Was sonst noch passiert

• EU-Ziele erfordern mehr Anlagen für Kunststoffrecycling • Rückläufiger Zementverbrauch erwartet • Lego forscht nach alternativen Materialien • Tödlicher Unfall mit Müllfahrzeug > Weitere Kurznachrichten finden Sie hier:

Kurznachrichten im Überblick


Montag, 22. Juni 2015:

  • In Europa werden zahlreiche neue Anlagen nötig, wenn für das Recycling von Altkunststoffen neue Quoten gelten sollen. Das geht aus einer Studie hervor, die der Verband Plastics Recyclers Europe (PRE) bei seiner Jahreskonferenz Mitte Juni präsentierte. Demnach sind in Europa mindestens 250 neue Sortieranlagen und 300 neue Recyclinganlagen nötig, um das Recyclingziel für Kunststoffverpackungen von 60 Prozent bis zum Jahr 2025 zu erreichen. EU-Umweltkommissar Karmenu Vella bekräftigte bei der Konferenz, dass künftig das Recycling von Kunststoffen stärker gefördert werden soll. Nach seinen Angaben wird der Schwerpunkt des neuen Kreislaufwirtschaftspakets der EU-Kommission auf höheren Recyclingzielen liegen, aber auch auf den Themen Produktdesign sowie Innovation und Forschung.
  • Die deutsche Zementindustrie erwartet für das laufende Jahr einen Rückgang des Zementverbrauchs in Deutschland. Nach Angaben des Vereins Deutscher Zementwerke (VDZ) wird der Bedarf um 1,6 Prozent auf rund 26,7 Millionen Tonnen zurückgehen. Durch die verhaltene Marktentwicklung im April und Mai gingen die Zementhersteller nicht mehr davon aus, dass die schwächere Entwicklung des ersten Quartals noch bis zum Jahresende aufgeholt werden könne, heißt es. Zudem hätten sich die Frühindikatoren insbesondere im Industriebau weiter eingetrübt. Bisher haben die VDZ-Mitgliedsunternehmen etwa 8,7 Millionen Tonnen Zement im Inland versandt. Damit liegt der Wert laut VDZ 8,9 Prozent unter dem Niveau des entsprechenden Vorjahreszeitraums. Die Entwicklung im ersten Quartal 2015 sei vor allem witterungsbedingt schwächer ausgefallen.
  • Die Lego-Gruppe will ein Forschungszentrum mit Namen „Lego Sustainable Materials Centre“ einrichten. Die Gruppe hat dazu eine Investition von einer Milliarde Dänische Kronen (etwas mehr als 134 Millionen Euro) in die Forschung, Entwicklung und Implementierung von neuen, nachhaltigen Rohstoffen zur Herstellung von Lego-Elementen sowie Verpackungsmaterialien angekündigt. Für die Arbeit an dieser Aufgabe sollen in den kommenden Jahren voraussichtlich mehr als 100 Mitarbeiter eingestellt werden, vorwiegend am Hauptsitz der Lego-Gruppe in Billund (Dänemark). Darüber hinaus würden auch Funktionen an verschiedenen, relevanten Standorten rund um den Globus ausgelagert. An der Suche nach alternativen Materialien sollen externe Stakeholdern und Experten mitarbeiten und strategische Partnerschaften aufgebaut werden.

Freitag, 19. Juni 2015:

