Was sonst noch passiert

• Bioabfallvergärungsanlage Hochfranken startet wie geplant • Baden-Württemberg plant Forschungsprojekt zur Aufbereitung von Bauschutt • Kartonverpackung aus pflanzlichen Rohstoffen • Aufschwung in der Glasindustrie • Komptech präsentiert neuen Multistar L3 > Weitere Kurznachrichten finden Sie hier

Kurznachrichten: 20. bis 24. Oktober 2014


Donnerstag, 23. Oktober 2014:

  • Die geplante Bioabfallvergärungsanlage Hochfranken wird wie geplant am 1. Dezember mit dem Anfahrbetrieb starten. Das kündigt die Betreibergesellschaft Rehau an. Vor kurzem sei das Dach des 7.000 m³ fassenden Fermenters aufgesetzt worden, berichtet das Unternehmen. In der geplanten Anlage soll der Inhalt der Biotonne des Abfallzweckverbands Stadt und Landkreis Hof sowie des Kommunalunternehmens Umweltschutz Fichtelgebirge zu Biogas und hochwertigem Kompost umgewandelt werden. Die Jahreskapazität soll 30.000 Tonnen betragen. Vorgesehen ist eine mehrstufige Nassvergärung, bei der durch eine neuartige Hydrolysestufe (Helixhydrolyse) 25 bis 30 Prozent höhere Gaserträge erzielt werden können. Durch die vorgeschaltete Abfallaufbereitung und die Störstoffabtrennung in den Gärbehältern soll eine bis zu 99,5 Prozent hohe Reinheit des Gärrestes erzielt werden.
  • Am kommenden Sonntag strahlt das ZDF den Dokumentarfilm “Giftiger Tankerschrott für Bangladesch” Das Fernseh-Team hat in Chittagong, einem der weltweit größten Abwrackplätze für ausgediente Schiffe, gedreht. Zu Wort kommen Arbeiter, die auf den Abwrackstränden beim Zerschneiden der Schiffe verletzt worden sind. Darüber hinaus zeigt der Film, wie deutsche Reedereien ihre alten Schiffe über Mittelsmänner an die Yards in Bangladesch verkaufen. Außerdem treffen die Journalisten einen Reeder, der sich entschieden hat, in sicheres und sauberes Schiffrecycling zu investieren, wobei Arbeiter angelernt werden und sich der Gefahren bewusst sind, die von den alten Schiffen ausgehen. Der Beitrag wird am 26. Oktober von 14:45 bis 15:15 Uhr ausgestrahlt.

Mittwoch, 22. Oktober 2014:

