Separation ohne Wasser

Ein französisches Unternehmen hat eine Maschine zur Trennung von Verpackungen und Biomüll entwickelt. Die Anlage arbeitet ohne Wasser. Sie eignet sich insbesondere für Reste aus Supermärkten und der Lebensmittelindustrie.

Maschine trennt Verpackungen von Biomüll


Das Unternehmen Green Creative hat eine Maschine zur Trennung von Verpackungen und Biomüll entwickelt, die ohne Wasser funktioniert. Der Vorteil sei, dass die damit gesammelte Biomasse trocken ist und direkt in einen Biogasvergärer eingespeist werden kann, teilt das Unternehmen mit. Die Maschine eigne sich insbesondere für Reste aus Supermärkten und der Lebensmittelindustrie, die noch verpackt, aber schon abgelaufen sind.

Die so genannte Flexidry-Maschine basiert den Angaben zufolge auf einem dreistufigen Prozess. Zunächst werden die Verpackungen in einem Perforations-Verfahren geöffnet. Danach wird die Biomasse von einer Rolle aus der Verpackung gepresst. Sie fließt dann durch ein Gitter, während die Verpackungen gebürstet werden, damit keine Bioreste verloren gehen. 99 Prozent des Inhalts würden auf diese Weise zurückgewonnen.

Zudem betrage der Anteil an anorganischem Material in der aussortierten Biomasse nur noch 0,2 Prozent. So entstünden zwei reine Rohstoffquellen, die beide verwertet werden könnten. Ohne diesen Trennprozess wäre dies nicht möglich gewesen, betont das Unternehmen.

Die Maschine gibt es bislang in zwei Größen: eine kann 1.000 t pro Jahr behandeln, die andere 10.000 t pro Jahr. Zwei Maschinen wurden im Sommer 2015 in Betrieb genommen. Auch bei der Klimakonferenz in Paris sei die Lösung des Flexidry von den Organisatoren ausgewählt worden, um den bei der Klimakonferenz anfallenden Müll zu trennen und zu verwerten.

In Frankreich dürfen die Supermärkte keine Lebensmittel mehr wegwerfen: Durch das neue Energiewende-Gesetz müssen sie eine Verwertungskette für abgelaufene Produkte anbieten, wie zum Beispiel die Vergärung in einer Biogasanlage.

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