  • In München gab es am vergangenen Donnerstag (18. Juni) einen Unfall mit einem Müllfahrzeug des Abfallwirtschaftsbetriebs München (AWM). Dabei wurde eine 77-jährige Frau tödlich verletzt. Wie die Polizei in München mitteilt, wollte der Fahrer des Sammelfahrzeugs von einem Parkplatz auf die Straße fahren. Der Fahrer habe sowohl vor dem Gehweg als auch direkt vor der Fahrbahn gestoppt, um auf Fußgänger und Fahrzeuge zu achten. Zu diesem Zeitpunkt habe die Frau auf der Straße und vor dem Mülllastwagen gestanden. Beim Abbiegen habe der Fahrer die Fußgängerin dann übersehen und mit der Front des Lkw erfasst. Die Frau sei gestürzt und danach vom Vorderrad des Lkw überrollt worden. Sie erlag im Krankenhaus ihren Verletzungen.
  • Die Verfassungsbeschwerde gegen die Beschränkung für Biogasanlagen im EEG erhält Unterstützung vom Biogasrat. „Die Einführung der Höchstbemessungsleistung für Biogasanlagen im Erneuerbare Energien Gesetz 2014 (EEG) ist verfassungswidrig und muss weg“, fordert Michael Rolland, Geschäftsführer des Biogasrats. Durch die rückwirkende Leistungsbegrenzung auf 95 Prozent drohe immer mehr Anlagenbetreibern in Deutschland das Aus. „Daher unterstützen wir mit Nachdruck die im Mai eingereichte Verfassungsbeschwerde des Vereins Nachhaltige Energien gegen diese ‚Teilstilllegungsquote im Bioenergiemarkt‘“, sagt Rolland. Die Begrenzung der Höchstbemessungsleistung sei zudem ein rechtswidriger Eingriff in den durch die Verfassung garantierten Bestands- und Eigentumsschutz für existierende Anlagen.
  • Das neue Positionspapier des EU-Umweltausschusses zur Kreislaufwirtschaft stößt auf Zustimmung der beiden Entsorgerverbände bvse und BDE. Dabei begrüßt der bvse vor allem, dass die Abgeordneten nicht nur eine Erhöhung der Recyclingziele auf mindestens 70 Prozent vorschlagen, sondern gleichzeitig die Deponierung und Verbrennung mit einer Gebühr belegen wollen. Der bvse mahnt gleichzeitig, dass die EU-Politik sich nicht nur an der Zielsetzung für mehr Kreislaufwirtschaft, Recycling und Ressourceneffizienz orientieren, sondern sich für einen fairen ordnungspolitischen Rahmen für Markt, Wettbewerb und internationalen Handel einsetzen solle. Aus Sicht des BDE zeigt der Umweltausschuss des Parlaments „sehr präzise“ Wege auf, eine moderne Kreislaufwirtschaft in Europa einzuführen. „Es ist zu begrüßen, dass sich das Parlament eindeutig gegen eine mögliche Aufweichung EU-weit einheitlicher europäischer Recyclingziele durch den geplanten länderspezifischen Ansatz der neuen Kommission stellt“, erklärte BDE-Präsident Peter Kurth.

Donnerstag, 18. Juni 2015:

  • Andreas Hornung ist zum Professor für Hochtemperaturprozesstechnik an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg berufen worden. Er werde die neue Aufgabe parallel zu seiner Tätigkeit für Fraunhofer Umsicht übernehmen, wie das Institut erklärt. Hornung ist seit Januar 2013 Leiter des Institutsteils Sulzbach-Rosenberg von Fraunhofer Umsicht. Der Wissenschaftler forscht an biomassebasierten Systemen zur Energieumwandlung und hält über 20 Patente. Er ist auch Vater des Verfahrens zum thermo-katalytischen Reforming, dem TCR-Verfahren. Dabei werden organische Verbindungen wie Biomasse und Abfälle unter hohen Temperaturen und unter Sauerstoffausschluss gespalten. Das Ergebnis sind Kraftstoffe, Kokse und brennbare Gase, die bei Bedarf in Wärme, Strom und mechanische Energie umgewandelt werden können.
  • Mindestens 50 italienische Deponien entsprechen immer noch nicht der EU-Richtlinie über Abfalldeponien. Das hat die Europäische Kommission bekannt gegeben. Diese Deponien hätten entweder 2009 stillgelegt oder an die geltenden Standards angepasst werden müssen. Auf mindestens einer dieser Deponien würden auch gefährliche Abfälle gelagert. Italien hat nun zwei Monate Zeit, um der Kommission mitzuteilen, welche Maßnahmen zur Behebung dieses Problems ergriffen wurden. Andernfalls kann die EU-Kommission beim Gerichtshof der Europäischen Union Klage gegen Italien einreichen.
  • Ab dem 1. Juli wird die Biologin Sigrid Hams die Geschäftsstelle der Gütegemeinschaft Sekundärbrennstoffe und Recyclingholz (BGS) verstärken. Das teilt die BGS mit. Hams ist seit langem wissenschaftlich und praktisch unter anderem im Bereich der Abfallbehandlung und der Ersatzbrennstoffherstellung (EBS) tätig. Im Bereich der EBS war sie mit der Methode zur Bestimmung des biogenen Anteils ebenso beschäftigt wie mit Fragen der Probenahme, der Chloranalytik oder der Ausweitung des Brennstoffspektrums für Biomasse- und EBS-Kraftwerke. Hams wird auch weiterhin in der Geschäftsstelle der Arbeitsgemeinschaft stoffspezifische Abfallbehandlung tätig sein.
  • Drei Viertel der US-Amerikaner sind für die getrennte Sammlung von Abfällen. Das ist das Ergebnis einer Online-Umfrage, die das Institute of Scrap Recycling Industries (ISRI) gemeinsam mit Earth911 durchgeführt hat. „Die Mehrheit der US-Bürger ist sich dessen bewusst, wie wichtig die Getrenntsammlung von rezyklierbaren Materialien vom Restmüll ist, und dass die Vermischung aller Abfälle in einer einzigen Restmülltonne einen negativen Effekt auf die Menge des Materials hat, das recycelt werden kann“, kommentierte ISRI-Präsidentin Robin Wiener. ISRI und Earth911 werten das Ergebnis der Umfrage als Erfolg. An der Umfrage haben 1.700 US-Amerikaner teilgenommen.