  • Das baden-württembergische Umweltministerium hat ein Forschungsprojekt zur Aufbereitung von Bauschutt zu Gesteinskörnungen gestartet. Das Projekt soll aufzeigen, inwieweit Recycling-Beton bei der Tragwerksqualität oder anderen Standards eingesetzt werden kann. Außerdem soll die Frage beantwortet werden, ob die derzeit geltenden Mischungsbegrenzungen und Einschränkungen bei den zugelassenen Betonsorten zurückgenommen werden können, ohne dass dabei Abstriche bei der Sicherheit vorgenommen werden müssen. Den Auftrag für das Projekt hat das Heidelberger Forschungsinstitut (IFEU) erhalten. Das IFEU soll die Herstellung und den Einsatz des Recycling-Betons anhand konkreter Bauvorhaben aufzeigen. Involviert in das Projekt sind daher auch Abbruchunternehmen, Bauschuttrecycling-Unternehmen, Transportbetonunternehmen und Bauherren. In Baden-Württemberg sind im Jahr 2013 über 12 Millionen Tonnen Bauschutt und Straßenaufbruch angefallen. Die Ergebnisse des Modellprojekts werden im Rahmen eines Fachsymposiums am 23. März 2015 in Stuttgart vorgestellt.
  • Der weltweit führende Anbieter von Verpackungslösungen, Tetra Pak, hat die Einführung einer Kartonverpackung angekündigt, die vollständig aus pflanzlichen und damit nachwachsenden Rohstoffen Die neue Tetra Rex-Verpackung ist nach Unternehmensangaben mit bio-basierter LDPE-Folie (Polyethylen niedriger Dichte) beschichtet und verfügt über einen Verschluss aus biobasiertem HDPE (Polyethylen hoher Dichte). Ausgangsmaterial für die beiden Bio-Kunststoffe ist Zuckerrohr. Hauptbestandteil der Verpackung ist Rohkarton aus Holz, das durch den Forest Stewardship Council® (FSC®) zertifiziert ist. Die neue Tetra Rex-Verpackung wurde in Zusammenarbeit mit Braskem, einem der weltweit führenden Hersteller von Biopolymeren, entwickelt. Sie ist ab Frühjahr 2015 erhältlich.
  • Der Konsumgüter-Konzern Procter & Gamble (P&G) hat neue Nachhaltigkeitsziele benannt. Dazu gehört die Zielsetzung, bis zum Jahr 2020 die Nutzung von Rezyklaten in Kunststoffverpackungen zu verdoppeln. Darüber will das Unternehmen sicherstellen, dass 90 Prozent seiner Verpackungen recyclingfähig sind.
  • Die Glasindustrie befindet sich weiter im Aufschwung. Von Januar bis August 2014 ist der Umsatz der Branche auf 6,08 Milliarden Euro gestiegen. Das sind 2,9 Prozent mehr als im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, berichtet der Bundesverband Glasindustrie (BV Glas). Den größten Zuwachs erzielte der Bereich Flachglasherstellung mit 7,0 Prozent (697 Millionen Euro). Die Flachglasveredeler steigerten ihren Umsatz um 2,4 Prozent auf 2,3 Milliarden Euro. Die Hohlglasindustrie legte um 2,7 Prozent auf 1,6 Milliarden Euro zu, der Bereich Glasfasern um 2,2 Prozent auf 361 Millionen Euro. Das Spezialglassegment verbesserte sich um 2,1 Prozent auf 885 Millionen Euro.
  • In der Bauwirtschaft hat sich die Geschäftslage erstmals in diesem Jahr verschlechtert. Vor allem im gewerblichen Bau gibt es Klagen, berichtet der Zentralverband Deutscher Baugewerbe. Ähnlich fällt das Urteil zum öffentlichen Hochbau aus. Einzig für den Straßen- und Tiefbau zeigen die Meldungen gegenüber dem Vormonat Besserungen, wobei das Urteil insgesamt nur auf „befriedigend“ ausschlägt. Die Geschäftserwartungen bleiben für die nächsten Monate aber dennoch überwiegend gut. Zunehmend schwieriger werde es allerdings für Unternehmen, nicht verwertbare Abfälle auf Deponien verbringen wollen. Die regionalen Deponiekapazitäten seien erschöpft, beklagt der Verband.

Dienstag, 21. Oktober 2014:

