Geschäftszahlen für 2017

Die Stadtreinigung Hamburg hat im vergangenen Jahr sowohl Umsatz als auch Gewinn steigern können. Auch die Gesamtrecyclingquote hat sich leicht erhöht. Das Aufkommen an Restmüll ist gesunken.

Mehr Gewinn für Hamburger Stadtreinigung


2016 war ein gutes Jahr für die Stadtreinigung Hamburg (SRH). Die Umsatzerlöse sind im Vergleich zum Vorjahr um über 4 Prozent auf rund 362 Millionen Euro gestiegen. Verantwortlich sind vor allem höhere Erträge aus Hausmüllgebühren und ein marktbedingtes Plus beim Verkauf von Altpapier. Das geht aus dem aktuellen Konzern- und Nachhaltigkeitsbericht hervor.

Der Jahresüberschuss kletterte von 9,9 auf 14,3 Millionen Euro. Die Prognose aus dem Vorjahresbericht wurde damit deutlich überschritten. Für das laufende Jahr erwartet die SRH ein noch einmal ein Plus bei den Umsatzerlösen. Grund sind höhere Gebühren für die Hausmüllentsorgung (plus 1,8 Prozent) und die Gehwegreinigung (plus 1,9 Prozent), die seit 1. Januar gelten. Allerdings steht dem eine Aufstockung des Personals um mehr als 400 Beschäftigte gegenüber, so dass der Überschuss 2018 wieder einstellig ausfallen dürfte.

Rein mengenmäßig gliedert sich das Jahr 2017 für die SRH wie folgt auf:

  • Das gesamte von der SRH gesammelte und behandelte Abfallaufkommen betrug einschließlich der Gewerbeabfälle 1,09 Millionen Tonnen. Damit sank die Menge gegenüber dem Vorjahr um 45.881 Tonnen (2016: 1,136 Millionen Tonnen).
  • Trotz deutlich gestiegener Bevölkerungszahl sammelte die SRH im vergangenen Jahr nur 447.900 Tonnen Restmüll – inklusive der Mengen aus dem Kleingewerbe. 2016 kamen 455.400 Tonnen zusammen.
  • Das Pro-Kopf-Aufkommen von Restabfall aus Hamburger Privathaushalten ist konstant geblieben und lag bei 214 kg/EW/a. Im Vorjahr waren es 213,8 kg/EW/a.
  • Die Menge an Wertstoffen stieg an. Über die blaue Papiertonne wurden 98.200 Tonnen Altpapier erfasst (2016: 87.900 Tonnen). Bei 97 Prozent aller anschlussfähigen Hamburger Privathaushalte stand die blaue Tonne vor der Tür.
  • Mit 95 Prozent war die Anschlussquote bei der grünen Biotonne ähnlich hoch. Die Bioabfallmenge stieg gegenüber dem Vorjahr um 3.311 Tonnen auf 69.088 Tonnen.
  • In den gelben Tonnen und Säcken landeten 37.283 Tonnen Abfälle für die Verwertung. Das waren geringfügig mehr als 2016. Damals kamen 36.358 Tonnen zusammen.
  • Von den 37.283 Tonnen in der gelben Tonne entfielen 6.106 Tonnen auf Kunststoffe und Metall. Von diesen sogenannten stoffgleichen Nichtverpackungen wurden 80 Prozent – also 4.739 Tonnen – stofflich verwertet.
  • Die Annahme von Abfällen aus Privathaushalten auf Recyclinghöfen ist gegenüber 2016 wieder gestiegen, von 98.207 auf 100.205 Tonnen.
  • Unterm Strich legte die Recyclingquote der erfassten und behandelten Abfälle marginal auf 58,6 Prozent zu (2016: 58 Prozent).

Von den gesammelten Bio- und Grünabfällen wurden 53.377 Tonnen im SRH-eigenen Biogas- und Kompostwerk Bützberg verwertet. Daraus wurden rund 19.200 Tonnen Qualitätskompost und Biogas mit einem Energiegehalt von gut 12.500 Megawattstunden erzeugt. In ihren Müllverwertungsanlagen hat die Stadtreinigung Hamburg 1,56 Millionen Megawattstunden Energie Strom oder Fernwärme aus Abfällen produziert. Rund 137.000 Haushalte wurden mit Fernwärme versorgt.

Aus Sicht der SRH war 2017 erneut ein Jahr entscheidender Weichenstellungen. Wie es im Konzern- und Nachhaltigkeitsbericht heißt, sei die abfallwirtschaftliche Steuerungsverantwortung weiter ausgebaut worden, etwa durch die Übernahme neuer Reinigungsaufgaben in den Parks und Grünanlagen zum 1. Januar 2018. Darüber sei eine intensive Verfolgung von Verschmutzern von Straßen, Wegen und Grünflächen sowie der flächendeckender Anschluss Hamburger Haushalte an die Wertstoffsammlung hinzugekommen.

Ein weiterer Meilenstein sei der Abriss der Müllverbrennungsanlage Stellinger Moor im Jahr 2017 und der Beginn der Planung eines Zentrums für Ressourcen und Energie (ZRE) gewesen. In den nächsten fünf Jahren soll an diesem Standort ein hochmoderner Anlagenpark zur stofflichen und energetischen Verwertung von Abfall entstehen.

 

© 320°/bs | 13.08.2018

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