Mittwoch, 17. Juni 2015:

  • Nach 42 Jahren Betriebsdauer wird die Müllverwertungsanlage (MVA) Stellinger Moor nun abgeschaltet. SRH-Geschäftsführer Rüdiger Siechau kündigte bei einer Pressekonferenz an, dass der Rückbau der MVA voraussichtlich bis 2017 dauern wird. Für die weitere Nutzung des Geländes hat die SRH bereits Pläne: „Wir denken nach über eine Sortieranlage für ungetrennten Hausmüll aus Stadtteilen, in denen die Mülltrennung auf Grund fehlender Stellplätze für Wertstofftonnen nur eingeschränkt oder gar nicht möglich ist.“ Was nach der Sortierung noch übrig bleibe, könnte vor Ort zur Erzeugung von Biogas genutzt werden, das in einem kleinen Kraftwerk zur Strom- und Fernwärmeerzeugung genutzt werde. Im kommenden Jahr wird auch der Vertrag mit der MVA in Stapelfeld auslaufen. Künftig will die Stadt Hamburg die Restmüllentsorgung auf die beiden Müllverbrennungsanlagen Borsigstraße und Rugenberger Damm konzentrieren.
  • Die Reclay Group will in Frankreich ein eigenes Rücknahmesystem für Verpackungen aufbauen. Mit der „Mission NEO 2017“ startet die Tochtergesellschaft Valorie eine „Kampagne für die Liberalisierung der bislang noch monopolistisch organisierten Verpackungsrücknahme“, wie es in einer Mitteilung des Entsorgungsdienstleisters heißt. Ziel sei es, bis zum 31. Dezember 2016 die Genehmigung für den Betrieb eines eigenen Rücknahmesystems vom französischen Umweltministerium zu erhalten und am 1. Januar 2017 an den Markt zu gehen. Die Mission NEO 2017 diene nicht nur als Roadmap für den Systemaufbau, sondern sei gleichzeitig ein Aufruf an alle interessierten Kreise, sich der Initiative anzuschließen und in einem gemeinsamen Diskussionsforum für eine Verbesserung des bestehenden Systems einzutreten.
  • Die griechische Abfallwirtschaft hat noch hohen Nachholbedarf an moderner Abfall- und Recyclingtechnologie. Das machen Zahlen deutlich, die Karl Rottnick vom VDMA-Fachverband Abfall- und Recyclingtechnik bei einer Informationsveranstaltung der Handwerkskammer Nürnberg vorgelegt hat. Demnach landen etwa 82 Prozent der Siedlungsabfälle auf Deponien, nur rund 18 Prozent werden recycelt oder kompostiert. „Insbesondere deutsche Hersteller können hier punkten.“ Bislang generierten deutsche Hersteller rund 68 Prozent des Umsatzes in Europa. Das Volumen deutscher Maschinenausfuhren nach Griechenland habe 2014 rund 360 Millionen Euro betragen. „Der Exportanteil deutscher Abfalltechnik nach Griechenland liegt momentan bei ausbaufähigen zwei Prozent“, erläuterte Rottnick.
  • Die Abfallverwertung Avag mit Sitz im schweizerischen Thun hat auf ihrer gestrigen Generalversammlung Pläne für den Bau eines Holzheizkraftwerkes vorgestellt. Wie Schweizer Zeitungen berichten, soll das Projekt gemeinsam mit der Schweizer Zucker Aktiengesellschaft und der Entsorgungsfirma Terra Nova, die zur deutschen B+T Group gehört, realisiert werden. Das Heizkraftwerk soll auf dem Gelände des Zucker-Konzerns in Aarberg entstehen. Insgesamt wollen die drei Unternehmen 86 Millionen Schweizer Franken – rund 82 Millionen Euro – in die Anlage investieren. Das Kraftwerk soll jährlich 80.000 Megawattstunden Wärme und Dampf aus 60.000 Tonnen Altholz produzieren. Bis dato ist das Projekt allerdings noch im Vorplanungsstadium. Ob das Kraftwerk gebaut wird, werde sich im nächsten Jahr entscheiden, heißt es. Die Inbetriebnahme wäre somit frühestens 2019.

