Geschäftsklima-Index

Die aktuelle Geschäftslage der Metallhändler in Deutschland ist ungebrochen gut. Doch die Aussicht auf die künftige Marktentwicklung trübt sich etwas ein. Die Zahl der Unternehmen, die mit einem schlechteren Angebot an Altmetallen rechnet, hat sich erhöht.

Metallhändler rechnen mit geringerem Schrottangebot


Der Aufschwung im Metallhandel hält an. Auch zum dritten Quartal 2017 steigt der Geschäftsklimaindex des Verbands Deutscher Metallhändler (VDM) an. Als Grund für den Anstieg nennt der Verband insbesondere die aktuelle Geschäftslage der befragten Unternehmen. So beschrieben 92,2 Prozent der Unternehmen die aktuelle Geschäftslage als positiv oder gleichbleibend.

„Der deutsche Metallhandel profitiert derzeit von einem Investitionsaufschwung. Auch die solide Baukonjunktur und die steigende Exportgüternachfrage sind eine Basis für die Nachfrage nach Metallen. Es kann für uns nur positiv sein, wenn die deutsche Wirtschaft auf ganzer Breite in Schwung kommt“, erklärt VDM-Präsident Thomas Reuther.

Insgesamt hat sich das Wachstumstempo des VDM-Geschäftsklimaindex jedoch verlangsamt. Ursache hierfür sind vorsichtige bis pessimistische Erwartungen der Geschäftsaussichten. Ein Risiko sieht der VDM — vor dem Hintergrund zunehmend stärker ausgelasteter gesamtwirtschaftlicher Kapazitäten — in einer Überhitzung der Wirtschaft.

„Auf nationaler Ebene bleibt sicherlich auch abzuwarten, inwiefern die Kartellvorwürfe gegen die deutschen Automobilhersteller die deutsche Konjunktur und im Endeffekt den Metallhandel beeinflussen. Ebenso haben die pessimistischen Erwartungen ihre Ursache in den außenpolitischen Unsicherheiten. Einen Anteil daran hat die schwache Konjunkturdynamik Chinas“, ergänzt Reuther.


VDM-Geschäftsklima-Index Q3 2017

Quelle: VDM

Die Erwartungen an die Preisniveaus der Industriemetalle bewerten die Metallhändler ebenfalls vor dem Hintergrund weltwirtschaftlicher Unsicherheiten. Hinter einem deutlich ansteigenden Gesamtpreisniveau vermuten die Branchenmitglieder insbesondere Preissteigerungen im Kupfer (43 Prozent der Unternehmen), Nickel (36 Prozent) und Zink (30 Prozent).

In der Frage nach der zukünftigen Marktversorgung mit Alt- und Neumetallen rechnet die Branche mit einer negativen Entwicklung. Während 19 Prozent der Befragten eine schlechtere Marktversorgung mit Altmetallen erwarten (gegenüber 12 Prozent mit positiven Erwartungen), sehen 9 Prozent eine Verschlechterung im Bereich der Neumetalle (gegenüber 0 Prozent mit positiven Erwartungen).

Insgesamt stieg der VDM-Geschäftsklimaindex im Juli auf 89,3 Punkte weiter an. Der Index ist ein Mittelwert aus den Teilindizes „Geschäftslage und Geschäftsaussichten“ und dient als Vergleich zum Basiswert von 100 aus dem Jahr 2013.

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