Stichproben

Stichprobenartige Tests haben gezeigt, dass in der Komposterde für den Anbau von Kräutern und Gemüse kleine Plastikteile enthalten sind. Im Labor wurde die Komposterde mit einem Siebverfahren untersucht. Partikel von mehr als zwei Millimetern Größe wurden per Hand aussortiert.

Komposterde aus Baumärkten enthält Plastikteile


In allen acht geprüften Säcken Komposterde habe sich Plastik befunden, berichtet der NDR. Im Labor wurden dazu acht Sorten Erde auf ihren Gehalt an Fremdstoffen wie Hartplastik, Glas und Metall untersucht. Dafür wurde die Komposterde im Labor mit einem Siebverfahren untersucht. Partikel von mehr als zwei Millimetern Größe wurden per Hand aussortiert.

  • Die meisten Partikel entdeckte das Labor in der Gartenkrone Tomaten- und Gemüseerde von Hagebaumarkt (2,74 Gramm), im Dehner Bio Kompost (2,11 Gramm) und in der Hochbeeterde von Marktführer Compo (1,89 Gramm).
  • Die wenigsten Plastikteile befanden sich im Bio-Kompost von toom (0,63 Gramm) und in der Gardol Pure Nature Bio-Hochbeeterde von Bauhaus (0,6 Gramm). Alle Angaben beziehen sich jeweils auf 40 Liter Frischmasse.

Die Produkte entsprechen damit immer noch der Düngemittelverordnung und liegen unter den Grenzwerten von 0,1 Prozent für Folien (nicht abgebaute verformbare Kunststoffe) und 0,4 Prozent für sonstige Fremdstoffe insgesamt in der Trockenmasse der Erde, wie der NDR mitteilt. Dennoch kritisiert Laborleiterin Eileen Seebald, dass „qualitativ hochwertige Sackware mit Restabfällen verunreinigt ist“.

Kompost stammt aus Grünschnitt

Der Kompost in den untersuchten Erden stammt aus Grünschnitt aus öffentlichen Grünanlagen, Parks, Gärten und Friedhöfen. Befindet sich dort Müll, lande er im Grünschnitt-Kompost und kann nicht komplett herausgesiebt werden, so der NDR. Außerdem wird in Kompostierungsanlagen Biomüll zu Kompost verarbeitet. Auch dabei lassen sich nicht alle Partikel restlos aussortieren.

Mit Plastik verunreinigte Böden haben nach Ansicht des Pflanzenökologen Professor Matthias Rillig von der FU Berlin vor allem zwei Folgen für die Umwelt:

  • Die Partikel werden von Regenwürmern und anderen Bodenorganismen aufgenommen. Über die Nahrungskette gelangt Plastik auch in den Organismus von Vögeln.
  • Plastikteile könnten sich erst zu Mikroplastik und schließlich zu Nanoplastik (kleiner als 0,1 Mikrometer) zersetzen. Die ultrafeinen Partikel könnten zum Beispiel in die Wurzeln von Gemüse gelangen und darüber möglicherweise auch ins Gemüse selbst, zum Beispiel in Karotten. Dazu führt Prof. Rillig derzeit Untersuchungen durch. Die Ergebnisse stehen noch aus.

kompost---verteilung-der-absatzbereiche-in-deutschland-2016
© 320° | 30.05.2018

Mehr zum Thema
Fragen und Antworten zum PET-Markt in Europa
Institute senken Konjunkturprognose – Nur noch Miniwachstum
Biodiesel aus Abfallstoffen: Bundesrat macht Weg frei
„Noch wenig Hinweise auf konjunkturelle Belebung“
UN-Bericht: Die Welt produziert Jahr für Jahr mehr Elektroschrott
Novocarbo sichert sich 25 Millionen Euro
Reederei will von LNG auf E-Methan umsteigen