Dienstag, 16. Juni 2015:

  • In Zentralchina entsteht derzeit der größte Altreifenrecyclingpark des Landes. Pro Jahr soll in der Anlage ein Äquivalent von rund 400.000 Tonnen Altreifen recycelt werden können, berichtet Rubber & Plastics News. Der Recyclingpark soll unter anderem eine Jahreskapazität von 300.000 Tonnen gummimodifiziertem Asphalt, 100.000 recyceltem Gummi, 180.000 Tonnen Gummigranulat und 300.000 Tonnen Reifen für eine Runderneuerung haben. Auf dem Gelände des „Central China Rubber Resources Recycling Industrial Parks“ in der Stadt Xiangyang sollen auch Betriebe zur Herstellung, Verarbeitung, Handel, Lagerung und Forschungseinrichtungen Platz finden. Die Investitionen in den Industriepark belaufen sich den Angaben zufolge auf 340 Millionen US-Dollar.
  • Der österreichische Konzern Andritz wird einen Paddeltrockner für eine Biofeststoff-Rückgewinnungsanlage im US-Bundesstaat Kalifornien liefern. Wie das Unternehmen mitteilt, befindet sich die Anlage mit Sitz in Rialto derzeit im Bau. Die Anlage werde Biofeststoffe aus Kläranlagen in Los Angeles in Biodiesel und Biokohle umwandeln. Bislang würden diese Stoffe deponiert. Der Andritz-Trockner werde das Volumen der Biofeststoffe um bis zu 80 Prozent reduzieren, ohne deren Energiegehalt für die weitere Rückgewinnung zu verringern. Die Inbetriebnahme ist für das zweite Quartal 2016 geplant.
  • Der diesjährige Wettbewerb um den Green Alley Award ist in diesem Jahr für Unternehmen aus ganz Europa offen. Bis zum 15. September 2015 können sich Unternehmensgründer und Start-ups online für Europas einzigen Gründerpreis speziell für innovative Ideen aus der Kreislaufwirtschaft bewerben. Eine Jury aus der Start-up- und Recyclingbranche wird laut Green Alley den Gewinner des Awards auszeichnen. Der Preis ist mit einem Paket aus Geld- und Sachleistungen im Wert von bis zu 20.000 Euro dotiert. Zusätzlich hat der Gewinner die Chance auf eine Finanzierung durch Investment oder Crowdfunding. Ausführliche Informationen zum Wettbewerb finden Sie hier.
  • Zwischen 2013 und 2014 ist der Outputs Chinas an Seltenen Erden um 14,5 Prozent gestiegen. Laut einer neuen Marktstudie von Research and Markets belief sich Chinas Output auf 95.000 Tonnen. Damit halte die Volksrepublik den Löwenanteil von 86,4 Prozent an der gesamten weltweit produzierten Menge. Rund 29.000 Tonnen Seltene Erden und Seltenerdprodukte wie Dauermagneten habe China exportiert, hauptsächlich in die USA, nach Europa, Japan und Südkorea. Auffällig ist laut Studie, dass die Exportwerte immer weiter sinken – trotz der seit zwei Jahren kontinuierlich steigenden Exportmenge. Im vergangenen Jahr sei der Exportwert aufgrund der sinkenden Preise um 35,7 Prozent auf 370 Millionen US-Dollar gefallen.
  • Die Konjunkturerwartungen für Deutschland haben sich eingetrübt. Der Indikator des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) für Juni ist auf 31,5 Punkte und damit auf den niedrigsten Wert im laufenden Jahr gesunken, teilt das ZEW mit. Auch die Bewertung der konjunkturellen Lage in Deutschland sei zurückgegangen. Der Index verliert 2,8 Punkte und steht nun bei 62,9 Punkten. „Äußere Einflussfaktoren reduzieren derzeit den Spielraum für Verbesserungen der guten Wirtschaftslage in Deutschland. Dazu zählen vor allem die anhaltende Unsicherheit über die Zukunft Griechenlands und die verhaltene Dynamik der Weltkonjunktur“, kommentiert ZEW-Präsident Clemens Fuest.
  • Der kürzlich in Dubai wiedergewählte Präsident der Fachsparte Altpapier im Weltrohstoffverband BIR, Reinhold Schmidt, hat Thomas Braun erneut zum Generaldelegierten der Paper Division ernannt. Braun übt diese Funktion bereits seit 2002 aus. Braun, der auch bvse-Geschäftsführer ist, wird das Ehrenamt des BIR-Generaldelegierten bis zum Mai 2017 innehaben. Neben seiner Funktion im BIR ist Braun Vizepräsident im europäischen Altpapierverband ERPA sowie Vorstandsmitglied im europäischen Recyclingverband EuRIC.

