Marktbericht

Die NE-Metallschrottpreise bleiben ohne Schwung. In dieser Woche haben sich die Preise bis auf einige wenige Ausnahmen nach unten oder seitwärts bewegt. Das gilt auch für Industriemetalle. Der wöchentliche Marktbericht für NE-Metalle.

Metallschrott-Preise: Lichtblick für Nickel


Den NE-Metallschrottsorten fehlt offensichtlich noch immer der nötige Schwung. Wie aus der Preiserhebung des Verbands Deutscher Metallhändler (VDM) hervorgeht, haben fast alle Sorten preislich eingebüßt. Eine Ausnahme bilden nur die Nickelschrotte, die den Abwärtstrend vorerst stoppen konnten.

  • Der obere Preis für Nickel V2A steht unverändert bei 900 Euro je Tonne (Stichtag: 12. Dezember). Der untere Preis hat um 40 Euro angezogen. Nickel V4A konnte sich noch deutlicher verbessern. Die Preisspanne hat sich um 60 Euro erhöht. Damit erzielte die Sorte zwischen 1.400 und 1.520 Euro.
  • Die Kupferschrotte hingegen hatten weiter Gegenwind. Wie in der Vorwoche mussten Blanker Kupferdrahtschrott (Kabul) und Schwerkupferschrott (Keule) größere Verluste hinnehmen. Um jeweils 50 Euro sind die Erlöspreise gesunken.
  • Bei den übrigen Schrottsorten fielen die Preisrückgänge mit 10 bis 20 Euro moderater aus. Nur Aluminiumprofilschrott (Alter) hatte etwas mehr eingebüßt, und zwar 30 Euro. Die Erlöspreise erstrecken sich damit von 1.640 bis 1.740 Euro.

Entwicklung der Metallpreise an der LME:

Auch die Metallmärkte bleiben volatil. Nach den teilweise deutlichen Preissteigerungen in der Vorwoche mussten einige Industriemetalle an der Londoner Metallbörse LME einen großen Teil ihrer Gewinne wieder abgeben (Stichtag: 12. Dezember). Andere hingegen haben sich seitwärts bewegt und konnten das Niveau halten.

  • Dazu zählte Kupfer. Das Metall notierte zwar etwas leichter. Dennoch konnte sich der Dreimonatspreis über der Marke von 6.100 US-Dollar halten. Zink blieb mit Erlöspreisen um die 2.590 US-Dollar auf Vorwochenniveau. Bei Zink hat sich die Angebotslage offenbar weiter verschlechtert, was die Preise auf relativ hohem Niveau hält.
  • Bei Aluminium und Blei fielen die Preisrückgänge etwas größer aus. Der Aluminiumpreis gab um 1,73 Prozent und der Bleipreis um 1,25 Prozent nach. Das hat einen großen Teil der Vorwochengewinne wieder zunichtegemacht.
  • Das größte Minus stand allerdings wieder einmal vor Nickel. Nach der erfreulichen Entwicklung in der Vorwoche sackte der Dreimonatspreis um annähernd 3 Prozent ab. Damit notierte Nickel bei 10.775 US-Dollar je Tonne.
  • Einzig Zinn konnte sich weiter verbessern – wenngleich nur geringfügig. Um fast 0,4 Prozent ist der Dreimonatspreis gestiegen. Damit hat sich Zinn aber bereits deutlicher von der 19.000-US-Dollar-Marke entfernt.

Die aktuellen Konjunkturbedingungen:

Inzwischen haben alle führenden Wirtschaftsforschungsinstitute ihre Konjunkturprognosen nach unten korrigiert. Die Gefahr einer Rezession sei aber gering, sagte Claus Michelsen, Konjunkturchef am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW), am Mittwoch. Unter dem Strich stehe die deutsche Wirtschaft nach wie vor vergleichsweise gut da.

„Der Aufschwung trägt noch in das nächste Jahr, im Jahresverlauf 2019 dürfte aber allmählich der Abschwung einsetzen“, sagte Stefan Kooths, Leiter des Prognosezentrums am Institut für Weltwirtschaft Kiel (IfW). Die Forscher des IfW erwarten nun für 2019 und 2020 jeweils 1,8 Prozent. Das DIW senkte seine Prognose für das Wachstum der Wirtschaftsleistung um 0,3 Prozentpunkte auf 1,5 Prozent für dieses Jahr und um 0,1 Prozentpunkte auf 1,6 Prozent für das kommende Jahr.

Nach unten zeigen auch die Zahlen für Chinas Autobranche. Dort dürfte es in diesem Jahr zum ersten Absatzrückgang seit fast drei Jahrzehnten kommen. Die Zahl der in China verkauften Pkw werde 2018 um etwa drei Prozent auf rund 28 Millionen Stück sinken, sagte der stellvertretende Generalsekretär des chinesischen Autohersteller-Verbands CAAM, Shi Jianhua, am Dienstag in Peking. Für 2019 rechne er aber mit keinem weiteren Minus. Neben einem geringeren Wirtschaftswachstum bremst der Trend zu Car-Sharing-Diensten und online-gestützten Mitfahrdiensten in China die Nachfrage nach neuen Autos.

Unterdessen sorgt sich die deutsche Wirtschaft weiter um US-Strafzölle für Autoimporte. Nach dem Treffen von Automanagern und US-Regierung Anfang dieser Woche warnte der Verband der Bayerischen Wirtschaft (vbw) vor „äußerst schwerwiegenden“ Belastungen, falls die angedrohten Einfuhrzölle von bis zu 25 Prozent umgesetzt würden. Dann drohen den Autoherstellern Zollkosten von bis zu 5 Milliarden Euro im Jahr – zehn Mal so viel wie aktuell, wie die Beratungsfirma EY in einer Studie im Auftrag des vbw berechnete. Derzeit verlangen die Amerikaner 2,5 Prozent Zoll.

 

© 320°/dpa | 13.12.2018

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