Altautos

Der Altautoverwerter MAR LRP erweitert nicht nur die Annahme von Alt-Fahrzeugen, sondern will auch stärker in den Online-Verkauf von Ersatzteilen einsteigen. Auch auf die Rücknahme von Elektrofahrzeugen bereitet sich die Gruppe vor – bisher ist der Rücklauf aber überschaubar.

MAR LRP baut Online-Handel mit Auto-Ersatzteilen aus


Größerer Online-Shop, Digitalisierung und Zertifizierung für Elektroautos: Der Autoverwerter MAR LRP will seine Geschäfte deutlich ausbauen. So hat die Holding mit mehreren Standorten in Ostdeutschland unter anderem eine Summe im sechsstelligen Bereich in den Ausbau des Online-Shops für Ersatzteile investiert. Einzigartig an dem Shop sei, dass die neue Software sowohl beim Ankauf als auch beim Verkauf ermittle, ob die Ersatzteile nur für ein Fahrzeugmodell eines Herstellers oder für diverse andere Modelle ebenfalls geeignet seien. Möglich sei dies über die Nutzung der Daten aus der Schwacke-Liste, wodurch der Zugriff auf zahlreiche Daten zu Ersatzteilen von allen Herstellern möglich sei.

„Über diese Datendrehscheibe werden dann wiederum die ausgebauten oder angelieferten Ersatzteile in unserem Webshop oder anderen verknüpften Webshops wie E-Bay angeboten“, sagt Marius Pohl, Mitgeschäftsführer der Gruppe. „Obwohl wir für die Nutzung der Software auch hohe jährliche Gebühren bezahlen müssen, sind wir sicher, dass es die richtigen Zukunftsinvestitionen waren.“

2020 kamen drei Elektrofahrzeuge in die Verwertung

Weiteres Geld investierte MAR LRP in die Rücknahme und das Recycling von Elektroautos. „Wir haben uns für die Annahme und Zerlegung von Elektrofahrzeugen zertifizieren lassen, um für den Hochlauf der Elektromobilität gewappnet zu sein“, sagt Knut Rodewald, Geschäftsführender Gesellschafter der MAR LRP Holding. Aktuell ist der Rücklauf aber noch überschaubar: 2020 wurden drei Elektrofahrzeuge in der Verwertung angenommen.

Da MAR LRP jedoch künftig mit deutlich mehr Elektrofahrzeugen rechnet, wurden nach Firmenangaben an jedem der Standorte der Gruppe neue Hochvolt-Arbeitsplätze für etwa 50.000 bis 100.000 Euro ausgestattet und jeweils zwei Mitarbeiter in Spezialkursen weitergebildet. Unter anderem wurden Quarantäneplätze inklusive Löschcontainer eingerichtet und spezielle Annahmeplätze für die Elektrofahrzeuge geschaffen. „Wir haben zahlreiche Kooperationsverträge mit fast allen namhaften deutschen und ausländischen Automobilherstellern abgeschlossen“, sagt Marius Pohl, Mitgeschäftsführer der Gruppe. Sein Unternehmen plädiert in diesem Zusammenhang für eine Pfandlösung für die Lithium-Ionen-Akkus.

Organisch vergrößert hat sich die Holding zum 1. April mit der Übernahme der Standorte Erfurt und Leipzig der Seik Automobilrecycling GmbH. Mit der Übernahme steigt den Angaben zufolge die Menge an angenommenen Altfahrzeugen von jährlich 10.000 auf etwa 13.000 Stück. Der aktuelle Umsatz von etwa 9 Millionen Euro im Jahr sowie die Mitarbeiterzahl von 120 soll jeweils um rund 20 Prozent steigen. An beiden Standorten will MAR LRP alle Mitarbeiter übernehmen und einen „Modernisierungsschub“ anstoßen.

 

© 320°/ek | 12.04.2021

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