Marktbericht für NE-Metalle

Die Börsenpreise für Industriemetalle haben in den vergangenen Tagen Auftrieb bekommen. Vor allem Kupfer konnte profitieren – auch auf Seiten der Schrottmärkte. Der wöchentliche Marktbericht für NE-Metalle.

Kupferschrottpreise ziehen an


Die höheren Börsenpreise sind offenkundig die Folge eines höheren Interesses von Finanzanlegern. Die Netto-Long-Positionen für Kupfer seien auf den bislang höchsten Stand gestiegen, berichtet die Commerzbank. Auch bei Zink und Blei habe sich die Stimmung weiter stark verbessert. Der Dreimonatspreis für Kupfer hat gestern (7. Mai 2015) einen Stand von 6.434 US-Dollar je Tonne erreicht, der entsprechende Preis für Blei kletterte auf 2.086 US-Dollar, Zink schloss den Handel mit 2.375 US-Dollar. Auch die Preise der übrigen Industriemetalle zeigten sich in guter Verfassung. Aluminium kletterte auf 1.898 US-Dollar, der Dreimonatspreis für Nickel notierte bei 13.975 US-Dollar je Tonne.

Offenbar spielten die schwachen Konjunkturdaten aus den USA und China keine besondere Rolle. Die USA hatten vor wenigen Tagen berichtet, dass das Bruttoinlandsprodukt im ersten Quartal nur um 0,2 Prozent zulegte. Auch China meldete nur mäßige Zahlen für das Verarbeitende Gewerbe. Möglicherweise heizen aber gerade schwächere Zahlen die Spekulation darüber an, dass die chinesische Zentralbank mit geeigneten Maßnahmen das Wachstum fördern wird. Das würde auch das stärkere Interesse von Finanzanlegern erklären.

Nur der Preis für Bleischrott fällt

Auf den Schrottmärkten haben die höheren Primärpreise vor allem bezüglich Kupferschrott durchgeschlagen. Nach Angaben des Verbands Deutscher Metallhändler (VDM) erlöste Blanker Kupferdrahtschrott (Kabul) am Mittwoch (6. Mai) zwischen 5.530 und 5.710 Euro je Tonne. Das bedeutet im Vergleich zur Vorwoche eine Preissteigerung um 140 Euro am unteren Ende und 170 Euro am oberen Ende. Schwerkupferschrott (Keule) notierte zwischen 5.190 und 5.370 Euro je Tonne, was eine Steigerung um durchschnittlich 150 Euro darstellt.

Aluminiumschrott hingegen verzeichnet für die Preisspitzen teils deutliche Verluste. Drahtschrott aus Reinaluminium (Achse) erlöste laut VDM zwischen 1.800 und 1.870 Euro je Tonne. Das entspricht einer Preissenkung von 60 Euro am oberen Ende. Der Verkaufspreis für Aluminiumprofilschrott (Alter) notierte am Mittwoch zwischen 1.800 und 1.870 Euro je Tonne. Das bedeutet eine Preisminderung am oberen Ende um 40 Euro.

Leicht gestiegen sind dafür die Preise für Zink- und Bleischrott. Altzinkschrott (Zebra) kam laut VDM auf 1.600 bis 1.660 Euro je Tonne. Das bedeutet eine Verteuerung um 20 bis 40 Euro. Weichbleischrott (Paket) erlöste am Mittwoch zwischen 1.600 und 1.720 Euro je Tonne. Das entspricht im Vergleich zur Vorwoche einer Preiserhöhung um 20 Euro am oberen Ende.

Gestiegen sind auch die Preise für Nickelschrott. V2A (Alt- und Neuschrott) erzielte am Mittwoch zwischen 1.250 und 1.270 Euro. Das entspricht einer Preissteigerung um 70 Euro am unteren Ende und 40 Euro am oberen Ende. V4A (Alt- und Neuschrott) erlöste zwischen 1.650 und 1.680 Euro je Tonne. Das sind 30 bis 40 Euro mehr als in der Vorwoche.

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