Marktbericht

Die NE-Metallschrottpreise zeigen nun einheitlich nach unten. Besonders groß fallen die Verluste bei Weichbleischrott aus. Bei den Industriemetallen sieht es ähnlich aus. Einzig Kupfer sorgt für einen Lichtblick. Der wöchentliche Marktbericht für NE-Metalle.

Metallschrottpreise: Abwärtstrend festigt sich


Vor ausnahmslos allen NE-Metallschrottpreisen steht ein Minus. Das geht aus der Preiserhebung des Verbands Deutscher Metallhändler (VDM) hervor. Die leichten Zugewinne, die Aluminium- und Kupferschrott in der Vorwoche mitnehmen konnten, sind nun schon wieder zunichtegemacht.

  • Besonders stark ist der Preis für Weichbleischrott gefallen. Am oberen Ende verliert die Schrottsorte 110 Euro (Stichtag 7. November). Der untere Preis ist mit einem Minus von 80 Euro ähnlich stark gesunken. Die Verluste bei den Nickelschrotten und beim Altzinkschrott erreichen ebenfalls bis zu 80 Euro.
  • Nicht viel weniger büßt Blanker Kupferdrahtschrott ein. Vergleichsweise glimpflich ist Aluminiumprofilschrott davongekommen: Das Minus von 10 Euro ist marginal.

Entwicklung der Metallpreise an der LME:

Auch die Preise an der Londoner Metallbörse LME bleiben weiterhin auf breiter Front rückläufig. Wenngleich sich die Verluste in dieser Woche noch in einem überschaubaren Rahmen halten – verglichen mit den größeren Rückschlägen in der Vorwoche.

Die meisten Metalle verlieren nicht mehr als 0,75 Prozent. Nur bei Zink schlägt das Pendel ähnlich stark aus wie in der vergangenen Woche. Der Preis rutscht um annähernd 4 Prozent weiter ab.

Einzig bei Kupfer scheint Licht am Ende des Tunnels. Um knapp 1,3 Prozent kann das Industriemetall zulegen.

Die aktuellen Konjunkturbedingungen:

Die Konjunktur in Deutschland verliert nach Einschätzung der „Wirtschaftsweisen“ im neunten Jahr des Aufschwungs an Tempo. Der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung senkte am Mittwoch seine Konjunkturprognose.

Die Ökonomen rechnen nun für 2018 mit einem Zuwachs des Bruttoinlandsprodukts von 1,6 Prozent und für 2019 mit einem Plus von 1,5 Prozent. Im vergangenen Jahr hatte die deutsche Wirtschaft noch um 2,2 Prozent zugelegt.

Gründe für das schwächere Wachstum seien ungünstigere außenwirtschaftliche Rahmenbedingungen und Kapazitätsengpässe etwa wegen des Mangels an Fachkräften.

Unterdessen macht sich auch der Handelskrieg zwischen den USA und China im Wachstum der eiden Länder bemerkbar. Nach Einschätzung des Internationalen Währungsfonds (IWF) wird Chinas Wirtschaft im kommenden Jahr im Vergleich zu früheren Schätzungen um 0,6 Prozentpunkte weniger wachsen, während die USA 0,2 Punkte einbüßen dürften. Chinas Wirtschaft wird nach IWF-Vorhersage in diesem Jahr um 6,6 Prozent und im nächsten Jahr nur noch um 6,2 Prozent zulegen.

Auch die Weltwirtschaft werde mit 3,7 Prozent in diesem und im nächsten Jahr „langsamer als erhofft“ wachsen. Der Handelskrieg sei der „vorherrschende Unsicherheitsfaktor“.

 

© 320°/dpa | 08.11.2018

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