Montag, 15. Juni 2015:

  • Die Einwohner der Stadt Basel haben der Einführung von Unterflur-Abfallcontainern eine klare Abfuhr erteilt. Nach einem Bericht des SRF haben 69 Prozent der Stimmberechtigten die Umstellung des Holsystems auf ein Bringsystem mit versenkten Containern abgelehnt. Doch Politiker der verschiedensten Parteien hätten bereits die Forderung geäußert, dass die Stadtregierung eine neue Vorlage ausarbeiten, und dass die Unterflurcontainer in einem Pilotquartier getestet werden sollen.
  • Der Fachverband Biogas und die Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) kooperieren ab 2016 als Veranstalter von Biogas-Fachmessen. Die BIOGAS Jahrestagung und Fachmesse bekommt nun auch einen neuen Namen: BIOGAS ConfEx Conference & Exhibition. Der Start zum Neukonzept erfolge im Februar 2016 mit einer Konferenz ohne Fachmesse. Im November 2016 und in allen folgenden geraden Jahren werde die BIOGAS ConfEx parallel zur EnergyDecentral der DLG stattfinden. Somit werde die weltgrößte Messeplattform für die Biogasbranche geschaffen. In ungeraden Jahren veranstalte der Fachverband Biogas die BIOGAS ConfEx Anfang Dezember.
  • Am Standort von European Metal Recycling (EMR) im Hamburger Hafen ist am Mittwoch vergangener Woche ein Brand ausgebrochen. Aus bislang unbekannter Ursache kam es nach Angaben der Feuerwehr Hamburg zu einem Feuer in einem etwa 30 mal 30 Meter großen Altmetallhaufen, der eine Höhe von rund acht Metern hatte. Das Feuer sei mit Wasserwerfen, davon zwei auf Löschbooten, gelöscht worden. Auch wurde eine Brandschneise gebildet, um eine Ausbreitung des Feuers zu verhindern. Durch den Umweltdienst der Technik- und Umweltschutzwache seien keine besonderen Gefahren in der Luft detektiert worden, betont die Feuerwehr. Zur Schadenshöhe konnten die Brandermittler der Kriminalpolizei bisher keine Aussage treffen.
  • Die von Interseroh und OKT entwickelten Recyclingserienprodukte sind mit dem Blauen Engel ausgezeichnet worden. Die Haushaltsprodukte des Herstellers OKT bestehen aus dem Recyclingkunststoff Procyclen, den Interseroh im eigens entwickelten Verfahren „recycled-resource“ herstellt. In der Eco-Line von OKT komme erstmals eine neue Generation Procyclen zum Einsatz: Statt bislang zweier Prozessschritte werde zur Herstellung des Rohstoffs nur noch einen einziger benötigt, erklärt Interseroh. Der aus nahezu 100 Prozent Recyclingmaterial bestehende Werkstoff lasse sich individuell an Kundenvorgaben und technische Spezifikationen anpassen.
  • Das WFZruhr feiert in diesem Jahr sein zehnjähriges Bestehen. Mit sieben Unternehmen der Kreislaufwirtschaft aus dem Ruhrgebiet ist das Kreislaufwirtschafts-Netzwerk gestartet worden. Inzwischen seien über 100 Mitglieder im WFZruhr, weit über die Grenzen des Ruhrgebietes hinaus, vernetzt, wie das Netzwerk mitteilt. Mittlerweile würden auch Unternehmen aus Niedersachsen, Hessen und Bayern am regelmäßigen Networking teilnehmen Die monatlichen Workshops zu jeweils einem aktuellen Branchenthema ziehen monatlich bis zu 60 Teilnehmer an. Parallel dazu beteiligt sich das WFZruhr auch an regionalen Ausstellungen sowie an aktuellen Forschungs- und Entwicklungsthemen.

