Jahresbilanz der MM Gruppe

Das vergangene Jahr lief gut für den Papierhersteller Mayr-Melnhof: Trotz schwierigem Marktumfeld wurde ein Rekordergebnis erwirtschaftet. Auch das betriebliche Ergebnis zog stark an.

Mayr-Melnhof Gruppe mit Rekordumsatz


Im Geschäftsjahr 2014 knackten die konsolidierten Umsatzerlöse der österreichischen Mayr-Melnhof Gruppe zum ersten Mal die Zwei-Milliarden-Euro-Grenze. Wie der Konzern mitteilt, lagen die Erlöse bei 2,087 Milliarden Euro und damit 88 Millionen Euro über dem Vorjahreswert (+4,4 Prozent). Grund für den Anstieg seien zum einen Mengenzuwächse aus dem Geschäftsbereich MM Packaging und zum anderen der Umsatz des im Vorjahr gekauften norwegischen Holzstoffwerkes im zweiten Geschäftsbereich MM Karton.

Neben den Umsatzerlösen stieg auch das betriebliche Ergebnis (EBIT): von 165,4 Millionen Euro im Jahr 2013 auf 180,2 Millionen Euro. Das ist ein Anstieg von 8,9 Prozent. Das Ergebnis vor Steuern (EBT) erhöhte sich ebenfalls: um 9,3 Prozent von 156,4 Millionen Euro auf 171 Millionen Euro. Insgesamt lag der Jahresüberschuss damit bei 131,6 Millionen Euro (plus 7,1 Prozent). Gefallen ist hingegen die Anzahl der Mitarbeiter – von 9.477 auf 9.399. Insgesamt hat der Konzern im Jahr 2014 rund 139,8 Millionen Euro investiert.

Hohe Kapazitätsauslastung

Die Mayr-Melnhof Gruppe mit Sitz in Wien ist nach eigenen Angaben der weltweit größte Hersteller von gestrichenem Recyclingkarton sowie Europas führender Produzent von Faltschachteln. An dem guten Ergebnis der MM Gruppe seien beide Geschäftsbereiche – MM Karton und MM Packaging – beteiligt, heißt es seitens des Konzerns. „Trotz fehlender Impulse aus dem Privatkonsum gelang es, in einem kompetitiven Marktumfeld die Kapazitäten des Konzerns in hohem Maße auszulasten und die Durchschnittspreise weitgehend abzusichern.“

Im Bereich MM Karton wurden 2014 rund 1,59 Millionen Tonnen verkauft – das sind 0,8 Prozent weniger als im Vorjahr. Grund hierfür war der Investitionsstillstand im Werk Frohnleiten. Dennoch lag die Kapazitätsauslastung bei 97 Prozent. Aufgrund eines optimierten Produktportfolios hätten sich die Erlöse um 4 Prozent auf 1,003 Milliarden Euro erhöht, so der Konzern. Die Preise für Altpapier blieben laut Geschäftsbericht überwiegend gleich, dafür sanken die Energiepreise leicht.

Für den Geschäftsbereich MM Packaging berichtet der Konzern von einer zunächst schwachen Konjunkturlage. Lediglich im Bereich Verpackungen für Süßwaren hätte die Nachfrage in der zweiten Jahreshälfte angezogen. Dank „deutlichem Volumenzuwachs“ unter anderem bei Zigarettenverpackungen wurden dennoch mit 702.000 Tonnen rund 4,6 Prozent mehr Verpackungen herstellt als im Vorjahr. Erweitert wurden unter anderem die Werke in Polen, Rumänien, der Türkei und Vietnam. In Ostanatolien wurde eine neue Faltschachtelfabrik in Betrieb genommen. Die Umsatzerlöse erhöhten sich um 4,3 Prozent auf 1,188 Milliarden Euro.

Für 2015 rechnet der Konzern trotz vorsichtiger Kundenplanung mit einer „auskömmlichen Auslastung“. Ziel sei es vor allem, weiterhin Produktionskosten zu senken. Auf dem Altpapiermarkt seien keine bedeutenden Änderungen zu erkennen – es gelte also weiterhin, die Preise stabil zu halten.

© 320°/ek | 24.03.2015

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