Umweltministerkonferenz

Weniger Kunststoffverbunde, mehr Recyclate: Die rheinland-pfälzische Umweltministerin Höfken will die Voraussetzungen für das Recycling verbessern. Ihr Vorschlag setzt an der Quelle an.

Höfken startet Initiative für besseres Recycling


Mit einer Verschärfung von EU-Bestimmungen will Rheinland-Pfalz erreichen, dass weniger Kunststoffe in die Natur und in die Meere gelangen. Auf der Umweltministerkonferenz der Länder von Mittwoch bis Freitag in Bremen hat Umweltministerin Ulrike Höfken (Grüne) einen Vorschlag zur EU-Kunststoffstrategie vorgelegt, der eine Erweiterung der Ökodesign-Richtlinie vorsieht. So soll etwa der Kunststoffanteil in Autoreifen gesenkt und der Einsatz umweltfreundlicher und schadstofffreier Stoffe gefördert werden. Der Reifenabrieb sei der Haupteintragspfad für Mikrokunststoffe in die Umwelt.

„Wir müssen den Plastikmüll dringend verringern, in dem wir an der Quelle ansetzen“, sagte Höfken am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur. So müsse erreicht werden, dass weniger Einwegprodukte aus Plastik hergestellt werden. Auch sollten weniger Produkte aus Kunststoffverbunden erzeugt werden, die für ein Recycling nicht oder nur schlecht geeignet seien.

„Wir wollen auch erreichen, dass beim Bau und in der Produktion verstärkt Recyclate eingesetzt werden“, erklärte sie. Dazu müssten Kunststoffe besser gekennzeichnet, Schadstoffe ausgeschleust und Importe besser kontrolliert werden.

Die Ministerin wies darauf hin, dass weltweit 322 Millionen Tonnen Kunststoffprodukte produziert werden (2015). „Ein erheblicher Anteil dieser Produkte landet am Ende in unserer Natur oder im Meer. Daher fordern wir den Bund auf, sich gegenüber der EU-Kommission dafür einzusetzen, die Ökodesign-Richtlinie zu erweitern.“ Die Richtlinie von 2009 enthält eine Reihe von Anforderungen, um die Umweltverträglichkeit von Produkten zu verbessern, die für den Energieverbrauch relevant sind.

 

© 320°/dpa | 08.11.2018

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