Donnerstag, 11. Juni 2015:

  • Der Abfallentsorgungsverband Schwarze Elster hat die beiden Leistungen „Lieferung einer Hochdruck-Vernebelungsanlage“ und die „Übernahme, Transport und Verwertung von Elektro- und Elektronikgeräten der Gruppe 1 nach ElektroG“ ausgeschrieben. Die erste Ausschreibung umfasst die Lieferung und Montage einer Vernebelungsanlage zur Staubbindung in Großräschen. Bei der zweiten Ausschreibung (Übernahme, Transport und Verwertung der E-Geräte) handelt es sich den Angaben zufolge um eine Menge von etwa 115 Tonnen pro Jahr. Die Ausschreibungen im Wortlaut finden Sie auf der Internetseite des Abfallentsorgungsverbandes.
  • Im Jahr 2014 hat jeder Dresdner Einwohner durchschnittlich 138 Kilogramm Restabfall erzeugt. Das waren zwei Kilogramm weniger als im Jahr zuvor, wie es in der Abfallbilanz der Stadt heißt. Allerdings ist auch die Menge an getrennt gesammelten Wertstoffen um 2 Kilogramm auf 87 Kilogramm je Einwohner gesunken. Nach oben zeigt jedoch die Pro Kopf-Erfassung von Bioabfällen. Im Vergleich zum Vorjahr hat 2014 jeder Einwohner zwei Kilogramm Bioabfall mehr gesammelt. Doch die damit erreichte Pro-Kopf-Menge von 46 Kilogramm sei noch ausbaufähig, kommentiert das Abfallwirtschaftsamt.
  • Die Konjunktur in der Abfallwirtschaft fährt mit angezogener Handbremse. „Weder in Deutschland noch im Ausland sind viele Projekte zu verzeichnen“, sagte Karl Rottnick vom VDMA-Fachverband Abfall- und Recyclingtechnik, auf der Pressekonferenz des Verbandes bei der Demonstrationsmesse „recycling aktiv“. Die Branche kämpfe gleichzeitig gegen eine stagnierende Inlandsnachfrage. „Der deutsche Markt verliert seit Jahren zunehmend an Bedeutung – lediglich 21 Prozent des Umsatzes werden noch in Deutschland generiert.“ Erfreulich sei die angestiegene Nachfrage aus den EU-28-Staaten. „Offensichtlich lockert sich der jahrelange Investitionsstau in den einzelnen Staaten etwas“, so Rottnick.
  • Die Region Hannover hat eine Online-Bürgerbefragung zur Abfallentsorgung und insbesondere zum Thema Abfallgebühren gestartet. Dabei geht es unter anderem um Fragen wie Mindestvolumen, die Bemessungsgrundlage für die Grundgebühr, zusätzliche Gebühren für Sperrmüll und die Sackabfuhr. Das Ergebnis der bis zum 31. Juli laufenden Befragung soll die Grundlage für die Erstellung eines Bürgergutachtens bilden. Eine Gruppe von bis zu 50 Einwohnern soll konkrete Vorschläge für eine Optimierung oder Neugestaltung des Gebührensystems erarbeiten. Das Bürgergutachten wird anschließend der Regionsversammlung vorgestellt.
  • Alba Stuttgart übernimmt für die in Stuttgart ansässige Siemens Real Estate das komplette Abfall- und Entsorgungsmanagement. Der Auftrag umfasse die Erfassung sämtlicher Rest- und Wertstoffe wie Verpackungen, Folien, Papier, Pappe und Karton, Holz, Elektro- und Elektronikschrott, Speisereste, Fette, Akten und Sonderabfälle sowie deren fachgerechte Entsorgung, teilt das Mutterunternehmen Alba mit. Deutschlandweit ist der Verwaltungskomplex des Immobiliendienstleisters von Siemens der fünfte Siemens-Standort, an dem Alba das Abfall- und Entsorgungsmanagement verantwortet. Weitere Standorte sind Konstanz, Tübingen, Berlin und Karlsruhe.
  • Der Entsorgungsdienstleister für Düsseldorf, Awista, hat eine neue SAP-integrierte Geodaten- und Tourenplanungssoftware in Betrieb genommen. Die Steuerung der Entsorgungs- und Sperrguttouren sei vom Logistiksoftwarespezialisten Inconso eingeführt und in das bestehende SAP IS Waste System integriert worden, wie die Management-Holdinggesellschaft Körber mitteilt. Der Körber-Konzern ist Mehrheitsanteilseigner von Inconso. Das neue System unterstütze die Tourenplanung der Awista in den Bereichen Entsorgung und Sperrgut sowohl in der strategischen Planung als auch im Tagesgeschäft. Direkt mit dem System würden die Disponenten in den Betriebshöfen sowie eine zentrale Stelle für Administration und Problembehandlung arbeiten. Awista verwende sowohl eine tabellarische als auch eine grafische Tourenplanung zur Optimierung der Touren.
  • Im deutsch-dänischen Grenzhandel soll ab 2018 ein verpflichtendes Pfandsystem für Dosen-Gebinde gelten. Das sieht eine gemeinsame Erklärung vor, die Schleswig-Holsteins Umweltminister Robert Habeck, Bundesumweltministerin Barbara Hendricks und die dänische Umweltministerin Kirsten Brosbøl unterzeichnet haben. Im deutschen Grenzhandel müssen Kunden dann pro Gebinde eine Dänische Krone bezahlen. Die leeren Gebinde können in Dänemark wieder abgegeben werden, heißt es seitens der schleswig-holsteinischen Landesregierung. Das Pfand werde in Dänemark zurückerstattet. Gemäß dem deutschen Steuerrecht werde auf das Pfand die deutsche Mehrwertsteuer erhoben, ohne dass dafür eine Rückerstattung an die Kunden in Dänemark erfolge. Daher dürfte sich der Preis pro Gebinde im Grenzhandel geringfügig um 0,021 Euro erhöhen.

