Bottle-to-Bottle

Wie können PET-Flaschen, die für Lebensmittel geeignet sind, von Non-Food-PET-Flaschen unterschieden werden? In einem dreijährigen Forschungsprojekt wurde nach Antworten gesucht. Herausgekommen ist die Entwicklung einer Markersubstanz für den Recyclingprozess und eine Sortiermaschine.

Mehr lebensmitteltaugliche Recyclate


Eine Markersubstanz soll es künftig ermöglichen, beim Recycling die Food-PET-Flaschen von Non-Food-PET-Flaschen zu unterscheiden. Damit soll die Menge von lebensmitteltauglichen Recyclaten beim Recyclingprozess erhöht und ein Bottle-to-Bottle-Recycling möglich werden.

Entwickelt wurde die Markierung im Rahmen des dreijährigen Forschungsprojekts Polymark, das die EU-Kommission gefördert hatte. Insgesamt waren zehn Akteure aus der Wirtschaft und Forschung an dem Projekt beteiligt. Bei einem Abschlusstreffen des Polymark-Projekts beim bayerischen Anlagenhersteller Sesotec wurden die Ergebnisse näher vorgestellt.

Unsichtbarer UV-Marker für die Unterscheidung

Um die Flaschen beim Recyclingprozess nach Food und Non-Food einteilen zu können, wurde die Markersubstanz entwickelt, die Informationen über die Eigenschaften und Struktur der PET-Flaschen codiert. Dabei wird für die Unterscheidung der jeweiliges Flaschentypus mit einem unsichtbaren UV-Fluoreszenzmarker beschichtet. Die Substanz wird auf die Außenseite der Flasche aufgebracht oder auf das Etikett oder auf die Label-Hülle gedruckt. Bei UV-Licht fluoresziert die Markersubstanz.

Damit die Flaschentypen dann auch entsprechend aussortiert werden können, haben die Projektpartner außerdem eine Prototyp-Sortiermaschine entwickelt. „Die Sortiertechnologie entstand parallel zu der Markierungstechnologie und Versuche haben gezeigt, dass die Marker vom Sortierer erkannt und die betroffenen Flaschen entfernt werden können“, erklärt Patrick Peuch von Petcore Europa – einem der Projektteilnehmer. Weitere technische Details zu der Anlage wurden zunächst nicht bekannt gegeben.

An dem Projekt waren folgende Organisationen und Unternehmen beteiligt: Petcore Europa, European Federation of Bottled Waters (EFBW), European Association of Plastics Recycling and Recovery Organisationen (EPRO), Plastics Recyclers Europe, UK Health and Environmental Research Institute (HERI), Fraunhofer Institut für Photonische Mikrosysteme (IPMS), Sesotec GmbH, 4PET Recycling BV, Mikrolin Hungary Kft. und Colormatrix Europe Ltd.

© 320°/ek | 21.03.2017

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