Neues Kompetenzzentrum

Der Kunststofferzeuger Otto Graf will künftig dunkel bis schwarz eingefärbte Kunststoffabfälle sortenrein trennen und verarbeiten. Dazu sollen erstmalig mehrere Prozessschritte in einer Prozesskette verknüpft werden. Das Bundesumweltministerium unterstützt das Vorhaben.

Graf plant innovative Anlage zur Kunststoff-Sortierung


Die Otto Graf GmbH will künftig dunkel bis schwarz eingefärbte Kunststoffabfälle sortenrein trennen und verarbeiten. Zu diesem Zweck plant der Kunststofferzeuger eine Anlage, bei der erstmalig mehrere Prozessschritte in einer Prozesskette verknüpft sind. Die Investitionen belaufen sich auf über 30 Millionen Euro.

Wie das Unternehmen mitteilt, soll die Anlage im neuen Kompetenzzentrum in Herbolzheim – 26 Autominuten nördlich von Freiburg – untergebracht werden. Grundsteinlegung für den Bau mit einer Grundfläche von etwa 24.000 Quadratmetern und zwölf je 30 Meter hohen Rohstoffsilos war am 14. August. Das Vorhaben, genauer das Projekt Recycling von Abfall-Polyolefinen, wird mit acht Millionen aus dem Umweltinnovationsprogramm des Bundesumweltministeriums unterstützt.

Neue Misch- und Rezeptierverfahren

Konkret sollen vor Ort Massenkunststoffe aus Polyethylen und Polypropylen aufbereitet werden. Dabei werden laut Unternehmen neue Compoundier-, Trenn-, Misch-und Rezeptierverfahren zu einer gesamtheitlichen Prozesskette von der Sortierung über das Recycling bis hin zur Qualitätskontrolle verknüpft. Im Ergebnis könnten 45.000 Tonnen Kunststoffgranulat auf Neuwareniveau erzeugt werden. Diese dienten als Basis für Umweltprodukte, die das Unternehmen an seinen Standorten in Teningen und in Dachstein (Elsass) herstellt.

„Der Bau des Kompetenzzentrums Rohstoffe macht unseren Wissensvorsprung im Bereich der Rohstoffe sichtbar. Damit setzen wir unsere Strategie einer nachhaltigen Produktion von Umweltprodukten weiter konsequent um“, sagt Otto P. Graf, Inhaber und Geschäftsführer des Unternehmens.

Mit der neuen Anlagentechnik können Kohlendioxidemissionen in Höhe von 90.000 Tonnen im Jahr vermieden werden, so die Verantwortlichen. Durch den Einsatz energiesparender Fördermethoden ließen sich zusätzlich etwa 450.000 Kilowattstunden Energie pro Jahr einsparen. Hinzukämen weitere Energieeinsparungen durch die Nutzung von Abwärme.

Das Unternehmen Otto Graf Kunststofferzeugnisse gehört zur Graf Gruppe und stellt Lösungen zum Regenwassermanagement und zur Abwasserbehandlung her. Am Stammsitz in Teningen arbeiten etwa 175 Menschen. Der Kunststofferzeuger verbuchte 2015 ein Rohergebnis von rund 26,7 Millionen Euro, der Jahresüberschuss lag bei etwa 3,8 Millionen Euro.

Mehr zum Thema
Der längste Streik in der Geschichte der IG Metall
PreZero plant LVP-Sortieranlage in Dänemark
Neuer Roboter entleert Lebensmittelgläser in Sekundenschnelle
Dopper führt digitalen Produktpass ein
„Wir bieten moderne Büroräume und günstige grüne Energie“
Kreislaufwirtschaft: Neues Zentrum in der Lausitz
Bis zu 11 Millionen Tonnen Plastikmüll auf dem Meeresboden
Kosmetikmarke Lush verwendet „Prevented Ocean Plastic“
So lassen sich Lederreste upcyceln