Dienstag, 9. Juni 2015:

  • Bernd Bilitewski wird in diesem Jahr den „A Life for Waste“-Award erhalten. Die Auszeichnung werde ihm Anfang Oktober im Rahmen des Sardinia-Symposiums, einer internationalen Konferenz für Abfallwirtschaft und Deponietechnik, übergeben, wie das Ingenieurbüro Intecus mitteilt. Bilitewski ist Gründer und geschäftsführender Gesellschafter von Intecus. Bis zum Jahr 2011 leitete der Abfallwirtschaftsprofessor den Abfallwirtschaftslehrstuhl an der Technischen Universität Dresden und führte dort über viele Jahre das Institut für Abfallwirtschaft und Altlasten. Seit 1986 ist er zudem als Sachverständiger für Abfallwirtschaft, Verpackungsentsorgung und gemäß Batteriegesetz öffentlich bestellt und vereidigt. Mit dem Award „A Life for Waste“ werden Persönlichkeiten geehrt, die einen außergewöhnlichen Beitrag zur Förderung der internationalen Abfallwirtschaft geleistet haben.
  • Bis zum Jahr 2019 wird der globale Markt für Verpackungen aus Recyclingpapier jährlich um 7,73 Prozent wachsen. Diese durchschnittliche Wachstumsrate prognostiziert das Beratungsunternehmen Research and Markets in einer neuen Studie. Zur Begründung verweist das Institut auf das verstärkte Wachstum der Recyclingpapier-Verpackungsindustrie in der Asien-Pazifik-Region infolge der steigenden Papier- und Zellstoff-Produktion. Das Wachstum des weltweiten Marktes wird laut Studie auch durch die steigende Nachfrage nach nachhaltigen Produkten befeuert. So wachse das Bewusstsein der Verbraucher bezüglich Recycling und der negativen Auswirkungen von Plastikmüll. Nach Einschätzung der Beraterfirma werden die Lieferanten den großen Bedarf an Verpackungen aus Recyclingpapier nicht stillen können, da es vielerorts an der nötigen Infrastruktur und Ausstattung fehle.
  • Die Firma Sicon hat George Bond zum „Direktor für Business Development“ ernannt. Bond verfüge über langjährige Erfahrungen in der Stahl- und Schrottrecyclingindustrie und kenne beide Welten bestens, teilt der Anlagenbauer mit. Bond startete seine Karriere 1977 bei dem damaligen Unternehmen Co-Steel, für das er zunächst als Meltshop-Metallurge arbeitete und später die Verantwortung für die Schrottaufbereitung übernahm. Im vergangenen Jahr hatte Bond die Schrottindustrie verlassen und sich der Rohmaterialaufbereitung gewidmet. Herausgekommen ist das neue Konzept des „Cold Steelmaking“. Sicon hat sich insbesondere auf die Zerkleinerung von Schrotten, die Aufbereitung von Schredderrückständen sowie die dichtebasierende Trennung von Kunststoffen spezialisiert.
  • Mit dem Slogan „Coca-Cola killt Mehrweg“ hat die Deutsche Umwelthilfe (DUH) vor der Berliner Zentrale von Coca-Cola protestiert. Die DUH wirft dem Getränkehersteller vor, aus dem Mehrweg-System auszusteigen und stattdessen auf Einwegflaschen und Dosen zu setzen. Gemeinsam mit der Petitionsplattform SumOfUs übergab die DUH eine von mehr als 180.000 Personen unterschriebene Petition, die Coca-Cola zur Rücknahme des Mehrwegausstiegs auffordert.

