Marktentwicklung bei Sekundärbrennstoffen

Die Nachfrage nach Sekundärbrennstoffen steigt - insbesondere aus der Zementindustrie. Profitieren können vor allem Aufbereitungsanlagen mit dem RAL-Gütezeichen. Deren Marktanteil nimmt beträchtlich zu.

Kräftiger Anstieg für gütegesicherte SBS


Der Markt für Sekundärbrennstoffe (SBS) befindet sich derzeit im Aufschwung. Ein Grund dafür seien die hohen Energiekosten, die insbesondere die Zementindustrie treffen, teilt die Gütegemeinschaft Sekundärbrennstoffe und Recyclingholz (BGS) mit. Folglich werde sich der Einsatz von SBS spürbar erhöhen. Denn eine Ausweitung des Einsatzes von Sekundärbrennstoffen auf bis zu 100 Prozent, wie es bereits jetzt einige Zementwerke planen, sei nur mit qualitätsgesicherten Brennstoffen zu realisieren.

Gütegesicherte Sekundärbrennstoffmengen 2001-2015Die BGS geht davon aus, dass sich die Menge an gütegesicherten SBS in diesem Jahr auf 445.000 Tonnen verdoppeln wird. Anfang des Jahres habe der Güteausschuss bereits der Firma ELM Ersatzbrennstoff das Gütezeichen für Sekundärbrennstoffe (RAL-GZ 724) verliehen. ELM produziert am Standort in Heidenheim-Mergelstetten rund 100.000 Tonnen SBS pro Jahr. Diese Menge kann nun als gütegesicherter Sekundärbrennstoff vermarktet werden. Da sich darüber hinaus drei weitere SBS-Aufbereitungsanlagen im Anerkennungsverfahren zur Erlangung des Gütezeichens befinden, könnte die Menge der gütegesicherten SBS auf die prognostizierten 445.000 Tonnen steigen, so die BGS.

Das Gütezeichen RAL-GZ 724 dient als Nachweis, dass Brennstoffe in der erforderlich hohen Qualität hergestellt werden. Dieser Beweis sei besonders wichtig in Genehmigungs- sowie Vertragsfragen, betont die BGS. „Inhaber der Gütezeichen haben dadurch einen deutlichen Vorteil – gerade vor dem Hintergrund der aktuellen Marktsituation für Ersatzbrennstoffe.“

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