Übernahme Grüner Punkt

Seit Wochen gibt es immer wieder Hinweise, dass Remondis die Übernahme des Grünen Punktes vorbereitet und kurz vor dem Vertragsabschluss steht. Nur der Vollzug ließ bislang auf sich warten. Ist es möglicherweise jetzt soweit? Angeblich, ja.

Ist es jetzt soweit?


Für Remondis wäre es der Clou schlechthin. Die Übernahme des größten dualen Systems Grüner Punkt würde zu Deutschlands größten Recyclingkonzern gut passen. Liegt „Spiegel Online“ richtig, dann steht Remondis kurz davor.

„Die Kaufverträge sind geschrieben – ob sie auch unterschrieben sind, mögen die Beteiligten nicht bestätigen“, heißt es in einem Spiegel OnlineArtikel von heute. Sollten die Kaufverträge tatsächlich unterschrieben werden, würde Remondis 80 Prozent der Anteile am Grünen Punkt übernehmen. Die Gesellschafter und Finanzinvestoren Bluebay (55 Prozent) und H.I.G. Capital (25 Prozent) wollen ihre Anteile schon seit Anfang 2017 verkaufen. Seitdem verhandelt Remondis mit den Grüner Punkt-Eignern, doch bislang waren es vor allem kartellrechtliche Gründe, die den Deal verhindert haben.

Helfen soll nun ein „Trick“, wie Spiegel Online schreibt. „Statt des Kartellamts in Bonn sollen nun die europäischen Wettbewerbshüter den Deal abnicken. Das Kalkül ist möglicherweise, dass die Brüsseler Beamten nicht so tief in den deutschen Entsorgungsmarkt hineinblicken und das Geschäft durchwinken.“

Weitere Einzelheiten zu dem Konstrukt, das hinter diesem Vorhaben stehen könnte, kennt offenbar auch Spiegel Online nicht. Ob das beschriebene Kalkül stimmt, ist zumindest fraglich. Es wäre ein verwegenes Vorhaben, wenn Remondis eine Übernahme auf einem solchen Kalkül aufbauen würde.

Folglich bleibt abzuwarten, ob Remondis tatsächlich Vollzug melden wird. In den vergangenen Wochen und Monaten gab es schon oft Hinweise, dass der Vertragsabschluss unmittelbar bevor steht. Das mag möglicherweise auch gestimmt haben, aber vollzogen wurde der Deal dann doch nicht.

 

© 320° | 11.06.2018

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