Marktbericht

Der allgemeine Abwärtstrend der Metallschrottpreise hat diese Woche eine Pause eingelegt. Für einige Sorten zeigen die Preise auch wieder nach oben. Zusätzliche Impulse könnten von der aktuellen Preisentwicklung an der Londoner Metallbörse kommen. Der wöchentliche Marktbericht für NE-Metalle.

Kupferschrottpreise ziehen an


Der mehrmonatige Abwärtstrend bei den NE-Metallschrottsorten scheint vorerst gestoppt. Von einer Erholung zu sprechen, scheint aber verfrüht zu sein. Denn einige Schrotte konnten ihr Preisniveau lediglich halten, wie aus der aktuellen Preiserhebung des Verbands Deutscher Metallhändler hervorgeht (Stichtag: 21. November). Andere hingegen haben sich wieder nach oben bewegt.

  • Zu den Gewinnern zählen die Kupferschrotte. Sie legten um 70 Euro bis 90 Euro zu. Damit haben sie einen großen Teil der Verluste aus den Vorwochen wieder ausgebügelt. Für Blanken Kupferdrahtschrott ließen sich Preise zwischen 5.220 und 5.360 Euro je Tonne erzielen. Eine Tonne Schwerkupferschrott kostet aktuell zwischen 4.850 und 4.930 Euro.
  • Die Nickelschrottpreise blieben weitgehend stabil. Nickel V2A gab am unteren Ende der Preisspanne um 10 Euro nach, blieb aber am oberen Ende unverändert. Nickel V4A erlöste an beiden Enden der Preisspanne 10 Euro mehr.
  • Weichblei- und Aluminiumprofilschrott bewegen sich in der gleichen Preisspanne wie in der Vorwoche. Drahtschrott aus Reinaluminium konnte zwar am oberen Ende den Tonnenpreis von 1.750 Euro halten. Am unteren Ende gab der Preis jedoch leicht um 10 Euro nach.

Entwicklung der Metallpreise an der LME:

Positive Signale kommen von der Londoner Metallbörse LME. Seit über einem Monat hatten die Preise für die Industriemetalle den Rückwärtsgang eingelegt. Nun zeigen die Metallnotierungen nach oben.

  • Zink hat einen kräftigen Satz gemacht. Um 3,87 Prozent stieg der Dreimonatspreis im Vergleich zur Vorwoche. Am 21. November kostete eine Tonne Zink 2.575 US-Dollar.
  • Aufwärts ging es auch mit den Dreimonatspreisen für Aluminium, Kupfer, Blei und Zinn. Aluminium kommt auf ein Plus von 0.51 Prozent. Kupfer verbesserte sich um 2,17 Prozent.
  • Boden gutmachen konnte aber auch Zinn. Dessen Dreimonatspreise lag am 21. November bei 19.470 US-Dollar je Tonne – dieses Niveau hatte Zinn das letzte Mal im September erreicht.
  • Allein für den Nickelpreis geht es weiter abwärts. Der Rückgang fällt zwar nicht so stark aus wie in der Vorwoche. Gleichwohl liegt das Minus bei 1,3 Prozent.

Die aktuellen Konjunkturbedingungen:

In Deutschland dürfte der Aufschwung in den kommenden Jahren spürbar an Schwung verlieren. Zu diesem Ergebnis kommt nun auch die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD). In diesem und im kommenden Jahr erwarten die Konjunkturforscher der Organisation nur noch ein Wirtschaftswachstum von jeweils 1,6 Prozent. In der vorangegangenen Prognose im September waren sie noch von einem Wachstum von 1,9 Prozent beziehungsweise 1,8 Prozent ausgegangen.

Trotz der Prognosesenkung gehen die OECD-Forscher davon aus, dass der deutsche Aufschwung weiterhin „solide“ verlaufen wird. Gestützt werde die Konjunktur unter anderem durch den weiter robusten Arbeitsmarkt mit einem starken Lohnwachstum. Dagegen werde die Exportwirtschaft der größten europäischen Volkswirtschaft durch Unsicherheiten im Welthandel belastet.

Auch für die Eurozone erwartet die OECD ein geringeres Wachstum als im September. Weniger Wachstum wird auch in Italien prognostiziert. Das italienische Wachstum dürfte mit 1,0 Prozent in diesem Jahr und mit 0,9 Prozent im kommenden Jahr merklich unter dem Durchschnitt der Eurozone liegen. Dabei ist die Regierung in Rom auf ein robustes Wachstum angewiesen, wenn sie ihre Pläne für die Neuverschuldung einhalten will.

Für die Weltwirtschaft rechnet die OECD in diesem Jahr weiterhin mit einem Wirtschaftswachstum von 3,7 Prozent. Im kommenden Jahr werde die globale Wirtschaftsleistung aber nur noch um 3,5 Prozent zulegen, nachdem im September noch ein Wachstum um 3,7 Prozent erwartet worden war.

 

© 320°/dpa | 22.11.2018

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