Kunststoff-Recycling

Die Erwartungen von Interseroh sind hoch: Das Unternehmen verspricht sich von der neuen Technologie, eine „neue Stufe im Kunststoffrecycling“ zu erreichen. Möglich seien nun maßgeschneiderte Recycling-Compounds.

Interseroh setzt neue Technologie für Recycling-Compounds ein


Die Recycling-Compounds könnten ab sofort in nur einem Verfahrensschritt hergestellt werden, teilt Interseroh mit. Dafür greift das Unternehmen auf das Kaskaden-Extrusionssystem Corema des österreichischen Anlagenherstellers Erema zurück. „Mit dieser innovativen Technologie, die in ihrer Kombination eigens für die Anforderungen von Interseroh entwickelt wurde, erreichen wir eine neue Stufe im Kunststoffrecycling“, sagt Manica Ulcnik-Krump, Leiterin der Business Unit Recycled-Resource.

Interseroh hat die Technologie am Mittwoch (17. Oktober) auf der Fachmesse für Kunststoffverarbeitung Fakuma in Friedrichshafen vorgestellt. Die Alba-Tochter setzt die neue Technologie im Rahmen ihres Verfahrens Recycled-Resource ein. Damit könnten nun direkt im Herstellungsprozess könnten Additive, Modifikatoren und anorganische Füllstoffe in Anteilen von 0,25 bis 40 Prozent beigemischt werden. Das sei vergleichbar mit der Compoundierung von Neuware.


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Kaskaden-Extrusionssystem Corema; Foto: Alba Group / Amin Akhtar

Die Qualitätskontrolle der Materialrheologie und Farbstabilität erfolge digital und in Echtzeit. „Das Manufacturing Execution System re360 sorgt für noch mehr Sicherheit im Produktionsprozess“, erläuterte Manfred Hackl, CEO der Erema Group. „Die Kombination aus optimierter Anlagentechnik, transparenten Produktions- und Maschinendaten sowie Rezeptverwaltung garantiert eine hohe Prozessstabilität und hochwertiges Material, und das bei maximaler Flexibilität.“

Zudem reduziere der „One-Extrusion-Process“ den Energie- und Ressourcenverbrauch. Selbst bei der Herstellung komplizierter Rezepturen spare das neue Verfahren bis zu 50 Prozent der Treibhausgasemissionen im Vergleich zur Verwendung von Neugranulat aus Rohöl ein.

„Solche nachhaltigen Innovationen sind aus unserer Sicht der richtige Weg, um die Ziele der EU-Kunststoffstrategie zu erreichen und die Kreislaufwirtschaft in Europa erfolgreich weiter auszubauen“, betonte Ulcnik-Krump. „Damit können wir nicht nur Kundenwünsche effizient und punktgenau erfüllen, sondern zugleich auch den Umweltnutzen der Kunststoff-Rezyklate auf hohem Niveau verbessern.“

 

© 320° | 17.10.2018

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