Gemeinnützige Altkleidersammlung

Jedes Jahr spenden die Deutschen eine Million Tonnen Altkleider in Container oder Sammlungen. Der Dachverband FairWertung hat für gemeinnützige Kleidersammlungen nun einen Verhaltenskodex vorgelegt. Damit soll ein neuer Standard am Markt geschaffen werden.

FairWertung verabschiedet Verhaltenskodex


Die Mitgliederversammlung des Dachverbandes FairWertung hat einen „Verhaltenskodex für gemeinnützige Kleidersammlungen“ verabschiedet. Dieser ersetze die bisherige inhaltliche Plattform „Selbstverständnis und Arbeitsweise“. Transparenz bei der Sammlung und Verantwortlichkeit für die textile Kette bis in den Sortierbetrieb seien die zentralen Punkte des neuen Kodexes, heißt es.

„Wir wollen mit dem Kodex den nächsten Schritt machen“, sagt Wilfried Reiners, Vorsitzender von FairWertung. Die Mitgliedsorganisationen dokumentierten damit, dass sie Verantwortung bei der Sammlung und über diese hinaus wahrnehmen. Sie würden sich damit auch von Sammlern abheben, deren einziges und maßgebliches Kriterium der Erlös sei, den sie mit Kleidersammlungen erzielen.

Gleichzeitig soll der Kodex einen neuen Standard am Markt etablieren. Dafür würden die bisherigen Standards für Sammelorganisationen und die Vermarktungskriterien für Sortierbetriebe in einem Katalog zusammengeführt. Kern des Konzepts FairWertung bleibe die gemeinnützige Verwendung der Textilien oder der Erlöse aus dem Verkauf.

Mit dem neuen Kodex gelten nun folgende Regeln:

  • Partner bekennen sich weiterhin zum eigenverantwortlichen Sammeln, lehnen Logoüberlassung an gewerbliche Sammler ab und informieren wahrheitsgemäß über die Verwendung der Sachspenden.
  • Verwerten dürfen nur Betriebe, die eine hochwertige Sortierung durchführen, damit möglichst viele Textilien als Second-hand-Kleidung wiederverwendet und auch minderwertige Textilien stofflich verwertet werden.
  • Der Verkauf von Textilien über Händlerketten ohne stichhaltige und nachprüfbare Informationen über den weiteren Verbleib und den abnehmenden Sortierbetrieb ist ausgeschlossen.

Darüber hinaus definiert der Kodex ökologische und soziale Standards für die Sortierung und Vermarktung.

Wie der Verband mitteilt, soll künftig regelmäßig überprüft werden, ob der Verhaltenskodex auch eingehalten wird. Geplant ist bei den größten Sammelorganisationen sowie Sortierbetrieben, die sich vertraglich auf den Kodex verpflichtet haben und regelmäßig Textilien von FairWertung-Organisationen aufkaufen, externe Audits durchzuführen. Die Prüfung werde durch einen unabhängigen Auditor des Zertifizierungsunternehmens durchgeführt.

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