  • Der Preis für Holzpellets ist im Oktober leicht gestiegen und lag im Durchschnitt bei 252,18 Euro pro Tonne. Das geht aus der aktuellen Erhebung des Deutschen Energieholz- und Pellet-Verbands (DEPV) hervor. Im Vergleich zum Vormonat September beträgt die Preissteigerung 1,3 Prozent, im Vergleich zum Vorjahresmonat Oktober 2013 mehr als 10 Prozent. Der Preis für eine Kilowattstunde Wärme aus Pellets beläuft sich auf 5,04 Cent. Mit Blick auf die einzelnen Regionen ergeben sich für den Preis für Holzpellets im Oktober 2014 folgende Unterschiede:
    – In Mitteldeutschland kosten Pellets bei 6 t Abnahmemenge 252,22 Euro pro Tonne.
    – In Süddeutschland zahlen Pelletheizer durchschnittlich 250,34 Euro pro Tonne.
    – Im Norden und Osten liegt der Preis für Pellets bei 257,21 Euro pro Tonne.
    Größere Mengen (26 Tonnen) wurden nach Verbandsangaben zu folgenden Konditionen gehandelt: Nord/Ost: 242,23 Euro pro Tonne, Mitte: 236,81 Euro pro Tonne, Süd: 235,20 Euro pro Tonne (alle Preise inkl. MwSt.).
  • Der Markt für Nutzfahrzeuge in China wird zwischen 2014 und 2017 mit einer Jahresrate von 6 Prozent wachsen. Davon geht das Marktforschungsinstitut com in einer neuen Studie aus. Demnach wird die Volksrepublik im Jahr 2017 rund 5,12 Millionen Nutzfahrzeuge herstellen. Das Wachstum des Lkw-Marktes werde allerdings etwas langsamer verlaufen. Grund sei das verhaltene Wachstum in der Baubranche.
  • Weltweit geht ein Drittel der für den menschlichen Verzehr produzierten Nahrungsmittel verloren oder wird weggeworfen. Das sind jedes Jahr 1,3 Milliarden Tonnen. Betroffen sind vor allem Obst und Gemüse bei der Lebensmittelverarbeitung. In dem von der EU geförderten Forschungsprojekt NOSHAN sollen deshalb Nahrungsmittelabfälle – vor allem Obst, Gemüse und Milchprodukte – kostengünstig und bei geringem Energieverbrauch zu Futtermitteln verarbeitet werden. Dadurch könnte die Abhängigkeit Europas von Futtermittelimporten reduziert werden. Außerdem würden dadurch neue „grüne“ Arbeitsplätze (Abfallsammlung, Abfallbehandlungsanlagen, Futtermittelherstellung) geschaffen. Das Projektteam, das aus Forschungszentren, eine Universität und Unternehmen aus sechs EU-Mitgliedstaaten und der Türkei besteht, nahm bereits 2012 die Arbeit auf. Dabei wurde unter anderem der Wert verschiedener Arten von Abfällen eingeschätzt und eine Datenbank mit potenziellen Futtermittelzutaten erstellt. Bis 2016 soll das Forschungsprojekt abgeschlossen sein. Dann soll das Team die besten Technologien für die Extraktion und Verwertung bei jeder Abfallart ermittelt haben.

Montag, 20. Oktober 2014:

  • In der baden-württembergischen Gemeinde Wetterstetten im Alb-Donau-Kreis haben sich die Bürger gegen die Einführung des Gelben Sacks ausgesprochen. In einem Bürgerentscheid ging es darum, ob die Gemeinde vom bestehenden Bringsystem auf ein Holsystem in Form der Gelben Säcke umsteigen will. Eine klare Mehrheit sprach sich dagegen aus. Die Bürger bringen also weiterhin ihre Verpackungsabfälle zu den bestehenden Wertstoffhöfen.
  • Der Anlagenhersteller Komptech hat den neuen Multistar L3 als Neu- und Weiterentwicklung der bisherigen Multistar-Sternsiebreihe auf den Markt gebracht. Das neue Modell biete größere Flexibilität, einfachere Wartung, höhere Belastbarkeit, intuitive Bedienung und ein neues Design, teilt Komptech mit. So lassen sich beispielsweise durch die neue Bauweise in Form einer Kassette beide Siebdecks in kürzester Zeit herausnehmen und wechseln. Dadurch werde die Wartung oder der Umbau der Siebkörnung vereinfacht. Außerdem sei beim neuen L3 die Zugvorrichtung nun an der gegenüberliegenden Seite angebracht, und zwar dort, wo das Überkorn abgeworfen wird. Dadurch sei die Seite beim Mittelkornaustrag frei und das Aufstellen in Linie mit einem Stonefex-Steinseparator oder Hurrikan-Windsichter sei wesentlich einfacher.
  • Die IK Industrievereinigung Kunststoffverpackungen hat Roland Straßburger zum neuen Vize-Präsidenten gewählt. Der Diplom-Kaufmann ist CEO der Schütz GmbH & Co. KGaA aus Selters. Er vertritt seit September 2009 die Fachgruppe IBC im IK-Vorstand und war seit 2010 IK-Schatzmeister. Roland Straßburger tritt die Nachfolge von Bernd-O. Kruse an, der sich über 34 Jahre lang im Verband engagiert hatte, unter anderem als Vorsitzender der Fachgruppe Flaschen, als Vorsitzender des Hauptausschusses Öffentlichkeitsarbeit, als Mitbegründer des heutigen Arbeitskreises Bioplastics und zuletzt über 14 Jahre als IK-Vizepräsident. Kruse war außerdem von 2010 bis 2014 Präsident des Gesamtverbandes Kunststoffverarbeitende Industrie.

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