Marktbericht für NE-Metalle

Die Preise für Metallschrott und Primärmetalle sind durchwachsen. Während die Kupferpreise große Sprünge nach oben geschafft haben, geht es beim Nickel bergab. Der wöchentliche Marktbericht für NE-Metalle.

Keine klare Linie bei Metallschrottpreisen


Am Wochenanfang standen fast alle Industriemetalle unter Druck. Am Mittwoch (14. Juni) haben sich einige Metallpreise aber wieder etwas von den Rückschlägen erholt. Und das trotz der aktuellen Konjunkturdaten Chinas, die für Mai ein schwächeres Investitionswachstum ausweisen. Das könnte ein Indiz dafür sein, dass die chinesische Konjunktur in den nächsten Quartalen Gegenwind zu spüren bekommt, wie auch die Commerzbank vermutet. Insgesamt hat sich die chinesische Wirtschaft nach Einschätzung der Bank im Mai aber stabilisiert.

In dieser Woche ging es vor allem für Zinn bergab. Um 365 US-Dollar hat sich das Metall im Vergleich zur Vorwoche verbilligt. Aktuell steht der Dreimonatspreis an der Londoner Metallbörse LME bei 19.270 US-Dollar je Tonne. Auch Nickel hat Verluste eingefahren und entfernt sich wieder von der 8.900-US-Dollar-Marke. Aktuell notiert Nickel bei 8.860 US-Dollar pro Tonne.

Der Aluminiumpreis hält sich dagegen mit 1.895 US-Dollar noch gut – obschon sich zwischenzeitlich aufgekommene Angebotssorgen wieder zerstreut haben. Wie Aluminium hält auch Blei das Niveau der Vorwoche. An der LME erzielte Blei gestern 2.078 US-Dollar je Tonne.

Wirklich verbessert haben sich in dieser Woche nur Zink und Kupfer. Mit einem Tonnenpreis von 2.491 US-Dollar hat sich Zink wieder etwas aus dem Sieben-Monats-Tief von der vergangenen Woche herausgearbeitet: Am vergangenen Mittwoch lag der Zinkpreis bei nur noch 2.450 US-Dollar je Tonne.


LME-Preise 15.6.17

Quelle: LME

Ein fundamentaler Grund für die derzeit ausgeprägte Preisschwäche bei Zink ist nur schwer auszumachen. Die International Zinc and Lead Study Group (IZLSG) attestierte dem Zinkmarkt trotz einer steigenden Minenproduktion eine zunehmende Verknappung. Das war nach Einschätzung von Experten vor allem einer stärkeren Nachfrage aus den USA geschuldet. Der Preisrückgang scheint also eher stimmungs- als nachrichtenbedingt zu sein.

Kupfer ist in dieser Woche ein relativ großer Sprung nach oben gelungen. Um fast 110 US-Dollar hat der Preis angezogen. Derzeit erzielt eine Tonne Kupfer 5.715 US-Dollar.

Teilweise kräftige Einbußen beim Nickelschrott

Ebenso durchwachsen wie die Preise für die Primärmetalle sind in dieser Woche auch die Metallschrottpreise. Die Kupferschrottsorten folgen der erfreulichen Entwicklung bei den LME-Preisen für Primärkupfer auf dem Fuße. Sowohl bei Blankem Kupferdrahtschrott (Kabul) als auch Schwerkupferschrott (Keule) haben die Preise stark angezogen.

Blanker Kupferdrahtschrott hat sich um 100 Euro verteuert, wie aus der Preiserhebung des Verbands Deutscher Metallhändler (VDM) hervorgeht, Die Erlöspreise lagen am Mittwoch (14. Juni) zwischen 4.910 und 5.090 Euro je Tonne. Die Preise für Schwerkupferschrott sind mit 110 Euro sogar noch etwas stärker gestiegen und liegen aktuell zwischen 4.410 und 4.650 Euro pro Tonne.

Keine preislichen Veränderungen hat es beim Weichbleischrott (Paket) und beim Altzinkschrott (Zebra) gegeben. Für Weichbleischrott lassen sich wie in der Vorwoche Preise von 1.580 bis 1.690 Euro je Tonne erzielen. Eine Tonne Altzinkschrott kostet zwischen 1.690 und 1.750 Euro.

Leicht nachgegeben haben dagegen die Preise für die Aluminiumschrottsorten, und zwar um durchschnittlich 10 Euro. Drahtschrott aus Reinaluminium (Achse) kostet damit zwischen 1.620 und 1.750 Euro pro Tonne. Für Aluminiumprofilschrott lassen sich Preise zwischen 1.660 und 1.760 Euro pro Tonne erzielen.

Zum Teil kräftige Einbußen gab es in dieser Woche beim Nickelschrott. Der untere Preis für Nickel V2A (Alt- und Neuschrott) ist um 10 Euro auf 920 Euro je Tonne gesunken. Am oberen Ende hat Nickel V2A um 40 Euro nachgegeben; der obere Preis liegt damit bei 1.040 Euro pro Tonne. Bei Nickel V4A (Alt- und Neuschrott) steht ein dickes Minus von 100 Euro am oberen Ende, am unteren Ende ist der Preis um 20 Euro gefallen. Die Preisspanne reicht aktuell von 1.260 bis 1.300 Euro je Tonne.

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