Geschäftsbetrieb läuft weiter

Für den insolventen E-Schrott-Recycler IGE Hennemann Recycling scheinen die Aussichten auf Erhalt des Unternehmens günstig. Die Verhandlungen mit möglichen Investoren laufen bereits. Schon bald könnten erste Ergebnisse vorliegen.

Hennemann Recycling: Investorensuche läuft


IGE Hennemann Recycling hatte am 13. August den Insolvenzantrag beim Amtsgericht Bielefeld gestellt. Am 1. Oktober wurde das Insolvenzverfahren eröffnet. Nun laufen die Verhandlungen mit möglichen Investoren. Es sei ein durchaus reges Interesse an dem Erhalt des Unternehmens vorhanden, erklärt Insolvenzverwalter Stefan Meyer. Gleichwohl dürfe man sich die Augen davor verschließen, „dass sich die IGE Hennemann Recycling GmbH nicht gerade in einer prosperierenden Branche bewegt“.

Nach Angaben des Insolvenzverwalters wird der Geschäftsbetrieb auch nach Eröffnung des Insolvenzverfahrens uneingeschränkt fortgeführt. Gemeinsames Ziel der Geschäftsleitung und des Insolvenzverwalters sowie der Mitarbeiter im Unternehmen sei nach wie vor die Darstellung einer dauerhaften und nachhaltigen Sanierungs- und Restrukturierungslösung. Das Unternehmen und die Arbeitsplätze sollen mit gemeinsamer Kraft aller Beteiligten erhalten bleiben.

Bereits im vorläufigen Verfahren waren zu diesem Zweck verschiedene Maßnahmen zur Umsetzung leistungswirtschaftlicher Sanierungsmaßnahmen eingeleitet worden. Aus Sicht des Insolvenzverwalters ist eine Eigensanierung durch Insolvenzplan ebenso wie eine Sanierung im Rahmen einer übertragenen Sanierung denkbar. Aus diesem Grund hat Meyer mit der Suche nach potenziellen Investoren begonnen und dazu in Abstimmung mit dem Gläubigerausschuss eine strukturierte Investorensuche (M&A-Prozess) initiiert. Der Investorenprozess soll nach heutigen Planungen bis Ende November 2014 abgeschlossen sein.

Genügend Aufträge

Der Geschäftsbetrieb laufe dank gemeinsamer Anstrengungen und des Zuspruchs maßgeblicher Auftraggeber weiter stabil, teilt der Insolvenzverwalter mit. So seien genügend Aufträge vorhanden, um sämtliche Mitarbeiter weiter zu beschäftigen und mit Eröffnung des Insolvenzverfahrens zum 1. Oktober auch wieder reguläre Löhne zahlen zu können. In den letzten Wochen seien sogar zusätzliche Arbeitnehmer eingestellt worden, um die Aufträge abarbeiten zu können.

Hennemann Recycling hat den Hauptsitz in Espelkamp (NRW), wo vier Standorte betrieben werden. Daneben befinden sich Betriebsstandorte in Rippershausen (Thüringen), Halle (Saale) und Goslar. Zudem wird in Dortmund ein Vertriebsstandort betrieben. Der inhabergeführte E-Schrott-Recycler wurde 1985 in Espelkamp (Ostwestfalen) gegründet. Im Jahr 2013 erzielte die Firma einen Jahresumsatz von 26 Millionen Euro. Aktuelle sind dort rund 125 Mitarbeiter beschäftigt.

Mehr zum Thema
Erstes deutsches Unternehmen für Schiffsrecycling
UN-Bericht: Die Welt produziert Jahr für Jahr mehr Elektroschrott
Circular Economy: München hat die meisten Start-ups
Voestalpine will Buderus Edelstahl verkaufen
Wertstofftonne: Karlsruher hadern mit privatem Entsorger