Großbrand in Bönen

Am Wochenende ist auf dem Recyclinghof der GWA in Bönen ein verheerendes Feuer ausgebrochen. Der Schaden geht in die Millionen. Die GWA will nun den Standort wiederaufbauen. [ Video ]

GWA geht von wirtschaftlichem Totalschaden aus


Das Feuer-Inferno auf dem Recyclinghof der GWA in Bönen hat für einen Millionenschaden gesorgt. Der Geschäftsführer der Gesellschaft für Wertstoff- und Abfallwirtschaft Kreis Unna, Andreas Gérard, sprach bei einer Pressekonferenz gar von einem wirtschaftlichen Totalschaden. Bei dem Brand am Wochenende wurden vier der fünf Lagerhallen komplett zerstört.

Am Samstagmorgen war in einer der Hallen ein Schwelbrand ausgebrochen. Durch den starken, böigen Wind angefacht, hat sich daraus plötzlich ein Großbrand entwickelt. Trotz starker Rauchentwicklung sei die Rauchwolke aber nicht gefährlich gewesen, teilte das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe mit. Auch das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (LANUV) hat laut GWA Luftmessungen durchgeführt. Das LANUV habe aber keine Grenzwertüberschreitungen festgestellt.

Der Großbrand in der Wertstoffaufbereitungsanlage der GWA hatte einen Großeinsatz der Feuerwehr zur Folge. Laut Angaben der Feuerwehr waren in der Spitze knapp 400 Einsatzkräfte der freiwilligen Feuerwehr Bönen und anderer Feuerwehren aus dem Kreis Unna vor Ort. Ihr Einsatz hat bis zum späten Montagabend gedauert, da der Wind wiederholt Glutnester angefacht habe.

Brandursache war wohl Selbstentzündung

Mittlerweile hat die Polizei die Brandursache festgestellt. Demnach war es wohl eine Selbstentzündung. Zu diesem Schluss seien Experten nach Auswertung der Wärmebilder der Feuerwehr gekommen.

Das Feuer habe sich wohl innerhalb des Gebäudes entzündet. Was genau zu dieser Selbstentzündung geführt habe, ist laut Polizei nicht bekannt. Die Ermittler vermuten jedoch, dass der Schwelbrand durch leicht entflammbares Verpackungsmaterial ausgelöst wurde. Dieses könnte sich durch die starke Sonneneinstrahlung selbst entzündet haben.

Inzwischen laufen die Abbruch- und Aufräumarbeiten an den vom Brand zerstörten Hallen der GWA-Wiederaufbereitungsanlage auf Hochtouren. Der Standort werde wiederaufgebaut, hatte der GWA-Geschäftsführer Gérard bereits kurz nach dem Brand verkündet. Damit werde sich der GWA-Aufsichtsrat am kommenden Freitag (6. Juli) bei einer Sondersitzung befassen.

Auf die Abfallentsorgung im Kreis Unna werde der Brand keine spürbaren Auswirkungen haben, betont die GWA. So würden die Sperrgutmengen, die bisher in Bönen verarbeitet wurden, zu anderen Standorten umgeleitet. Gleiches gelte auch für andere Abfallanlieferungen, die im Rahmen des GWA-Stoffstrommanagements umgesteuert würden.

GWA betreibt noch fünf weitere Wertstoffhöfe

Der Wertstoffhof in Bönen ist einer von sechs Wertstoffhöfen, die die GWA im Kreis Unna betreibt. Zu den Stoffströmen, die hier angenommen werden, gehören unter anderem Grünschnitt, Elektrogeräte, Holz, Metall, Bauschutt, Altglas und Altpapier. Aber auch Problemabfälle wie Farben und Lacke, Lösungs-, Reinigungs- und Pflanzenschutzmittel, Chemikalien können hier entsorgt werden.

Die GWA wurde 1993 gegründet und mit der Verwertung und Beseitigung von Abfällen aus privaten Haushalten sowie gewerblichen und industriellen Abfällen, soweit diese überlassungspflichtig sind, drittbeauftragt. Der GWA-Unternehmensverbund hat seitdem alle wesentlichen operativen abfallwirtschaftlichen Aufgaben für den Kreis übernommen.


Video: Großbrand bei GWA

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© 320° | 04.07.2018

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