollar nach oben.
  • Zinn hingegen büßt die Hälfte seines Gewinns aus der Vorwoche schon wieder ein. Um 0,53 Prozent ist der Dreimonatspreis auf 18.900 US-Dollar gefallen.
  • Blei verliert in dieser Woche am stärksten mit einem Minus von 1,32 Prozent.

metallpreise

Wie sind die aktuellen Konjunkturbedingungen?

Der Handelsstreit zwischen den USA und China bleibt weiterhin ein wichtiges Thema. So warnen führende Ökonomen vor erheblichen Folgen zunehmender Handelskonflikte für Europa und für den Wirtschaftsaufschwung in Deutschland. „Eine Eskalation des Handelskonflikts, die zu erheblichen Zollerhöhungen der USA auf breiter Front führt, dürfte in Deutschland und in Europa eine schwere Rezession auslösen“, schreiben die Wirtschaftsforschungsinstitute in ihrem Herbstgutachten, das heute in Berlin vorgestellt wird. Die EU könne den Effekt zwar mit Gegenmaßnahmen abmildern – dies werde dann aber zu einem Konjunktureinbruch in den USA führen.

Mit Ausnahme von Zöllen auf Stahl- und Aluminiumprodukte ist die EU von Handelsstreitigkeiten bislang in einem nur geringen Umfang betroffen gewesen. Aber die von den USA angedrohten Anhebungen der Zölle auf Autos verdeutlichen nach Ansicht der Wirtschaftsforscher, dass auch die EU tiefer in den Handelskonflikt hineingezogen werden könnte.

Höhere Zölle für Autos könnten vor allem die starke deutsche Autoindustrie empfindlich treffen. Die USA und die EU verhandeln derzeit über die Abschaffung von Zöllen auf Industriegüter.

 

© 320° | 27.09.2018

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