Einstieg ins Compliance-Geschäft

Die Landbell-Gruppe wird Gesellschafter der European Recycling Platform (ERP). Die Gruppe will eine zentrale Anlaufstelle für Recycling- und Compliance-Dienstleistungen für Elektroaltgeräte schaffen.

Landbell beteiligt sich an European Recycling Platform (ERP)


Die Landbell-Gruppe wird neuer Gesellschafter der European Recycling Platform SAS (ERP). Wie der Mainzer Entsorger mitteilt, wollen die beiden Unternehmen eine zentrale Anlaufstelle für qualitativ hochwertige Compliance- und Recyclingdienstleistungen schaffen. Nach dem „One-Stop-Shop-Prinzip“ wollen sie ihren Kunden ermöglichen, unterschiedliche gesetzliche Verpflichtungen in verschiedenen Ländern der Welt zu erfüllen.

ERP bietet derzeit Recycling- und Compliance-Dienstleistungen für Elektro- und Elektronik-Altgeräte, Batterien, Verpackungen und PV-Module für mehr als 2.500 Kunden in 32 Ländern der Welt an. „Für die Landbell Gruppe ist dieser Anteilskauf ein wichtiger Schritt in unserem konsequenten Streben, umfassende und hochwertige Recyclinglösungen für bestehende und künftige Kunden in Europa bereitzustellen“, sagt Jan Patrick Schulz, Vorstandsvorsitzender der Landbell Gruppe. „Mit seinen branchenführenden, grenzüberschreitenden Compliance- und Recyclinglösungen ist ERP für uns der optimale Partner.”

Landbell hat ursprünglichen Angaben zufolge einen Mehrheitsanteil von ERP übernommen, diese Angabe aber inzwischen zurückgenommen. Über die Höhe der Beteiligung wil Landbell vorerst keine Angaben machen. Wie es heißt, verbleiben die übrigen Anteile bei ERP.

Wie es weiter heißt, bleibt ERP bleibt als eigene Marke bestehen. Alle Beschäftigten würden im Unternehmen verbleiben. „Heute ist ein bedeutender Tag in der Geschichte von ERP”, so Umberto Raiteri, Geschäftsführer der European Recycling Platform. Mit der Landbell-Gruppe habe man nun einen Gesellschafter an der Seite, der bereit sei, sowohl strategisch als auch finanziell in das globale Wachstum von ERP zu investieren.

Ziel: Führender Anbieter in Europa

ERP wurde im Dezember 2002 von Hewlett Packard, Electrolux, Sony und Procter & Gamble als Reaktion auf die EU-Richtlinie über Elektro- und Elektronik-Altgeräte (WEEE-Richtlinie) gegründet. „Unser Ziel, sowohl qualitativ hochwertige, kosteneffektive Recycling-Dienstleistungen zu entwickeln als auch für Wettbewerb im WEEE- und Batterien-Recycling in Europa zu sorgen, haben wir erreicht”, sagt ein Vertreter der ERP-Gründer. „Als Gesellschafter und Kunden von ERP werden wir die Landbell Gruppe weiterhin in dem Ziel unterstützen, ERP als führenden Anbieter von Entsorgungslösungen in Europa und darüber hinaus zu etablieren.”

Die European Recycling Platform (ERP) wurde 2002 als Reaktion auf die Einführung der europäischen Richtlinie für Elektro- und Elektronikaltgeräte (WEEE) ins Leben gerufen. Das erklärte Ziel von ERP ist die Sicherstellung einer kosteneffektiven Umsetzung der Richtlinie zum Vorteil der teilnehmenden Unternehmen und deren Kunden.

ERP ist nach eigenen Angaben das erste WEEE Compliance-System, das in den Ländern Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Irland, Israel, Italien, Niederlande (in Kooperation mit WEEE NL), Norwegen, Österreich, Polen, Portugal, Slowakei, Spanien, Schweden (mit EAF), Türkei und im Vereinigten Königreich für den Betrieb zugelassen ist und somit die erste Plattform, die die Vorteile multinationaler Recycling-Abläufe an die Konsumenten weitergibt.

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