Montag, 08. Juni 2015:

  • In der vergangenen Woche ist gleich zwei Mal ein Brand bei der Recyclingfirma Meinhardt Recycling in schleswig-holsteinischen Oststeinbek entstanden. Am 4. Juni war nach Auskunft der Polizeidirektion Ratzeburg ein Papiershredder heiß gelaufen, wodurch das Papier in der Maschine in Brand geraten ist. Das Feuer habe schnell gelöscht werden können. Am Tag darauf sei es aus bisher ungeklärter Ursache zu einem erneuten Brand der Shreddermaschine gekommen. Dadurch sei eine Seitenwand der Halle beschädigt worden. Die Kriminalpolizei Reinbek hat die Brandermittlungen aufgenommen. Angaben zur Schadenshöhe können laut Polizei nicht gemacht werden.
  • Die Geraer Umweltdienste (GUD) bleiben in Gera auch weiterhin für die Sammlung und die Verwertung von Abfällen aus privaten Haushalten zuständig. Wie die Ostthüringer Zeitung berichtet, hat der Abfallwirtschaftszweckverband Ostthüringen die Verträge mit den GUD bis Ende 2018 verlängert. Neben dem Hausmüll seien die GUD auch mit dem Einsammeln von Biomüll, Altpapier, Schrott und Sperrmüll betraut.
  • In der Papierfabrik der Firma Henry Degenkolbe Recycling in Stuttgart ist am vergangenen Samstagmorgen ein Feuer ausgebrochen. Laut einer Mitteilung des Polizeipräsidiums Stuttgart sind rund 100 Tonnen Altpapier in Brand geraten. Gebäudeteile seien nicht in Mitleidenschaft gezogen und keine Personen verletzt worden. Den Schaden schätzt die Polizei auf etwa 25.000 Euro. Die Ermittlungen zur Brandursache dauern zurzeit noch an.
  • Wie lassen sich Abfälle in Haushalten und Unternehmen leichter vermeiden? Diese und andere Fragen können ab sofort online im Rahmen des Bürgerdialogs „GesprächStoff: Ressourcenschonend leben“ diskutiert werden. Der im Bürgerdialog erarbeitete „Bürgerratschlag“ fließt laut einer gemeinsamen Pressemitteilung von Umweltbundesamt und Bundesumweltministerium in die Fortschreibung des Deutschen Ressourceneffizienzprogramms (ProgRess II) ein, das die Grundlage für die zukünftige Ressourcenpolitik bildet. Bis zum 3. Juli können die Bundesbürger auf der Online-Plattform www.gespraechstoff-ressourcen.de ihre Ideen und Anregungen einbringen.
  • Bereits 165 österreichische Apotheken haben sich dem Rücknahmesystem für Altmedikamente Remedica Österreich seit dem Start im Januar angeschlossen. Das sei mehr als jede Zehnte im Land, wie die Reclay Group sagt, die das flächendeckende Rücknahme- und Verwertungssystem für Altmedikamente betreibt. Allein in den ersten vier Monaten des Jahres seien über 800 Remedica-Säcke abgeholt worden. Mehr als 8.000 Kilogramm Altmedikamente hätten so auf sachgerechte Weise ohne Risiken für Mensch und Umwelt verwertet werden können.

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