Elektroaltgeräte

Der E-Schrott-Dienstleister take-e-way ist mit 2016 zufrieden. Mithilfe des Rücknahmesystems für Elektroaltgeräte take-e-back konnte der Dienstleister die Rücknahmemenge fast verdoppeln. Parallel sei die Anzahl der Abholaufträge seitens der Hersteller stark gestiegen.

Guter Start für Rücknahmesystem take-e-back


Der Hamburger Dienstleister für Pflichten aus dem Elektrogesetz take-e-way zieht eine positive Bilanz für 2016. Laut Leistungsbericht wurden gut 6.900 Tonnen Elektro- und Elektronikaltgeräte einer Wiederverwendung oder Verwertung zugeführt. Damit hat sich zurückgenommene Menge im Vergleich zu 2015 nahezu verdoppelt.

Verantwortlich für den Anstieg ist in erster Linie das Rücknahmesystem take-e-back, das take-e-way Anfang 2016 für Vertreiber und Händler von Elektrogeräten eingeführt hat. Hintergrund ist die seit dem 24. Juli 2016 geltende Regelung, dass stationäre Einzelhändler ab 400 Quadratmetern Elektroverkaufsfläche bzw. Onlinehändler ab 400 Quadratmetern Lager und Versandfläche die kostenlose Rücknahme von Elektroaltgeräten ermöglichen müssen. Konkret bedeutet das für Einzelhändler, Rücknahmemöglichkeiten vor Ort oder in unmittelbarer Nähe vorhalten zu müssen. Onlinehändler müssen Rücknahmemöglichkeiten in zumutbarer Entfernung zu ihren jeweiligen Endkunden im gesamten Bundesgebiet nachweisen.

Wie aus dem Leistungsbericht hervorgeht, verzeichnet take-e-back im ersten Jahr 2016 eine Rücknahmemenge von 2.872 Tonnen. Das entspricht durchschnittlich 20,37 Tonnen pro Jahr und Teilnehmer. Insgesamt ist take-e-back nach eigenen Angaben für 35 Prozent der Vertreiber tätig, die bei der Stiftung EAR für ein kollektives Rücknahmesystem angemeldet sind.

Darüber hinaus stiegen auch die Abholungen im Auftrag von Herstellern. Laut Leistungsbericht erhöhten sich im vergangenen Jahr die Abholungen aus dem B2C-Bereich (Abholkoordination, AHK) um 107 Prozent. Dadurch kam eine Menge von 2.853 Tonnen Elektro- und Elektronikaltgeräten zusammen. „Insgesamt haben die erfüllten Abholanordnungen, gemessen am Anstieg aller Abholanordnungen überproportional zugenommen“, heißt es im Leistungsbericht. Rund 3.400 der circa 9.400 in Deutschland registrierten B2C-Hersteller seien bei take-e-way gemeldet. Das entspreche einem Anteil von 37 Prozent.


take-e-way 2016

Outputmeldungen durch take-e-way 2016; Quelle: take-e-way

Hinsichtlich des Marktanteils bei Solarmodulherstellern ist das Unternehmen ebenfalls zufrieden. Seit Februar 2016 fallen Photovoltaikmodule in den Anwendungsbereich des ElektroG (Sammelgruppe 6) und unterliegen somit der Registrierungspflicht. Laut take-e-way repräsentieren die betreuten PV-Hersteller mehr als 50 Prozent des in Verkehr gebrachten Marktvolumens.

Über take-e-way würden 93 Prozent der Eigenrücknahmen der Sammelgruppe 6, die bei der Stiftung EAR gemeldet sind, organisiert, heißt es. Davon seien 71 Prozent wiederverwendet und 29 Prozent verwertet worden. Das bedeutet, dass über 25.000 Module heute noch Strom produzieren und somit ihren ursprünglichen Verwendungszweck beibehalten konnten, schreibt der Dienstleister.

take-e-way betreut nach eigenen Angaben weltweit mehr als 4.500 Hersteller und Vertreiber von Elektro- und Elektronikgeräten. Im B2C-Bereich haben sich mehr als 3.400 der ca. 9.400 bei ear erfassten Hersteller dem Dienstleister angeschlossen. Im Fokus steht besonders die Wiederverwendung von Elektroaltgeräten. Hierzu ist take-e-way Kooperationen mit Erstbehandlungsanlagen zur Prüfung der Wiederverwendung eingegangen.

Initiator von take-e-way ist der Verband zur Rücknahme und Verwertung von Elektro- und Elektronikaltgeräten (VERE), der nach eigenen Angaben über 3.700 Unternehmen als Mitglied zählt.

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