Bilanz 2016

In der Müll- und Klärschlammverbrennungsanlage in Krefeld wurde im vergangenen Jahr so viel Abfall verbrannt wie nie zuvor. Ein Teil des erzeugten Dampfs soll künftig an einen benachbarten Chemiepark geliefert werden.

Krefelder MVA mit Verbrennungsrekord


382.525 Tonnen Abfälle wurden in der Krefelder Müll- und Klärschlammverbrennungsanlage (MVKA) im vergangenen Jahr verbrannt – ein neuer Rekord, wie aus dem Geschäftsbericht der Stadtwerke Krefeld (SWK) hervorgeht. „Die Verbrennungsmenge 2015 lag noch bei 356.000 Tonnen – das vergangene Jahr brachte also ein Plus von rund 7,5 Prozent“, sagte eine Sprecherin der Stadt. Aus den Abfällen wurden 2016 insgesamt 103.866 Megawattstunden Strom gewonnen.

Die Steigerung der Verbrennungsmenge führt die SWK auf die Modernisierung der Rauchgasreinigung und die Hochrüstung der Leittechnik zurück. „Trotz einer damit verbundenen knapp zweiwöchigen Unterbrechung lag die Anlagenverfügbarkeit deutlich über den Vorjahren“, heißt es in dem Bericht.

Kooperation mit Currenta geplant

Betreiber der MVKA ist die EGK Entsorgungsgesellschaft Krefeld. Laut Geschäftsbericht will die EGK künftig einen Teil des erzeugten Dampfs aus der MVKA an den Chemiepark-Betreiber Currenta verkaufen. Dazu soll eine zwei Kilometer lange Transportleitung gebaut werden, über die 240.000 Tonnen Dampf pro Jahr geliefert werden können. „Die Pläne werden momentan auch unter Einbeziehung der Anlieger weiter vorangetrieben“, heißt es seitens der Stadtwerke.

Neben der EGK gehören noch zwei weitere Konzerngesellschafen zu dem Geschäftsfeld Entsorgung. So fungiert die EGN Entsorgungsgesellschaft Niederrhein als FullService-Anbieterin im Bereich Entsorgung und Recycling. Daneben kümmert sich die GSAK Gesellschaft für Stadtreinigung und Abfallwirtschaft Krefeld um Abfallsammlung, Straßenreinigung und den Winterdienst in der Stadt.

Keine Details zum Umsatz in den einzelnen Sparten

Welchen Umsatz die einzelnen Gesellschaften innerhalb der Stadtwerke 2016 gemacht haben, geht aus dem Geschäftsbericht nicht hervor. Beschrieben werden hingegen kommende Projekte und Aufgaben der Töchter. So wird EGN nach gewonnener Ausschreibung bis 2020 weiterhin die Behandlung, Sortierung und Verwertung des Sperrmülls, Hausmülls und weiterer Abfälle im Rhein-Kreis Neuss übernehmen. „Zu weiteren wichtigen Akquisitionserfolgen im Berichtsjahr zählen die Aufträge zur Sortierung von Leichtstoffen am Anlagenstandort Krefeld und die Altpapierverwertung in Mönchengladbach“, heißt es in dem Bericht weiter.

Die GSAK wiederum ist seit diesem Jahr neu für die Leerung von 40.000 gelben Tonnen und die Einsammlung gelber Säcke verantwortlich. Den entsprechenden Auftrag hatte das Unternehmen bei den Ausschreibungen der dualen Systeme gewonnen. Für die neue Aufgabe wurden laut Geschäftsbericht vier weitere Fahrzeuge angeschafft und zehn Mitarbeiter zusätzlich eingestellt.

Insgesamt setzen die Krefelder Stadtwerke mit all ihren Unternehmen im vergangenen Jahr 1,058 Milliarden Euro um – ein Rückgang von etwa 63 Millionen Euro. Diesen erklären die Verantwortlichen damit, dass der Stromhandel an eine Beteiligungsgesellschaft übertragen wurde. Auch der Stromverbrauch an den Endkunden sei rückläufig gewesen.

© 320°/ek | 20.06.2017

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