Marktbericht

Trotz des Abwärtstrends an der Londoner Metallbörse können sich in dieser Woche einige Metallschrottsorten gut behaupten. Unverändert schwach bleiben jedoch die Aluminiumschrottpreise. Der wöchentliche Marktbericht für NE-Metalle.

Kupferschrottpreise stemmen sich gegen den Trend


Der drohende Handelskrieg zwischen den USA und China lastet auf den Metallpreisen. Am vergangenen Dienstag (3. April) hatte US-Präsident Donald Trump eine Liste mit Produkten aus China vorgelegt, die künftig mit einem US-Strafzoll von 25 Prozent belegt werden sollen. Die Liste umfasst rund 1.300 Produkte. China wiederum hat daraufhin angekündigt, Gegenmaßnahmen zu ergreifen und die Schlichtungsstelle der Welthandelsorganisation WTO anzurufen.

Wie der Konflikt enden wird, ist offen. Fakt ist aber, dass unmittelbar nach Bekanntwerden der US-Sanktionsliste alle Metallpreise an der Londoner Metallbörse LME abgesackt sind. So fiel der Dreimonatspreise für Aluminium am Mittwoch (4. April) auf 1.989 US-Dollar je Tonne. Da sind 6 Prozent weniger als in der Vorwoche.

In die gleiche Richtung zeigen auch die Dreimonatspreise für die übrigen Industriemetalle. Kupfer und Nickel verloren ebenfalls rund 6 Prozent gegenüber der Vorwoche. Bei Blei belaufen sich die Verluste auf rund 3 Prozent.

Der Dreimonatspreis für Zinn gab ebenfalls nach und rutschte unter die 21.000-Dollar-Marke auf aktuell 20.775 Dollar pro Tonne. Relativ glimpflich kam Zink davon. Dessen Dreimonatspreis lag am Mittwoch bei 3.235 US-Dollar je Tonne – ein Minus von gut einem Prozent.

metallpreise

Die gute Nachricht aus dieser Woche ist, dass sich einige Metallschrottpreise gegen den allgemeinen Abwärtstrend stemmen konnten. Dazu gehört Kupferschrott, aber auch Nickelschrott, wie aus der aktuellen Preiserhebung des Verbands Deutscher Metallhändler (VDM) hervorgeht.

Bei beiden Schrottsorten zeigen die Preise nach oben. Blanker Kupferdrahtschrott (Kabul) und Schwerkupferschrott (Keule) erlösten am oberen und unteren Ende der Preisspanne bis zu 40 Euro mehr. Bei Nickelschrott belaufen sich die Preissteigerungen auf 10 bis 20 Euro je Tonne. Stichtag für die Preiserhebung war am Mittwoch (4. April)

Für Altzinkschrott weist die Preisübersicht unverändert stabile Preise aus. Schon seit einigen Wochen bewegt sich bei dieser Schrottsorte nichts.

Abwärts ging es hingegen für Weichbleischrott und Aluminiumschrott. Drahtschrott aus Reinaluminium (Achse) und Aluminiumprofilschrott (Alter) gaben um 20 bis 40 Euro je Tonne nach. Damit hält der Trend für die Aluminiumschrottpreise an. Auch Weichbleischrott musste nachgeben, wenn auch nur um 10 Euro. Die Preissteigerung aus der Vorwoche wurde somit wieder einkassiert.

ne-metallschrottpreise

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