Maschinenwartung

Lkw und Pressen gehören zur Grundausstattung eines Entsorgungsbetriebs. Die Anforderungen an die Maschinen sind hoch, umso wichtiger ist die richtige Wartung. Dabei zeigt sich: Bereits mit kleinen Maßnahmen kann man einen reibungslosen Betrieb und eine höhere Lebensdauer erreichen.

Für einen reibungslosen Einsatz


Für die Entsorgungs- und Recyclingfirma Bartscherer ist der reibungslose Betrieb des Fuhr- und Maschinenparks Grundvoraussetzung, um die täglichen Aufgaben zuverlässig zu erfüllen. Damit Lkw und Papierpressen immer einsatzbereit sind, müssen stark belastete Komponenten stets mit den richtigen Fetten und Ölen versorgt werden. Diese Erfahrung hat auch Markus Lange, geschäftsführender Gesellschafter bei Bartscherer, gemacht.

Die Firma Bartscherer wurde 1921 als erster privater Entsorgungsbetrieb in Berlin gegründet und befindet sich nach wie vor im Besitz der Familie. Das Unternehmen ist stark im Gewerbebereich tätig und übernimmt alle Arten der Abholung – vom Altpapier über Kunststoffe und Folien bis hin zu Abfällen aus Gewerbebetrieben wie beispielsweise Druckereien. Am Standort Berlin-Reinickendorf wird das Material gesammelt, sortiert, gepresst und anschließend der Industrie zur Wiederverwertung bereitgestellt.

Das Unternehmen beschäftigt rund 200 Mitarbeiter und verfügt über einen Fuhrpark von 80 Lastwagen – vom Pritschen-Lkw über Hakenabroller bis zum Müllfahrzeug. Darüber hinaus sind auf dem Werksgelände leistungsstarke Papierpressen und Sortieranlagen im Einsatz.

Zentralschmieranlage von ZKF

Gerade bei der starken Belastung der Fahrzeuge durch das ständige „Stop-and-Go“, die vielen Kurvenfahrten im Stadtverkehr sowie durch Schmutz und Salz im Winter stehen die Komponenten unter Stress. „Bei ungünstigen Schmierrhythmen oder vernachlässigter Wartung ist es eine Frage der Zeit, bis die ersten Lager oder Bolzen festgefressen sind und für teures Geld ausgetauscht werden müssen. Kosten für die Werkstatt, Ersatzteile und Ausfallzeiten sind dann die Folgen“, beschreibt Lange die Folgen. Um dies zu verhindern, hat er einen anderen Weg eingeschlagen.

Seine Firma setzt seit geraumer Zeit Zentralschmieranlagen mit Progressivsystem von SKF ein. An einigen Fahrzeugen war bereits eine Zentralschmieranlage in Progressivbauweise von SKF vorhanden (bspw. zur Versorgung des Container-Hakenlifts). „Unsere Idee war es, auch andere Stellen wie Lenkachsen, Achsschenkelbolzen oder Drehkränze regelmäßig zu bedienen“, sagt Lange.

Die verbauten SKF Zentralschmieraggregate KFG1 verfügen serienmäßig über drei Fett-Auslässe, von denen bislang nur einer verwendet wurde. Für den Anschluss der zusätzlichen Chassis-Schmierstellen nutzte SKF einen weiteren Auslass, ohne die Versorgung an den Aufbauten zu beeinträchtigen. Darüber hinaus brachten die SKF-Experten am Fahrzeugrahmen einen (oder gegebenenfalls mehrere weitere) Progressivverteiler an, der die Dosierung für jede einzelne der neu hinzugekommenen Schmierstellen übernimmt.

Geschützte Verlegung

Für die Verbindung vom Pumpenaggregat zum Verteiler kam zudem ein Hochdruckschlauch zum Einsatz. Zwischen den Verteilerauslässen und den Schmierstellen wurde druckfestes, UV-geschütztes Kunststoffrohr angebracht. „Die geschützte Verlegung der Leitungen war besonders wichtig: Wenn das Fahrzeug häufig abseits befestigter Straßen unterwegs ist, kann eine Leitung durch Steinbrocken oder Äste schnell beschädigt werden“, sagt Andreas Herzer, Team Leader Service Center Lubrication Business Unit von SKF. Bei stark gefährdeten Leitungsabschnitten – etwa entlang eines heißen Auspuffs – kam sogar verzinktes Stahlrohr zum Einsatz.

Bei anderen Fahrzeugen des Bartscherer-Fuhrparks wurden selbst die Ladebordwände an das Schmiersystem angeschlossen. Bei Anhängern und Aufliegern sind es Zuggabelbolzen oder Drehkränze. Früher wurden 20-Tonnen-Schaufellader umständlich an bis zu 30 Stellen manuell geschmiert. Jetzt erledigt dies eine zentrale Anlage.

Ermutigt durch die positiven Ergebnisse entschied sich Lange, auch Maschinen automatisch schmieren zu lassen – so zum Beispiel große Ballenpressen und stationäre Pressenaggregate. Je nach Hersteller wird mit Fett oder Fließfett geschmiert. Ketten von Förderbändern werden dagegen mit Öl versorgt.

„Eine besondere Herausforderung war die Ausrüstung einer Sortieranlage. Hier arbeiten jede Menge Teile und insgesamt sind 200 Schmierstellen regelmäßig zu versorgen. Diese Aufgabe übernimmt jetzt eine Zentralschmierung von SKF. Seither läuft die Anlage problemlos, prozesssicher und ohne größere Ausfälle“, schildert Lange.

Deutlich weniger Kosten

Die Entscheidung für die Lösungen von SKF Lubrication Systems hat sich für Bartscherer offenkundig ausgezahlt. Früher habe es bei den Lkw alle 100.000 bis 150.000 Kilometer Probleme mit den Achsschenkeln gegeben, schildert Lange. Teure Ersatzteile mussten angeschafft und die Bolzen zeitaufwändig eingebaut werden. Dies gehört dank der genau dosierten Fett-Versorgung der Vergangenheit an.

„Pro Jahr fallen 156 Arbeitsstunden für eine manuelle Schmierung weg. In Summe mit dem Arbeitslohn sparen wir mindestens 10.000 Euro pro Fahrzeug und Jahr an Kosten für den Abschmierservice ein“, freut sich der Unternehmenschef. „Jetzt genügt es, den Vorratsbehälter des Schmieraggregats einmal im Monat aufzufüllen. Das kann der Fahrer während des Tankens erledigen.“

Bartscherer hat durch die SKF-Lösung die Verfügbarkeit seiner Fahrzeuge und Maschinen spürbar erhöht. Gleichzeitig sind die Kosten für die Wartung stark gesunken. „Die Komponenten an den Fahrzeugen und Maschinen kommen mit viel Schmutz in Berührung. Eine Zentralschmierung verhindert Verschleiß“, sagt Lange. Als Beispiel nennt er Drehkränze an den Anhängern. „Diese halten heute ungleich länger. Da rostet eher die Karosserie.“

Zum Einsatz kommen bei Bartscherer ausschließlich Fette und Fließfette, die biologisch abbaubar sind. „Für uns ist die Nachhaltigkeit wichtig“, so Lange. „Wir haben festgestellt, dass Bauteile mit unserer Lösung bis zu vier Mal länger halten als bei Handschmierung.“

 

© 320° | 04.10.2018

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