Marktbericht

Die Metallschrottpreise kennen in dieser Woche nur eine Richtung. Und die zeigt abwärts. Damit folgen sie der Preisentwicklung bei den meisten Primärmetallen. Nur Nickel und Zink haben sich wieder erholt.

Metallschrottpreise: Abwärtstrend verfestigt sich


Nach dem Dämpfer in der vergangenen Woche setzt Nickel seinen Aufwärtskurs wieder fort. Am Mittwoch (14. Februar) lag der Dreimonatspreis an der Londoner Metallbörse LME bei 13.650 US-Dollar je Tonne. Das sind 160 US-Dollar mehr als in der Vorwoche. Damit nimmt Nickel einmal mehr die Marke von 14.000 US-Dollar ins Visier.

Anfang Februar hatte Nickel bereits zweimal kurzzeitig diese Marke überwunden und könnte sie bald schon wieder überspringen. Denn nach Einschätzung des Research-Instituts MEPS läuft die weltweite Edelstahlproduktion auf Hochtouren. Das sollte für eine entsprechend robuste Nachfrage sorgen.

Im vergangenen Jahr wurden den MEPS-Zahlen zufolge global 48 Millionen Tonnen Edelstahl produziert. Das waren 4,9 Prozent mehr als 2016. Ähnlich stark soll sich die Edelstahlproduktion in diesem Jahr weiterentwickeln und auf geschätzt 50,3 Millionen Tonnen anziehen. Das wäre ein neuer Rekordwert.

Zink- und Zinnpreise geben nach

Nach oben geht es auch wieder für den Zinkpreis, der in dieser Woche ein leichtes Plus von 12 US-Dollar verbucht. Der Dreimonatspreis liegt damit bei 3.488 US-Dollar pro Tonne. Trotz der durchwachsenen Preisentwicklung sollte man nicht vergessen, dass Zink derzeit so teuer ist wie schon seit zehn Jahren nicht mehr.

Der Zinnpreis hat sich unterdessen abgekühlt. Und auch bei Aluminium, Kupfer und Blei macht sich derzeit eine gewisse Lustlosigkeit breit. Aluminium verliert in dieser Woche 38,50 US-Dollar.

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Auch Kupfer und Blei verlieren

Ähnlich ist die Preisentwicklung für Kupfer. Seit Oktober 2016 geht es beim Kupferpreis mehr oder weniger aufwärts. Seit ein paar Wochen allerdings hat sich der Trend umgekehrt. In dieser Woche ist der Preis um 38 US-Dollar auf 7.011 US-Dollar je Tonne zurückgegangen. Der Kupferpreis könnte durchaus noch weiter in Richtung der Marke von 6.800 US-Dollar sinken. Das erwartet jedenfalls der Börsenspezialist FSG.

Für Blei geht es weiter leicht abwärts. Um 16,50 US-Dollar ist der Preis auf 2.573,50 US-Dollar zurückgegangen. Hier scheint sich aber eine Trendumkehr abzuzeichnen. Denn das Angebot von Blei könnte in den kommenden Wochen zurückgehen, da die Minen in der Inneren Mongolei witterungsbedingt geschlossen werden, wie der brandenburgische Informationsdienst für Börsen-News Shareribs mitteilt. In China sei das Angebot an Bleikonzentrat bereits sehr gering. Beobachter erwarten daher, dass der Preis von Blei steigen könnte.

Kupferschrott fährt wieder größere Verluste ein

Eine gewisse Lustlosigkeit ist auch an den Schrottmärkten zu spüren. Die Kupferschrotte zeigen derzeit eine deutliche Tendenz nach unten, wie aus der Preiserhebung des Verbands Deutscher Metallhändler (VDM) hervorgeht. Auch bei den Nickelschrottsorten scheint der Schwung raus zu sein. Die Preise für Nickel V2A (Alt- und Neuschrott) bleiben auf dem Niveau der Woche stehen. An der Preisspanne für Nickel V4A (Alt- und Neuschrott) hat sich bereits seit Ende Januar nichts verändert.

Weichbleischrott (Paket) verbilligte sich in dieser Woche sich um 10 Euro. Damit rutscht der untere Preis zum ersten Mal seit Jahresbeginn wieder unter die Marke von 1.900 Euro je Tonne. Auch bei den übrigen NE-Schrotten sind Preisrückgänge zu verzeichnen. Das größte Minus steht dabei vor Aluminiumprofilschrott (Alter). Damit ist der untere Preis zum ersten Mal seit Ende August 2017 unter die Marke von 1.700 Euro gesackt.

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