Recycling von Glasbruch

Reiling hat seine Sortierlinie am Hauptsitz Marienfeld aufgerüstet. Konkret setzt der Glasrecycler auf die K9-Technologie des Maschinenherstellers Sesotec. Menge und Qualität des Endprodukts haben sich deutlich erhöht.

Mehr Durchsatz und bessere Qualität


Bisher umfasst die Sortierlinie von Reiling in Marienfeld eine Grob- und eine Mittelkornlinie ohne Trocknung. Hinzugekommen ist nun eine Feinkornlinie. Sie kommt aus dem Hause des fränkischen Maschinenhersteller Sesotec. Diese könne nun auch Glasbruch mit minimaler Korngröße separieren.

Generell werden für die Glasrückgewinnung bei Reiling zunächst Keramik, Steine und Porzellan (KSP) sowie Metalle vom Glasbruch abgetrennt – erst einmal grob, anschließend das Mittelkorn. Für beides kommen Sortiergeräte aus dem Hause Sesotec vom Typ Spektrum und Basic zum Einsatz, so Reiling. Das gesamte ausgeschiedene Material aus den Hauptanlagen wird danach getrocknet, gesiebt und nochmals aufbereitet. In der entsprechenden Feinkornlinie wird Glasbruch ab einer Korngröße von drei Millimetern nach Farbe separiert. Hierbei setzt Reiling auf drei Geräte mit der sogenannten K9-Technologie.

Lichtempfindliche Fotosensoren

Kern der Technik sind CCD-Farbkameras (für englisch: charge-coupled device, zu deutsch: ladungsgekoppeltes Bauteil). Diese beinhalten lichtempfindliche Fotosensoren, die bis zu neun unterschiedliche Farben blitzschnell erkennen. Wie der Maschinenhersteller Sesotec angibt, können dadurch mehr als 50.000 Teile in der Sekunde detektiert werden.

Die schnelle Erkennung bedingt in der Folge ein schnelles Ausschießen. Dafür hat Sesotec nach eigenen Angaben temperaturstabile Schnellschaltventile verbaut. Diese könnten bis zu 500-mal je Sekunde geschaltet werden.

Unterm Strich konnte mit der neuen Feinkornlinie, „sowohl die Menge als auch die Qualität des Endproduktes deutlich gesteigert werden“, so Marc Uphoff, Geschäftsführer der Reiling Unternehmensgruppe.

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