Ergebnis der ersten drei Quartale

Wartungsstillstände, zusätzliche Aufwendungen und ein Projekt-Stopp haben Aurubis das Ergebnis verhagelt: Der operative Gewinn in den ersten drei Quartalen des aktuellen Geschäftsjahres halbierte sich. Für das restliche Geschäftsjahr rechnet der Metallkonzern mit einer ähnlichen Entwicklung.

Gewinneinbruch bei Aurubis


Der Hamburger Metallkonzern Aurubis hat seinen operativen Gewinn in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2018/19 im Vergleich zum Vorjahr mehr als halbiert. Wie die aktuellen Geschäftszahlen zeigen, ist der operative Gewinn vor Steuern (EBT) von 264 Millionen Euro auf 125 Millionen Euro geschrumpft.

Auch das EBIT lag mit 132 Millionen Euro um 53 Prozent unter dem Vorjahreswert von 269 Millionen Euro. Nahezu unverändert hingegen blieb der Umsatz: Dieser ging um ein Prozent auf 8,68 Milliarden Euro nur um ein Prozent zurück.

Gleicher Umsatz und niedrigerer Gewinn im Segment MRP

Wie der Konzern mitteilt, drückten die ungeplanten Stillstände in Hamburg, Pirdop und Lünen bereits im ersten Quartal mit einem Minus von 25 Millionen Euro auf das Ergebnis. Hinzu kam ein geplanter Wartungsstillstand am bulgarischen Standort Pirdop mit einem negativen Ergebniseffekt von rund 15 Millionen Euro. Weitere Aufwendungen von 30 Millionen Euro seien durch den Stopp des internen Investitionsprojekts Future Complex Metallurgy (FCM) dazugekommen.

„Freundlich“ habe sich hingegen der Altkupfermarkt entwickelt: Sowohl in den USA als auch in Europa sei das Angebot hoch gewesen. „Aurubis konnte die Produktionsanlagen im Berichtszeitraum voll mit Recyclingmaterialien zu guten Konditionen versorgen“, betont der Konzern.

Entsprechend habe der Geschäftsbereich Metal Refining & Processing (MRP) Umsatzerlöse auf dem Vorjahresniveau in Höhe von 7,79 Milliarden Euro erzielt. Deutlich gesunken ist hingegen das operative EBT: Es lag mit 176 Millionen Euro etwa 39 Prozent unter dem Vorjahreswert. Neben den Stillständen hätten sich deutlich niedrigere Raffinierlöhne für Altkupfer bei gutem Angebot sowie gestiegene Energiekosten negativ ausgewirkt.

Weiter Stillstände in Lünen und Hamburg geplant

Für die kommenden Monate rechnet Aurubis mit wenig Veränderungen: „Bereits mit der Veröffentlichung des Halbjahresergebnisses hatte Aurubis seine Prognose korrigiert und geht für das laufende Geschäftsjahr weiterhin von einem operativen EBT deutlich unter dem Vorjahr aus“, heißt es aus dem Konzern. Unter anderen seien sowohl in Lünen als auch in Hamburg jeweils Wartungsstillstände geplant, die das operative EBT insgesamt mit 33 Millionen Euro belasten werden. Auch die Kathodenproduktion werde dadurch voraussichtlich unter der Vorjahresmenge liegen.

Für die Schmelz- und Raffinierlöhne bei den Konzentraten sei die Prognose hingegen „zufriedenstellend“. „Da Aurubis für das laufende Geschäftsjahr ausreichend mit Konzentraten aus bestehenden Verträgen versorgt ist, muss auf dem kurzfristigen Spotmarkt nicht zu den aktuell schlechteren Konditionen eingekauft werden“, betont der Kupferproduzent.

Auch am Altkupfermarkt erwartet das Unternehmen weiterhin ein stabiles Angebot bei einem anhaltend guten Preisniveau. „Für Altkupfer rechnen wir auch für die nächsten Monate mit einem zufriedenstellenden Mengenangebot“, heißt es von Konzernseite.

 

© 320°/ek | 08.08.2019

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