Weniger Plastikmüll

Als eine von 20 Großstädten hat Hamburg eine Erklärung zur Reduzierung von Plastikabfällen und Verschmutzungen durch Plastik unterzeichnet. Die Verwaltung der Hansestadt will auf diese Weise mit gutem Beispiel vorangehen. Geplant ist unter anderem die Einführung eines Systems zur getrennten Sammlung aller Kunststoffabfälle.

Hamburg unterzeichnet Anti-Plastik-Erklärung


Die Stadt Hamburg hat als eine von 20 europäischen Großstädten auf der Eurocities Konferenz in Oslo eine Erklärung zur Reduzierung von Plastikabfällen und Verschmutzungen durch Plastik unterzeichnet. Das teilte die Behörde für Umwelt und Energie am Freitag mit.

Die Deklaration wurde vom Städtenetzwerk Eurocities gemeinsam mit der diesjährigen Europäischen Umwelthauptstadt Oslo erarbeitet. Darin verpflichten sich die Unterzeichner zur Erarbeitung von kommunalen Strategien zur Reduzierung von Plastikmüll. Auch die Verwaltung der Hansestadt wolle mit gutem Beispiel vorangehen.

„Ich freue mich, dass Hamburg mit in der Reihe jener steht, die sich konkret für die Reduzierung von Kunststoffprodukten einsetzen“, erklärte Jens Kerstan (Grüne), Senator für Umwelt und Energie. „Denn als große Einzelabnehmer können öffentliche Verwaltungen eine führende Rolle spielen, indem sie nachhaltige Alternativen kaufen und auf Kunststoffprodukte verzichten. Unser Leitfaden für nachhaltige Beschaffung ist da ein gutes Vorbild, aber das reicht noch nicht. Wir werden unsere Bemühungen weiter vorantreiben und auch um weitere Unterstützer von viel mehr Städten werben.“

Getrennte Sammlung geplant

Auch Wirtschaft und Industrie sollen in diesem Sinne zum Umdenken angehalten werden. Konkret sei die Einführung eines Systems zur getrennten Sammlung aller Kunststoffabfälle geplant. Die Stadt mache sich bereits seit Jahren für die Vermeidung von Plastikabfällen stark. Der Leitfaden für umweltfreundliche Beschaffung beispielsweise gebe ökologische Kriterien für den öffentlichen Einkauf vor und verbiete unter anderem den Kauf von Einwegplastikflaschen.

Darüber hinaus erarbeiten die Stadt und das Netzwerk Green Events Leitlinien für nachhaltige Großveranstaltungen, bei denen es auch um ein Mehrweg-Gebot und die Vermeidung von Plastikmüll geht. Daneben setze sich die Umweltbehörde mit der «Kehr.Wieder-Aktion» für die Wiederverwendung von Coffee-to-go-Bechern ein. Auch die Stadtreinigung betreibe mit ihren Müllvermeidungskampagnen wichtige Aufklärungsarbeit.

Neben der Initiatorin Oslo und der Stadt Hamburg haben unter anderem auch die Städte Kopenhagen, Helsinki, Porto, Florenz und Turin die Deklaration unterzeichnet.

 

© 320°/dpa | 28.10.2019

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