CO2-Einsparung

Die Stadtwerke Merseburg wollen ihre Fernwärmeversorgung umweltfreundlicher aufstellen. Künftig soll deshalb Abwärme aus einer nahegelegenen Müllverbrennungsanlage genutzt werden. Der MVA-Betreiber und die Stadtwerke wollen das Konzept bis Sommer konkretisieren.

Fernwärme aus Abfall für Merseburg


Das Mannheimer Energieunternehmen MVV und die Stadtwerke Merseburg haben sich auf eine Zusammenarbeit verständigt. Ziel ist es, die Fernwärme der sachsen-anhaltinischen Stadt klimafreundlicher zu gestalten. Künftig soll Abwärme aus der Thermischen Restabfallbehandlungs- und Energieerzeugungsanlage (TREA) Leuna in Merseburg genutzt werden.

Die Anlage liegt vier Kilometer südlich vom Stadtzentrum Merseburg entfernt und wird von der MVV-Tochter MVV Umwelt Asset GmbH betrieben. Laut Unternehmen koppelt die TREA jetzt schon Abwärme aus. Diese wird zum großen Teil als Prozessdampf für den Industriestandort Leuna zur Verfügung gestellt. Durch eine neue Verbindungsleitung kann diese nach Merseburg transportiert werden.

Laut Guido Langer, Geschäftsführer der Stadtwerke Merseburg, ist bereits ein grobes Konzept entwickelt worden. Um das Projekt umzusetzen, werden acht Millionen investiert. Unterm Strich könnten in Zukunft 50 Prozent des Fernwärmebedarfs aus CO2-freier Abwärme erzeugt werden. Dabei werden rund 12.000 Tonnen CO2 pro Jahr eingespart – rund die Hälfte der bisherigen Kohlendioxid-Emissionen.

„Vorreiterfunktion für die Wärmenutzung“

„Zufriedene Kunden, saubere Energie und Entlastung der Umwelt stehen für uns ganz oben auf der Agenda“, sagte Langer bei der Unterzeichnung der Absichtserklärung. Michael Hofmann, Geschäftsführer der MVV Umwelt Asset, betonte „dass MVV und Stadtwerke Merseburg mit einer erfolgreichen Umsetzung eine Vorreiterfunktion für die Wärmenutzung einnehmen können. Das sei ein entscheidender lokaler Beitrag für die Energiewende in der Region. Bis zum Sommer soll das Abwärmekonzept konkretisiert werden.

Die thermische Restabfallbehandlungs- und Energieerzeugungs-Anlage (TREA) Leuna ist seit Ende Juni 2005 in Betrieb. Sie kann jährlich 390.000 Tonnen gemischte Siedlungsabfälle sowie Abfälle aus Industrie und Gewerbe verarbeiten. Daraus werden bis zu 1,4 Millionen Tonnen Dampf und bis 250.000 Megawattstunden Strom erzeugt. Als Reststoffe fallen jährlich 120.000 Tonnen Rostschlacke und 38.000 Tonnen Filterasche an.

 

© 320°/bs | 04.06.2018

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