Lichtblick im Biotreibstoff-Markt

Die Anlage von Biodiesel Amsterdam im Hafen der Stadt soll erweitert werden. Zum Einsatz kommen ausschließlich pflanzliche und tierische Abfallstoffe. Das Ergebnis wird die weltweit größte Biodiesel-Anlage sein.

Großauftrag für BDI


Das Unternehmen BioEnergy International AG hat den Auftrag für die Errichtung der weltweit größten Multi-Feedstock Biodiesel-Anlage erhalten. Auftraggeber ist das Unternehmen Biodiesel Amsterdam, das im Hafen von Amsterdam bereits 2010 eine erste Multi-Feedstock Biodiesel-Anlage von BDI in Betrieb genommen hat. Die aktuelle Kapazität der Anlage beträgt 150.000 Tonnen pro Jahr. Nun soll die Produktionskapazität um weitere 150.000 auf eine Gesamtkapazität von 250.000 Tonnen pro Jahr erweitert werden.

Der Auftragswert beträgt nach Angaben von BDI rund 47 Millionen Euro. Die im Hafen von Amsterdam angesiedelte Biodiesel-Anlage sei die weltweit größte zur Produktion von Biodiesel aus Abfallstoffen mit der patentierten Multi-Feedstock-Technologie, hebt BDI hervor. Als Ausgangsmaterial für die Herstellung des normgerechten Biodiesels dienten ausnahmslos pflanzliche und tierische Abfallöle aus Handel, Gewerbe und Industrie. Die Produktion in der Biodiesel-Anlage stehe damit nicht in Konkurrenz zur Lebensmittelproduktion, betont das Unternehmen. Durch die sichere Umwandlung von problematischen Abfallmaterialien in einen Biotreibstoff leiste man zugleich einen entscheidenden Beitrag zur sicheren Entsorgung dieser Problemstoffe.

Das Biodiesel-Projekt beinhaltet auch die Installation einer Anlage zur Destillation von Glyzerin mit einer Produktionskapazität von 50.000 to/Jahr. Glyzerin fällt als Nebenprodukt bei der Biodiesel-Produktion an und kann nach entsprechender Aufbereitung als Industrierohstoff gewinnbringend verkauft werden und somit einen zusätzlichen Beitrag zur Wertschöpfung leisten.

„Dieses Vorzeigeprojekt zeigt, dass mit der richtigen, rohstoffflexiblen Biodiesel-Technologie und dem Zugang zu kostengünstigen Rohstoffen aus dem Abfallbereich auch in Zeiten der großen Verunsicherung im Biotreibstoffmarkt geschäftliche Erfolge zu erzielen sind und zugleich ein sinnvoller Beitrag zur Erhöhung des Anteils an nachhaltigen Biotreibstoffen in Europa geleistet werden kann“, erklärte Edgar Ahn, CSO und Mitglied des BDI-Vorstands. „Außerdem hoffen wir, dass solche Erfolgsgeschichten die politischen Entscheidungsträger veranlassen, für Biotreibstoffe der zweiten Generation (Biotreibstoffe basierend auf Abfallstoffen oder lignozellulosehaltigen Rohmaterialien) gesetzliche Rahmenbedingungen zu schaffen, die solche Investitionsentscheidungen fördern.“

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