Was sonst noch passiert

+++ Prozess gegen Technosan wegen illegaler Entsorgung beginnt +++ Biogasanlagen können ein Viertel der Strommenge aus konventionellen Kraftwerken ersetzen +++ Noch nie war es so leicht, an Kredite zu kommen +++ Alle Kurznachrichten vom 28. April bis 2. Mai 2014 finden Sie frei zugänglich hier.

Kurznachrichten: 28. April bis 2. Mai 2014


Mittwoch, 30. April 2014:

  • Vor dem Landgericht München beginnt der Prozess gegen Technosan. Der Vorwurf: illegale Entsorgung von gefährlichen Abfällen. Der Fall gilt als einer der größten Umweltskandale der letzten Jahre in Bayern. Dem Geschäftsführer des Umwelttechnik-Unternehmens mit Sitz in Krailling bei München wird gemeinsam mit drei leitenden Mitarbeitern vorgeworfen, zwischen 2007 und 2012 mehrere tausend Tonnen Bauschutt und Gleisschotter auf illegalen Deponien entsorgt zu haben. Außerdem geht es um Betrug mit einem Schaden von knapp 13 Millionen Euro. Am ersten Prozesstag räumt der Angeklagte nach Angaben der Nachrichtenangentur dpa ein, dass er „nicht zu Unrecht auf der Anklagebank“ sitze. Der Prozess ist zunächst auf 26 Tage angesetzt. Das Urteil soll am 7. August fallen.
  • Biogas kann einen erheblichen Beitrag zum Ausgleich der Residuallastschwankungen leisten und ein Viertel der Strommenge aus konventionellen Kraftwerken ersetzen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Kurzstudie des Fraunhofer Institut Windenergie und Energiesystemtechnik (IWES) mit dem Titel „Effekte des Ausgleichs von Stromdefiziten durch Biogasanlagen“. Laut IWES-Studie könnten die bestehenden Biomasseanlagen bei entsprechendem Überbau 27.000 Megawatt bereitstellen und so mehr als ein Drittel des Bedarfs von 80.000 MW zur Deckung der Residuallastschwankungen beitragen. Damit ließe sich die bisher dafür aus konventionellen Kraftwerken bereitgestellte Strommenge um knapp ein Viertel reduzieren.
  • Noch nie war es für deutsche Unternehmen so leicht, an Bankkredite zu kommen. Nur 18,2 Prozent der Firmen in der gewerblichen Wirtschaft gaben bei der ifo-Umfrage im April an, Schwierigkeiten zu haben. Das ist der niedrigste Wert seit Beginn der Erhebungen im Jahre 2003. Im Vormonat waren es noch 18,5 Prozent. Im Verarbeitenden Gewerbe ist die ifo-Kredithürde sogar nochmals deutlich auf 16,1 Prozent gefallen.

Montag, 28. April 2014:

  • Rheinland-Pfalz drängt auf das seit langem angekündigte Wertstoffgesetz und will Ende dieser Woche einen entsprechenden Vorschlag in den Bundesrat einbringen. Die frühere schwarz-gelbe Koalition sei in Ankündigungsrhetorik erstarrt und habe nichts zustande gebracht, beklagt Wirtschaftsministerin Eveline Lemke (Grüne). Dadurch sei viel wertvolle Zeit verloren gegangen. Wie das Gesetz ausgestaltet sein soll, weiß die Ministerin auch: Öffentlich-rechtliche Entsorgungsträger seien am besten geeignet, flächendeckend ein praxistaugliches Erfassungssystem für Verpackungsabfälle zu organisieren, erklärte sie. Die Finanzierungsverantwortung für die Erfassung der Verpackungsabfälle müsse jedoch bei den Produktverantwortlichen bleiben. Der abfallpolitische Sprecher der CDU-Bundestagsfraktion, Thomas Gebhart, erwiderte in einer Mitteilung, dass die Bundesregierung den Gesetzesentwurf für eine Wertstofftonne im zweiten Halbjahr vorlegen wolle.
  • Knapp ein Viertel der Beschäftigten auf den Münchner Wertstoffhöfen steht im Verdacht, Teil der Hehlerbande zu sein, die vor wenigen Wochen im Zuge einer Großrazzia aufgeflogen war. Davon seien 18 umgehend freigestellt worden, berichtet die Abendzeitung. Auch vier Kündigungen seien ausgesprochen worden. Ab sofort sollen die Wertstoffhöfe rund um die Uhr per Video überwacht werden.
  • Der Anlagenhersteller Evitec Biogas verbucht mehrere Aufträge aus dem Ausland. In der chinesischen Provionz Henan investiert die China Shipbuilding Industry Corporation (CSIC) in eine Biogasanlage inklusive 700 Nm³/h-Gasaufbereitung. Die Anlage wird mit Küchenabfällen und Klärschlamm betrieben. Bereits im Juni soll mit dem Bau begonnen werden. Darüber hinaus hat Envitec Biogas fünf Verträge für neue Biogasanlagen-Projekte in Großbritannien unterzeichnet: Drei Kunden haben Verträge für den Bau von jeweils einer 499 kW-Biogasanlage unterzeichnet, zwei weitere Kunden überzeugte die Gasaufbereitungstechnologie.
  • Die Stadt Karlsruhe bietet ab sofort den Service „Weiße Ware Plus“ an. Konkret bedeutet das, dass der städtische Abfallwirtschaft Elektrogeräte mit einer Kantenlänge von bis zu 35 Zentimetern kostenlos mitnimmt, wenn diese zusammen mit den angemeldeten Großgeräten bereitgestellt werden. Der Service richtet sich ausschließlich an Privathaushalte.

Mehr zum Thema