Ab 1. Januar 2016

Es scheint nur noch eine Formsache zu sein. Im kommenden Jahr soll die Wertstofftonne in Hamm die Gelben Säcke ablösen. Gebührenerhöhungen sind nicht vorgesehen.

Hamm will Wertstofftonne einführen


Die nordrhein-westfälische Stadt Hamm will ihren circa 177.000 Einwohnern ab 1. Januar 2016 eine Wertstofftonne anbieten. Das geht aus einer Verwaltungsvorlage hervor, über die der Stadtrat am 23. Juni abstimmen wird. Die Tonne mit einem orangenen Deckel soll die Abfuhr der Gelben Säcke ersetzen.

Neben Verpackungsabfällen will der Abfallwirtschafts- und Stadtreinigungsbetrieb der Stadt Hamm (ASH) vor allem stoffgleiche Nichtverpackungen und Metalle erfassen. Für die Haushalte sind Tonnen in der üblichen Größe von 240 Litern vorgesehen. Die Wertstofftonne soll im vierwöchentlichen Rhythmus geleert werden. „Durch die Einführung der Wertstofftonne entstehen zusätzliche Kosten für die Erfassung, die Sammlung und den Transport“, heißt es in der Vorlage. Dem stünden aber Einsparungen bei den Entsorgungskosten gegenüber. Mit einer Gebührenerhöhung für das Jahr 2016 müssen die Bürger aller Voraussicht nach also nicht rechnen.

Da die stoffgleichen Nichtverpackungen (sNVP) und Leichtverpackungen (LVP) mit der neuen Tonne künftig zusammen erfasst werden, muss mit dem zuständigen Dualen System eine neue Vereinbarung getroffen werden. Diesbezüglich schlägt der ASH vor, das Entsorgungsgebiet aufzuteilen: Dabei sollen 25 Prozent der Menge vom öffentlich-rechtlichen Entsorger erfasst und die verbleibenden 75 Prozent des Entsorgungsgebietes vom Dualen System ausgeschrieben werden. Für die Sortierung der gesammelten Mengen wäre laut Verwaltungsvorlage jeder selbst zuständig.

In der Stadt Hamm startete im September 2011 ein Modellversuch zur gemeinsamen Erfassung von stoffgleichen Nichtverpackungen und Leichtverpackungen in drei Stadtgebieten. Das Ergebnis zeigte, dass mit der Wertstofftonne circa 4,4 Kilogramm LVP und sNVP pro Einwohner und Jahr mehr erfasst werden konnten. Darüber hinaus wurde ein leichter Anstieg der Mengen an Papier, Glas, Elektrokleingeräten und Textilien/Schuhen gegenüber der bisherigen Sacksammlung festgestellt. Der Anteil des Restabfalls/Sonstiges sank dagegen leicht. Auf Basis dieser Daten prognostiziert die Stadt eine Zusatzmenge von etwa 8 Kilogramm pro Einwohner und Jahr. Das würde einer Gesamtmenge von insgesamt 1.422 Tonnen jährlich entsprechen.

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