Schwieriges Umfeld

Die zunehmende Zahl an Handelskonflikten schlägt sich nun auch in den Wirtschaftsprognosen der Industrie nieder. Deutschlands Maschinenbauer rechnen für das kommende Jahr mit einem geringeren Produktionswachstum. Die Risiken würden steigen, heißt es.

Maschinenbauer erwarten gedämpftes Produktionswachstum


Deutschlands Maschinenbauer stellen sich für 2019 aufgrund wachsender Handelskonflikte auf schlechtere Geschäfte ein. Zwar seien viele Unternehmen bis ins kommende Jahr hinein gut ausgelastet, teilte der Branchenverband VDMA am Donnerstag in Frankfurt mit. Dennoch erwartet die exportorientierte Industrie nur ein reales Produktionsplus von zwei Prozent im Vergleich zu 2018.

„Solange die Unwägbarkeiten rund um den Brexit bleiben und die Handelskonflikte weiter eskalieren, steigen auch die Risiken für die Maschinenbauindustrie in Deutschland“, begründete VDMA-Chefvolkswirt Ralph Wiechers die gedämpften Aussichten. Die Branche erwarte „eine nachlassende wirtschaftliche Dynamik rund um den Globus“.

Für das laufende Jahr bekräftigte der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) seine Prognose von preisbereinigt (real) fünf Prozent Produktionssteigerung. „Allerdings sind auch hier die Risiken deutlich gestiegen“, sagte Wiechers. In den ersten sieben Monaten 2018 erreichte die Branche mit 1,35 Millionen Beschäftigten im Inland einen Produktionszuwachs von 2,9 Prozent. 2017 hatte die Produktion im Vergleich zum Vorjahr um 3,9 Prozent zugelegt.

Zuletzt liefen für Deutschlands Maschinen- und Anlagenbauer vor allem die Geschäfte im Inland gut. Im Juli verzeichnete die mittelständisch geprägte Branche auf dem heimischen Markt real neun Prozent mehr Aufträge als ein Jahr zuvor. Aus dem Ausland indes wurden in dem Monat nur ein Prozent mehr Maschinen «Made in Germany» geordert als ein Jahr zuvor. Bremsfaktoren sind der Handelskonflikt mit den USA und der bevorstehende britische EU-Austritt (Brexit).

 

© 320°/dpa | 13.09.2018

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