Studie von Eurobat

Eine neue Studie im Auftrag von Eurobat hat die Sammel- und Recyclingquoten von Auto-Bleibatterien untersucht. Die Ergebnisse fallen extrem hoch aus – was im Wesentlichen an der Kalkulationsmethode liegt, die für die Ermittlung zum Zuge kam.

Hohe Recyclingquote für Bleibatterien


Bleibasierte Autobatterien sind der Studie zufolge eines der am meisten recycelten Verbrauchsgüter in der EU. „Mit einer Sammel- und Recyclingquote von 99 Prozent sind die Bleibatterien eines der wenigen Konsumgüter, für die ein Closed Loop besteht“, sagte Karsten Kurz, Vorsitzender des Umweltausschusses des europäischen Verbands der Hersteller von Akkumulatoren Eurobat.

Der Verband hat für die Ermittlung der Sammel- und Recyclingquoten für die Jahre 2010 bis 2012 eine Studie zum Aufkommen von bleibasierten Batterien in Auftrag gegeben. Dabei kam eine neue Kalkulationsmethode zum Tragen, weil die in der EU-Batterie-Richtlinie vorgegebene Berechnungsmethodik für die Sammelquote für tragbare Batterien und Akkumulatoren für Auto-Bleibatterien nicht geeignet erschien. Zur Begründung heißt es, dass zum einen die Lebensdauer wesentlich länger ist als die in der Richtlinie angenommene Durchschnittslebensdauer tragbarer Batterien von drei Jahren. Autobatterien bleiben laut Studie im Durchschnitt über sechs Jahre in Gebrauch. Daher haben die Autoren der Studie einen längeren Zeitraum für die Berechnung der Sammelquote angesetzt.

Zum anderen definiert der Richtlinientext als Sammelquote jenen Prozentsatz, den die Masse der zurückgenommenen Altbatterien im Verhältnis zur Masse der Batterien ausmacht. Als Masse gelten diejenigen Batterien, die im Durchschnitt des betreffenden und der beiden vorangegangenen Kalenderjahre erstmals in den Verkehr gebracht worden sind und dort für eine getrennte Erfassung zur Verfügung stehen. Allerdings, so argumentieren die Verfasser der Studie, werden Autobatterien oftmals als Teil eines Second-Hand-Fahrzeugs exportiert beziehungsweise importiert. Das heißt, sie werden in einem Land in Verkehr gebracht, landen als End-of-Life-Batterie aber oft in einem anderen Land. So könne die Exportrate von Zweite-Hand-Fahrzeugen aus Deutschland in osteuropäische Länder sowohl die Batteriesammelquote des exportierenden als auch des importierenden Landes stark beeinflussen.

Es ist nicht das erste Mal, dass an der EU-Berechnungsmethode für die Mindestsammelquote von Altbatterien und –akkumulatoren Kritik geübt wird. Die belgische Batterierücknahme-Organisation Bebat hat diese Berechnungsmethode vor kurzem als ein „wirklichkeitsfremdes Instrument“ bezeichnet.

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