Zahlen für 3. Quartal

Der österreichische Papierhersteller Mayr-Melnhof konnte in den ersten neun Monaten seinen Umsatz leicht steigern. Das Ergebnis notiert etwa auf dem Niveau des Vorjahres. Beide Geschäftssparten – Packaging und Karton – trugen dazu bei, wie es heißt.

Mayr-Melnhof verzeichnet leichtes Umsatzplus


Mayr-Melnhof (MM) hat im dritten Quartal die bisher gute Entwicklung 2017 fortsetzen können. Wie der österreichische Papierhersteller in seinem aktuellen Geschäftsbericht schreibt, beliefen sich die konsolidierten Umsatzerlöse in den ersten neun Monaten auf rund 1,75 Milliarden Euro (+2,1 Prozent). Mit 158,9 Millionen Euro wurde ein ähnliches betriebliches Ergebnis wie in den ersten drei Quartalen 2016 erreicht (-0,8 Prozent).

Laut MM wurde der leichte Umsatzanstieg durch beide Konzern-Divisionen (Packaging und Karton) gestützt. „Die Auslastung der Werke sowie konsequentes Preis- und Kostenmanagement trugen zur Behauptung der Ertragskraft des Konzerns bei“, so der Papierhersteller.

Zudem sei es in der Kartondivision gelungen, den deutlichen Preisanstieg beim strategischen Rohstoff Altpapier mit sukzessive verbesserten Kartonpreisen sowie einer selektiven Absatzpolitik zu begegnen. Die Packaging-Sparte profitierte von der Nachfrage am europäischen Konsumgütermarkt und damit auch für Faltschachteln. Sie zeige nach einem verhaltenen Jahresbeginn seit Ende des zweiten Quartals „eine leichte Belebung.“


Entwicklungen in der Division MM Karton:

in Millionen Euro, nach IFRS Q1 bis Q3/2017 Q1 bis Q3/2016 +/-
Umsatzerlöse 788,9 777,5 +1,5 %
Betriebliches Ergebnis 54,6 54,4 +0,4 %
Operating Margin (in Prozent) 6,9 % 7,0 %
Verkaufte Tonnage (in 1.000 Tonnen) 1.266 1.258 +0,6 %
Produzierte Tonnage (in 1.000 Tonnen) 1.269 1.255 +1,1 %

 

Entwicklungen in der Division MM Packaging:

in Millionen Euro, nach IFRS Q1 bis Q3/2017 Q1 bis Q3/2016 +/-
Umsatzerlöse 1.036,8 1.013,4 +2,3 %
Betriebliches Ergebnis 104,3 105,8 -1,4 %
Operating Margin (in Prozent) 10,1 % 10,4 %
Verarbeitete Tonnage (in 1.000 Tonnen) 570 570 +0,0 %
Bogenäquivalent (in Millionen) 1.707,4 1.689,3 +1,1 %

Im Einzelnen haben sich die Sparten wie folgt entwickelt:

Karton

  • Die Umsatzerlöse notierten bei 788,9 Millionen Euro und damit leicht über den Erlösen im Vorjahreszeitraum (777,5 Millionen Euro). Das betriebliche Ergebnis lag mit 54,6 Millionen Euro 0,2 Millionen Euro über dem Vorjahreszeitraum.
  • Grund ist laut MM eine verbesserte Nachfrage. Während der ersten drei Quartale 2017 kletterte der durchschnittliche Auftragsstand auf rund 82.000 Tonnen – nach 47.000 Tonnen in den ersten neun Monaten des Vorjahres. Die Kapazitäten waren mit 98 Prozent nahezu voll ausgelastet.
  • Kartonproduktion und -verkauf beliefen sich auf knapp 1,269 Milliarden Tonnen beziehungsweise 1,266 Milliarden Tonnen leicht über dem Vorjahr. Rund 80 Prozent der Produkte wurden MM zufolge in Europa und 20 Prozent in Märkten außerhalb Europas abgesetzt.

Packaging

  • In diesem Bereich verbuchte MM ein Umsatzplus von 2,3 Prozent. Die Erlöse stiegen auf 1,037 Milliarden Euro. Das betriebliche Ergebnis notierte mit 104,3 Millionen Euro nur leicht unter dem des Vorjahres (1. bis 3. Quartal 2016: 105,8 Millionen Euro).
  • Grund ist auch hier eine verbesserte Nachfrage, die den Auftragseingang befeuerte. Dennoch blieb laut Unternehmen der Preiswettbewerb intensiv. Darüber hinaus musste die Preiserhöhung für Recyclingkarton weitergegeben werden.
  • Die verarbeitete Tonnage blieb mit 570.000 Tonnen unverändert. Hingegen erhöhte sich das Bogenäquivalent leicht von 1,689 Milliarden auf 1,707 Milliarden.

Für das Gesamtjahr 2017 setzt sich der Papierhersteller nach wie vor das Ziel, an das Rekordergebnis 2016 anzuschließen. Allerdings sei der Markt noch immer „von hoher Wettbewerbsintensität geprägt“. Trotz leichter Entspannung bei den Altpapierpreisspitzen entwickelten sich die Faserstoffkosten aktuell weiter auf hohem Niveau.

In beiden Divisionen will MM daher weitere Maßnahmen zur Verbesserung der Kosteneffizienz und Produktoptimierungen umsetzen. Im Bereich Packaging wurde der österreichische Papierhersteller bereits tätig. Demnach sei die Produktion am Standort Tunesien an den lokalen Marktführer Société Tunisienne des Emballages Modernes übertragen worden gegen einen 45-Prozent-Anteil an der Firma. Für zusätzlichen Umsatz im vierten Quartal soll der im Oktober akquirierte Faltschachtelstandort von ASG Poland im polnischen Bydgoszcz sorgen.

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