Firmenkauf

Der Verkauf des Entsorgungsunternehmens Tönsmeier ist abgeschlossen: Neuer Eigentümer ist die Firma GreenCycle GmbH, die wie Lidl und Kaufland zum Handelskonzern Schwarz gehört. Damit steigt GreenCycle zum fünfgrößten Entsorgungsunternehmen in Deutschland auf.

GreenCycle übernimmt Tönsmeier


Das Entsorgungsunternehmen Tönsmeier hat den Zeitplan exakt eingehalten. Im ersten Halbjahr 2018 wolle das Unternehmen den Verkauf abschließen, hatte Tönsmeier Anfang März angekündigt. Nun steht der Käufer fest: Die GreenCycle GmbH wird neuer Eigentümer von Tönsmeier – sofern das Bundeskartellamt der Übernahme zustimmt.

GreenCycle gehört zur Schwarz-Gruppe, Europas größter Handelskonzern, der auch die Einzelhandelsketten Lidl und Kaufland umfasst. Das Unternehmen kümmert sich bereits seit längerem um die Sammlung und das Recycling von Abfällen aus dem Filial- und Logistikbetrieb der Gruppe, etwa für Lidl und Kaufland. Dazu zählen Biomasse, PPK, Folien und Kunststoffe, PET-Flaschen und andere Abfälle.

„Unser oberstes Ziel war, einen finanziell starken neuen Eigentümer zu finden, der strategische Wachstumspläne hat und die Tönsmeier Gruppe weiterentwickeln will. Dieses Ziel haben wir mit GreenCycle erreicht, deren Angebot uns am meisten überzeugt hat“, zeigte sich Jürgen Tönsmeier, Aufsichtsratsvorsitzender der Tönsmeier Gruppe, mit dem Ergebnis zufrieden.

„Klare Wachstumstrategie“

„GreenCycle verfolgt eine klare Wachstumsstrategie und möchte sich als Treiber der Kreislaufwirtschaft und mit nachhaltigen Innovationen am Markt etablieren“, erklärte Dietmar Böhm, Geschäftsführer von GreenCycle. „Durch den Erwerb baut die GreenCycle ihr Kundensegment weiter aus und will mit den Leistungen und Lösungen der Tönsmeier Gruppe die Kreislaufsysteme weiter schließen und die Wiederverwertung und Recyclingfähigkeit vorantreiben.“

GreenCycle erfasst nach eigenen Angaben europaweit rund zwei Millionen Tonnen Wertstoffe. Das Unternehmen arbeitet an den Standorten Neckarsulm, Essen, Oberhausen und im tschechischen Olomouc. Der Mutterkonzern, die Schwarz-Gruppe, beschäftigt nach eigenen Angaben 400.000 Mitarbeiter und hatte 2017 einen Umsatz von rund 97 Milliarden Euro erzielt.

Tönsmeier mit Sitz in Porta Westfalica wurde 1927 gegründet und beschäftigt aktuell etwa 3.000 Mitarbeiter an Standorten in Deutschland, den Niederlanden und in Polen. Im Jahr 2016 lag der Umsatz bei knapp 438 Millionen Euro. 200 Millionen Euro stammten aus der Abnahme und Veräußerung von Wertstoffen sowie aus der Annahme von Abfall zur Beseitigung. Weitere 124 Millionen Euro kommen aus dem Transportgeschäft und rund 105 Millionen Euro aus dem Verkauf von Altpapier.

Tönsmeier hatte im März bekannt gegeben, einen „langfristig orientierten und finanzstarken Investor“ zu suchen. Hintergrund sei der große Investitionsbedarf für die mittel- und langfristige Wachstumsstrategie – vor allem im Hinblick auf das Verpackungsgesetz, die Gewerbeabfallverordnung und die Einführung der Kreislaufwirtschaft in Polen.

 

© 320°/bs | 02.07.2018

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