Neue Kehrmaschine in Potsdam

Immer mehr Kommunen steigen auf vollelektrische Fahrzeuge um. So auch Potsdam. Dort wird eine vollelektrische Kehrmaschine die Gehwege reinigen. Die Maschine ist in der Anschaffung zwar teurer als traditionelle Maschinen, aber die laufenden und die Wartungskosten sollen deutlich geringer sein.

Kehren im Flüsterton


Lärmempfindliche Anwohner in Potsdam wird es freuen: Ab sofort setzt die Stadtentsorgung Potsdam (Step) eine vollelektrische Kehrmaschine zur Gehwegreinigung ein. Bei der vollelektrischen Kehrmaschine handelt es sich um die D.zero² des Herstellers Dulevo.

„Ihr Einsatzgebiet umfasst alle öffentlichen Plätze in Potsdam sowie große Teile des Rad- und Gehwegnetzes, insbesondere in der Innenstadt“, erklären die beiden Step-Geschäftsführer Florian Freitag und Burkhardt Greiff. Für die Reinigung nach Veranstaltungen, welche häufig nachts erfolge, sei die neue Maschine ebenfalls sehr gut geeignet. „Dies wird sich schon während der Fußball-WM zeigen, wo wir in den Potsdamer Public-Viewing-Bereichen in den frühen Morgenstunden unter Strom im Flüsterton kehren können“, so die beiden Geschäftsführer.

Lebensdauer von 15 Jahren erwartet

Das Fahrzeug verfügt über eine Lithium-Batterie der neuesten Generation. Damit soll eine volle Arbeitsschicht ohne Zwischenaufladungen möglich sein. Gleichzeitig aber habe sie dieselbe Kehrleistung wie traditionelle Maschinen. Das habe sich im Praxistest in Potsdam im Februar dieses Jahres bewiesen.

Da die Kehrmaschine zu 100 Prozent elektrisch arbeitet, macht sie weniger Lärm als herkömmliche Maschinen mit Verbrennungsmotoren. Laut Step liegen die Lärmemissionen um 30 Prozent niedriger. Das Fahrzeug stoße zudem weder Kohlendioxid noch Schadstoffe aus.

Auch hinsichtlich Lebensdauer kann die D.zero² gegenüber traditionellen Kehrmaschinen offensichtlich punkten. Denn die Step rechnet mit einer Lebensdauer von 15 Jahren. Damit würde sie wesentlich älter werden als traditionelle Kehrmaschinen. Diese erreichen im Durchschnitt nach zehn Jahren ihr Lebensende.

Geringere laufende Kosten als bei traditionellen Maschinen

„Damit stellt sich auch ein Kostengleichgewicht zwischen beiden Systemen her“, so die Step-Geschäftsführer Greiff und Freitag. Den höheren Anschaffungskosten stünden 80 Prozent geringere laufende Kosten als bei Modellen mit Dieselmotoren sowie geringere Wartungskosten gegenüber.

Diese Kehrmaschine wird wohl nicht die einzige vollelektrische Maschine im Fuhrpark der Step bleiben. „Wir erhoffen uns vom Einsatz auch weitere Erkenntnisse hinsichtlich des Langzeitbetriebes, um unsere Investitionspolitik im Reinigungsbereich in den künftigen Jahren noch elektromobiler auszurichten“, so die beiden Geschäftsführer. Weitere derartige Maschinen sollen folgen.

 

© 320° | 21.06.2018

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